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Kolonie der Genetics

Kolonie der Genetics

Titel: Kolonie der Genetics Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Abbild auf dem Hauptschirm der STERNENFAUST erschienen war. »Es tut mir leid, dass es etwas gedauert hat, bis Sie Kontakt zu jemandem bekommen haben, aber es gibt hier derzeit ein paar interne Schwierigkeiten.«
    Colonel , dachte Leslie. Ein reichlich hoher Rang für einen Kommandanten auf einem vergleichsweise kleinen Schiff.
    Die lokalen Verteidigungskräfte hatten allerdings auch ihr eigenes Rangsystem, sodass ein Colonel bei dieser besonderen Flotte nicht mit einem Colonel des Star Corps vergleichbar gewesen wäre.
    »Hier Commander Leslie. Unsere gegenwärtige Lage …«
    »… ist bedauerlich, wie ich gerne zugeben möchte. Aber Sie können den Planeten Galunda Prime derzeit weder betreten, noch im Notfall mit Beibooten hier landen. Auch sehen wir uns außer Stande, Ihnen Hilfeleistungen in Form von medizinischem Personal zur Verfügung zu stellen.«
    Commander Leslie wechselte einen kurzen Blick mit Soldo. Eine tiefe Furche hatte sich auf seiner Stirn gebildet. »Das müssen Sie mir schon erklären, Sir!«, forderte er dann.
    »Tut mir leid, es sind interne Gründe dafür verantwortlich, die der strengen Geheimhaltung unterliegen«, lautete Colonel Pandavians Erwiderung.
    Kalt wie ein Roboter! , war Leslies erster Gedanke, als er den Worten dieses Mannes lauschte. Dagegen wirkt ja selbst das regungslose Schnabelgesicht eines Kridan schon richtig menschlich!
    »Colonel, Sie können uns hier nicht einfach die Hilfe verweigern! Wir vom Star Corps halten für Sie und Ihre Kolonie genauso die Knochen hin wie für alle anderen Mitgliedsplaneten der Solaren Welten und wenn wir dann mal selbst in akute Not kommen und um Hilfe bitten …«
    »Ich gebe zu, dass Sie in Not sind«, erwiderte Colonel Pandavian. »Aber unsere Analyse Ihrer Situation hat ergeben, dass Sie durchaus noch Handlungsalternativen besitzen.«
    »Ach ja? Dann wüsste ich die aber ganz gerne!«
    »Sie haben noch immer eine Geschwindigkeit, die knapp oberhalb des Wertes liegt, der beim Eintritt in den Bergstrom-Raum notwendig ist. Also könnten Sie in den Zwischenraum entmaterialisieren, ein anderes Planetensystem aufsuchen und dort ins Einstein-Universum zurückkehren. Am besten, Sie suchen sich dazu ein System aus, dessen raumtechnische Infrastruktur etwas ausgeprägter ist, als es nun ausgerechnet auf Galunda Prime der Fall ist. Dort wird man Ihnen dann auch besser helfen können.«
    »Sie können sich schon einmal auf ein Kriegsgerichtsverfahren freuen«, knurrte Leslie drohend.
    »Sie sind gereizt und Ihre Situation ist auch sicherlich dazu angetan, alle Beteiligten aus der psychischen Balance zu werfen. Allerdings sollten Sie sich nicht in solchen Ausfällen ergehen, Commander Leslie. Im Übrigen sollte auch Ihnen bekannt sein, dass wir nicht dem Star Corps angehören und daher auch nicht dessen interner Gerichtsbarkeit unterliegen.«
    »Was durch den Generalanwalt geändert werden kann, wenn der ein Verfahren anstrebt. Und wenn der erfährt, dass Sie erstens nichts unternehmen, um den Angriff eines Kridan-Schiffes abzuwehren und zweitens denjenigen die Hilfe verweigern, die genau das versuchen, dann wird das sofort geschehen!«
    Das Gesicht des Colonels blieb unbewegt. Er blickte seitwärts, in einen Bereich, der vom Bildausschnitt nicht mehr erfasst wurde.
    »Der Audiostream ist von der Seite des Colonel unterbrochen«, meldete Majevsky.
    Einen Augenblick später war die Verbindung wieder hergestellt. Es war mehr als offensichtlich, dass der Kommandant der REICHENTHAL sich mit jemandem im Hintergrund beraten hatte.
    »Commander, ich appelliere noch einmal an Sie, Ihren ungerechtfertigten Zorn zu mäßigen. Natürlich haben wir das Kridan-Schiff geortet, uns aber nach einer genauen Bedrohungsanalyse gegen ein Eingreifen entschieden.«
    »Ob wohl irgendein Posten des Star Corps eine Meldung über das Auftauchen dieses Kridan-Schiffs erhalten hat?«
    »Wollen Sie mir etwa Hochverrat unterstellen?«
    »Ich habe nur eine Frage gestellt, auf die Sie offenbar nicht antworten möchten«, stellte Leslie klar.
    Der Colonel schluckte. Pandavian blickte noch einmal zur Seite in den Off-Bereich. Dann nickte er dort jemandem zu und schüttelte anschließend energisch den Kopf. »Es bleibt dabei, ich kann Ihnen nicht mehr zu dieser Sache sagen. Sie mögen daraus die Konsequenzen ziehen, die Sie für nötig halten. Wir können Ihnen nur empfehlen, die Geschwindigkeit, die Ihr Schiff hat, dazu zu nutzen, noch einmal in den Bergstrom-Raum zurückzukehren.

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