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Kolonie der Genetics

Kolonie der Genetics

Titel: Kolonie der Genetics Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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verschlüsselten Datensatz auffallende Ähnlichkeiten zu den astronomischen Daten des Galunda-Systems.
    »Nur wenige Lichtjahre von hier entfernt«, murmelte Leslie. Ich habe es geahnt …
    Lieutenant Rajiv projizierte die Archivdaten über Galunda in ein Fenster des Hauptschirms. »Die einzige Welt, auf der es eine Siedlung gibt, ist Galunda Prime«, erklärte der Rudergänger. »Der TR-Tec-Konzern betreibt dort Bergbau unter Extrembedingungen.«
    »TR-Tec?«, murmelte Soldo. »Heißt das, es handelt sich um eine Kolonie der Genetics?«
    »Den Daten nach ist es ein Außenposten der Drei Systeme «, bestätigte Rajiv. »Und ein ziemlich unbedeutender dazu.«
    »Also mit anderen Worten, ein ideales Versteck für jemanden wie Rendor Johnson«, meinte Leslie.
    »Glauben Sie etwa, dass die Genetics mit den Kridan gemeinsame Sache machen?«, fragte Soldo. »Das kann ich mir ehrlich gesagt nicht vorstellen. Schließlich glaube ich nicht, dass die gentechnischen Experimente auf Genet zum göttlichen Plan der Kridan passen.«
    »Wir sehen uns dort einfach mal um«, schlug Leslie vor. »Mister Rajiv, nehmen Sie Kurs auf Galunda Prime.«
    »Aye, aye, Sir. Und ich hoffe, dass wir bis dahin auch wieder bremsen können, sonst werden wir nämlich später im Unterlichtflug einfach am Ziel vorbeirasen!«
    »Wir werden sehen«, murmelte Leslie halblaut.
     
     
    »Es ist soweit«, eröffnete Sun-Tarin seinem Gast. »Wir haben das Zielsystem erreicht.«
    »Was geschieht nun?«, erkundigte sich Rendor Johnson, der sichtlich nervös wirkte.
    »Wir können uns leider nicht näher an die Zielwelt heranwagen. Dann gäbe es am Ende zu viele Ortungssysteme, die die Signatur unseres Schiffs aufgezeichnet hätten und das würde wohl zu späteren Problemen führen. Darum werden Sie in eine Kapsel steigen. Sie ähnelt einer der Rettungskapseln, wie Sie in Ihrer Flotte verwendet werden, nur dass es auch noch einen Antrieb gibt. Der ist zugegebenermaßen sehr primitiv, aber dafür robust. Einen halben Tag Ihrer Zeitrechnung wird es dauern, bis Sie die Oberfläche von Galunda Prime erreicht haben.«
    Johnson runzelte die Stirn.
    »Und was ist mit Ihnen?«
    »Wir haben nur die Aufgabe, Sie Ihren Freunden zu übergeben. Was dann geschieht, liegt einzig und allein in deren Entscheidungsbereich.«
    »Verstehe …«
    »Ich war immer offen zu Ihnen, Johnson. Ich hege für Sie und Ihre politischen Ziele keinerlei Sympathien und ich denke, dass viele Ihrer Ansichten, dem Plan zur Göttlichen Ordnung, wie ihn unser Imperium zu verwirklichen sucht, direkt entgegenstehen.«
    Johnson grinste. »Umgekehrt habe ich auch wenig Sympathien für Ihre Theokratie, mit der Sie den Rest des Universums gegen seinen Willen beglücken wollen.«
    »Wir erfüllen nur den Willen Gottes«, erwiderte Sun-Tarin sehr nüchtern, so als könnten ihn die Vorwürfe seines Gegenübers nicht weiter tangieren.
    Rendor Johnson verzog das Gesicht und kratzte sich nachdenklich am Kinn. Dann richtete er seinen Zeigefinger auf Sun-Tarin, was dieser offenbar als eine Geste der Bedrohung auffasste, denn der Vogelartige wich sofort einen Schritt zurück. »Eines muss ich Ihnen und Ihresgleichen ja lassen! Um Ihr Selbstbewusstsein sind Sie wirklich zu beneiden! Es käme Ihnen wohl nie in den Sinn, einmal in Frage zu stellen, ob Sie tatsächlich das auserwählte Volk Gottes sind oder ob sich das nicht einfach nur jemand in grauer Vorzeit mal ausgedacht hat, weil er Ihr Volk zur Arbeit oder in einen Krieg zwingen wollte. So etwas schafft man für gewöhnlich nur, wenn man große Ziele anstrebt.«
    »Ich glaube, Sie verstehen wirklich nicht, wie wir denken«, erwiderte Sun-Tarin. »Sie wittern bei allem einen Hintergedanken. Sie können sich nicht vorstellen, dass es eine Gesellschaft geben könnte, in der nur die Güte und die Weisheit Gottes regiert.«
    Johnson atmete tief durch. Mit einem Tanjaj, dessen Lebenssinn darin bestand, Ungläubige zu töten, wollte er im Moment eigentlich weder über Weisheit noch über Güte und ähnliches sprechen. Es wäre ihm wie Hohn erschienen.
    Andererseits … So etwas wie Hohn oder Zynismus scheinen sie nicht zu kennen , ging es ihm durch den Kopf.
    »Dann zeigen Sie mir mal diese Kapsel oder was auch immer das für ein Ding sein mag. Aber ich sage Ihnen gleich, wenn es zu eng ist, steige ich da nicht ein!«
    »Dann bringen wir Sie nach Next I zurück«, erwiderte Sun-Tarin.
    Johnson glaubte seinen Ohren nicht zu trauen, als der Translator ihm den letzten Satz

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