Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kolonie der Genetics

Kolonie der Genetics

Titel: Kolonie der Genetics Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
Vom Netzwerk:
Funksprüche dieser Leute zunehmend mit Störfeldern behindern. Das Wenige, was durchkommt, lässt einem die Haare zu Berge stehen. Offenbar haben sie bereits damit begonnen, Produktionsanlagen auf dem Planeten zu installieren. Das passt auch zu Ortungsdaten, die wir bisher als Materialisationen weiterer Kriegsschiffe interpretiert hatten, bis uns kleinere Unterschiede in den Signaturen stutzig gemacht haben.«
    »Worum handelt es sich denn?«, wollte Leslie wissen.
    Levonians Videobild übertrug, wie er die Augenbrauen hob. »Es sind Frachter, Richard. Riesige Frachteinheiten, die wahrscheinlich vorgefertigte Teile von Industrieanlagen mitführen. Dieses Vorgehen kennen wir ja aus anderen von den Kridan eroberten Gebieten …«
    »Ja, nur dass es für die Solaren Welten sehr bedrohlich wird, wenn so ein militärisch-industrieller Brückenkopf mitten im Herzland des Menschheitsterritoriums entsteht«, ergänzte Stephan van Deyk. »Das kann der Anfang vom Ende sein, wenn es uns nicht gelingt, innerhalb der nächsten Monate Tau Ceti zurückzuerobern.«
    »Ja, aber falls Rendor Johnson für die Kridan zur Schachfigur wird, dauert es vielleicht nicht einmal ein paar Monate, bis wir ein noch sehr viel größeres Problem haben und uns nicht nur gegen den Beschuss mit Grasern, sondern auch gegen Feuer aus unseren eigenen Gauss-Geschützen wehren müssen. Leider ist das Kridan-Schiff, dass ihn sich geholt hat, in den Bergstrom-Raum entflohen …«
    »… und somit unerreichbar«, stellte Levonian fest.
    »Unerreichbar, bis es irgendwo wieder austritt«, sagte Leslie. »Ich bin nach wie vor davon überzeugt, dass der Ort, an dem das geschieht, innerhalb der Solaren Welten liegen muss.«
    »Selbst wenn, dann kannst du nur hoffen, dass die Raumkontrolle des jeweiligen Systems aufmerksam ist und auf die Signatur eines materialisierenden Kridan-Schiffes achtet«, meinte van Deyk.
    Leslie war sich darüber im Klaren, dass die Suche nach dem Kridan-Schiff, das Rendor Johnson entführt hatte, der berühmten Suche nach der Nadel im Heuhaufen glich. »Vielleicht könntet ihr die Daten der Peilstationen anfordern und auf Angaben durchforsten lassen, die der Signatur des Entführer-Schiffs ähneln«, schlug er darum vor. »Es wäre nicht ganz unwahrscheinlich, dass das Kridan-Schiff irgendwo in nächster Zeit Spuren hinterlässt.«
    »In nächster Zeit – du meinst innerhalb der nächsten zwei Wochen«, korrigierte van Deyk.
    Der Captain der PLUTO wies mit dieser Bemerkung darauf hin, dass es etwa zwei Wochen dauerte, das Territorium der Solaren Welten im Zwischenraumflug ganz zu durchqueren.
    »Danach ist dann das Niemandsland dran«, meinte Leslie.
    »Tut mir leid, Richard. Aber wir sind im Gefechtseinsatz und können unsere Rechnerkapazitäten dafür nicht erübrigen. Dass Commodore Allister uns dafür den Kopf abreißen würde, steht noch auf einem ganz anderen Blatt und würde mir ehrlich gesagt wenig ausmachen …«
    »Nicht bereit aufzugeben, was?«, fragte van Deyk.
    »Nein«, stimmte Leslie finster entschlossen zu. »Es steht einfach zu viel auf dem Spiel.«
    Es ging um nicht weniger als um den Bestand der Solaren Welten.
    Aber zunächst mal wohl in erster Linie auch um das Schicksal der STERNENFAUST und ihrer Besatzung , erinnerte den Captain ein kritischer Kommentator in seinem Hinterkopf. Seltsamerweise hatte dieser Kommentator die Stimme seines Bruders Dan.
    Ach ja, du hast gut reden, frommer Dan. Ein Christophorer wie du würde sich jetzt wahrscheinlich einfach mit Hilfe seiner überragenden empathischen Fähigkeiten in den Gegner einfühlen und ihm so auf Schliche kommen. Nur würden es dir die Grundsätze des Glaubens anschließend verbieten, die notwendigen tödlichen Konsequenzen zu ziehen.
     
     
    Die Zeit verrann und die STERNENFAUST schnellte noch immer durch den Bergstrom-Raum.
    Black meldete die Wiederinbetriebnahme mehrerer Systeme, darunter auch der künstlichen Schwerkraft.
    »Endlich ist Schluss mit der Schweberei und den Luftsprüngen«, meinte Björn Soldo erleichtert.
    Der Ionenantrieb und damit auch die Schubdüsen zur Steuerung im Unterlichtbereich waren leider nicht unter den Dingen, die jetzt wieder funktionierten.
    Leslie hörte den Worten, die Catherine Black darüber verlor, kaum zu. Er zermarterte sich schon die ganze Zeit das Hirn darüber, wie man vielleicht doch noch die Spur des Kridan-Schiffs aufnehmen konnte.
    Es ist unmöglich, ein Objekt im Bergstrom-Raum ortungstechnisch zu verfolgen ,

Weitere Kostenlose Bücher