Kolumbus kam als Letzter
transatlantischen Kontakt über die grüne (nicht vereiste)
Grönlandbrücke kann ein scheinbares Rätsel aufgeklärt werden,
denn die aus Nordwestrussland stammende Keramik ist mit der
nordamerikanischen enger verwandt als mit derjenigen aus Ostsibi-
rien oder mit der baikalischen Ware. Das ist das Gegenteil dessen,
was eigentlich zu erwarten war (Ridley, 1960, S. 46 ff.).
Eine reiche, hoch differenzierte Säugetier-Fauna wurde 1878 in Cer-
nay bei Reims entdeckt (Lemoine, 1878), und »bald darauf fand
man eine ganz übereinstimmende Fauna in den Puercoschichten
von New Mexico. Spätere Funde in Siebenbürgen, Schwaben, der
Schweiz, England, Utah und Wyoming haben ihre weite Verbrei-
tung dargetan. Zehn Gattungen sind Europa und Amerika gemein-
sam …« Und weiter schreibt Johannes Walther, Professor für Geo-
logie und Paläontologie an der Universität Halle: »Man könnte glauben, dass die eozäne (vor 55 bis 36 Ma) Säugerfauna der Cuvie-rischen Katastrophen durch die zeitliche Kluft von der Kreidezeit
getrennt wäre« (Walther, 1908, S. 481). Mit anderen Worten, beidseits des Atlantiks gab es also eine einheitliche Entwicklung hoch spezialisierter Säugetiere. Dies also zu einer Zeit, als die Kontinente angeblich schon seit etlichen Millionen von Jahren voneinander weit entfernte Lagen erreicht haben sollen. Ohne Landverbindung (Grönlandbrücke) wäre eine identische Säugetierfauna auf zwei durch
einen breiten Ozean getrennten Kontinenten nicht denkbar.
Ergänzend möchte ich darauf hinweisen, dass Funde von Allosau-
rus in Nordamerika und Europa auch auf die Existenz einer Land-
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brücke, wahrscheinlich auch über Grönland hinweg, hindeuten
(ausführliche Diskussion im »Dinosaurier Handbuch«).
In verschiedenen Teilen der Welt entdeckte Schriftzeichen in geo-
metrisch-linearer Form ähneln sich, ob nun in Glozel (Frankreich),
Portugal, Malta, Peru, Illinois, auf den Kanarischen Inseln
(Fuerteventura) oder in Südamerika. Wie der Vorsitzende der
Studiengemeinschaft Deutscher Linguisten e. V., Kurt Schildmann (1999) ausführte und mir bei einem gemeinsamen Gespräch erläuterte, entzifferte er mit dem gleichen Schlüssel Glozel-Texte aus Frankreich sowie ähnliche Texte aus Südamerika und Nordamerika
(Burrows Cave). Bisher wurde sogar infrage gestellt, ob es sich in
diesen Fällen überhaupt um eine richtige Schrift oder nur um phan-
tasievolle Fälschungen handelt. Diesseits und jenseits des Atlantiks war eine gemeinsame Sprache, ja sogar eine übereinstimmende
Schrift bekannü
Auch bei der Indus-Schrift (u.a. Harappa, Mohenjo Daro), die
Schildmann (1995) als Sanskrit entzifferte, handelt es sich um eine
Variante dieses Schriftsystems. Eine vor-arische, drawidische In-duskultur, in der schon (das indoeuropäische )Sanskrit gebräuchlich war, könnte möglicherweise eine bedeutsame Parallele zur Entdeckung durch M. Ventris und J. Chadwick im Jahre 1952 darstel-
len: Demzufolge wäre die kretisch-mykenische Linearschrift B, die man einer vor-arisch-minoischen Kultur zugeordnet hatte, ein-zuordnen in eine Zeit des (aus der skythisch-keltischen Kultur
stammenden?) indoeuropäischen Griechisch. Bereits 1978 hatte John Dayton (1978, S. 132 und 425-433) eine von Kreta bis zum Indus
reichende vor-arische Zivilisation postuliert, die er später durch eine primitive, kriegerische arische Kultur überlagert sah.
Abb. 60: Zeichen. Sich
ähnelnde lineare Zeichen
in Glozel (Frankreich)
sowie Patagonien in
Argentinien (rechts).
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Aber betrachten wir Parallelen von der Alten zur Neuen Welt: Wer
kennt nicht die (keltischen) Quellopfer in Europa, zum Beispiel
jene in der Riesenquelle von Dux in Böhmen, in der man außer vie-
len Armbändern mehr als eintausend Bronzefibeln der La-Téne-
Zeit fand? Bereits im Jahre 1906 erschien ein Bericht in der »Gar-
tenlaube« über aus Gold hergestellte Idole, offenbar Darstellungen
von Göttern und Dämonen, die in riesiger Zahl in hoch gelegene,
mit Wasser gefüllte Kraterbecken der Cordillieren in Südamerika
geworfen wurden. Diesseits und jenseits des Atlantiks sind gleiche
Praktiken ausgeübt worden.
Wie an vielen Orten Europas wurde auch in verschiedenen Gebie-
ten Amerikas die Trepanation (Öffnung) des Schädels angewendet
– sogar an lebenden Menschen, die diese Prozedur auch überlebten,
wie man neuerdings feststellte. Die Mumifizierung der Leichen
erreichte bei den alten Ägyptern höchste Vollkommenheit,
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