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Kolonie der Genetics

Kolonie der Genetics

Titel: Kolonie der Genetics Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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vollständig übersetzt hatte.
    Sun-Tarin sah ihn erwartungsvoll an. »Fanden Sie meine Bemerkung nicht witzig?«, fragte er.
    »Nein, in keiner Weise!«
    »Eigenartig. Es heißt, dass Ihresgleichen mitunter heftige Freude darüber empfindet, wenn etwas gesagt wird, was genau gegenteilig gemeint ist. Offenbar ist das wohl ein rein heidnisches Vergnügen, zu dem ich kein Talent besitze.«
     
     
    Sun-Tarin brachte Johnson in einen Beiboot-Hangar. Die Beiboote ähnelten von ihrer Größe und Ausstattung her den Fähren, wie sie auch auf Star Corps-Schiffen verwendet wurden.
    Der Kommandant des Kridan-Schiffs deutete auf einen sargähnlichen Gegenstand, der tatsächlich frappierend einer Rettungskapsel aus irdischer Herstellung ähnelte. Nur war sie deutlich geräumiger und verfügte über Antriebsdüsen.
    »Es kann Ihnen nichts passieren«, sagte Sun-Tarin. »Ein Peilstrahl übernimmt die Steuerung.«
    »Ich sehe, Sie haben an alles gedacht.«
    »Es gibt auch einen Selbstzerstörungsmechanismus, den Sie auslösen sollten, wenn Sie dieses Ding nach der Landung nicht mehr brauchen.«
    »Ich verstehe. Können Sie mir nicht doch irgendetwas darüber sagen, wer mich da erwartet?«
    Sun-Tarin verschob die Schnabelhälften ein Stück gegeneinander. »Um ehrlich zu sein, weiß ich noch nichts darüber. Aber ich nehme an, dass es Ihre Freunde sind und unsere Regierung hält es für opportun, dass Sie Ihre Ziele weiterverfolgen können.«
    »Weil Sie nicht im Traum daran glauben, dass wir Sie verwirklichen könnten!«
    »Ich bin nur einfacher Tanjaj«, sagte Sun-Tarin. »Ein Glaubenskrieger, der tut, was der Raisa befiehlt. Bei uns ist es nicht üblich, dass der Einzelne sich mehr Gedanken macht, als er muss, um seine Aufgabe zu erfüllen.«
     
     
    Wenig später stieg Rendor Johnson in die sargähnliche Kapsel.
    »Steigen Sie bei Ihrer Ankunft nicht gleich aus. Die Umweltbedingungen auf Galunda Prime sind für Ihre Spezies äußerst unfreundlich«, sagte Sun-Tarin zum Schluss. »Wir hätten Ihnen einen Raumanzug mitgegeben, aber leider haben wir nichts, was Ihnen passen würde – anatomisch, meine ich.«
    Und davon abgesehen geht es wohl auch darum, dass man hinterher nichts findet, was eindeutig kridanischen Ursprungs ist , ging es Rendor Johnson durch den Kopf.
    Fünf Minuten später schwebte er im All. Es gab kein Fenster in dem fliegenden Sarg – aber eine Bildschirmfunktion. Ein besonders gutes Gefühl hatte er nicht bei dem Gedanken, sich auf einen Peilstrahl verlassen zu müssen.
    Der Kampf geht also weiter , überlegte er. Ich bin mal gespannt, was all die Feiglinge mir zu sagen haben, die sich einfach aus dem Staub gemacht haben … Rudenko, ***, …
    Er spürte einen Ruck.
    Der Andruckabsorber war eben nur kridanische Billigware. Das Aggregat reagierte mit Verzögerung, nachdem der Antrieb gezündet hatte. Auf einem Display konnte Johnson die noch zurückzulegende Entfernung, die Geschwindigkeit, die Innen- und Außentemperatur sowie den Energiestatus ablesen. Die Angaben waren in irdischen Schriftzeichen, aber diejenigen, die für das Programm verantwortlich waren, beherrschten diese wohl nicht mit hundertprozentiger Sicherheit. Jedenfalls gab es hier und da mal ein paar spiegelverkehrte Buchstaben.
    Kridan sagt man ja ein mangelhaftes räumliches Sehvermögen nach, weil ihre Augen so weit auseinander stehen! , dachte Johnson. Was muss das für ein Gott sein, der ein Volk von Legasthenikern erwählte!

 
8. Kapitel – Jefferson bei 23-Alpha
     
    Ich wusste, wo der Stolleneingang zu 23-Alpha war, da mein Vater bis gestern dort die Saugbohrer gewartet hatte. Um ihn zu finden, brauchte ich nicht einmal ein Ortungsgerät.
    Der Eingang befand sich an einer gut geschützten Stelle. Im Grunde genommen waren die Stollen schlauchartige Tunnel aus einem dichten Material, das mit Antigrav-Aggregaten auseinandergepresst wurde.
    Abgesehen von den Gebieten, in denen festes Gestein vorherrschte, wie etwa im Reichenthal-Gebirgszug, war der Untergrund auf Galunda Prime von einer großen Instabilität geprägt. Kein Mensch hätte sich in einen Schacht wagen können, der nicht auf diese Weise gesichert war, weil es zu plötzlichen Abbrüchen oder Verschiebungen kommen konnte.
    Die Saugbohrer, die sich von Robotern gesteuert in das Innere des Planeten hineinschraubten, wussten im Prinzip selbst, was sie zu tun hatten.
    Auf Genet gibt es ein Wesen, das sich Genet-Hund nennt, obwohl es einem solchen höchstens äußerlich ähnelt

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