Kolumbus kam als Letzter
neuen
Schneezeit, falls man meinen Ausführungen folgt und von der offi-
ziellen Datierung ein paar Nullen streicht. Die nachfolgenden Flut-
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wellen rollten bis nach Kanada. Schlamm und Gestein wurden vom
Grund der Meere in einem zügellosen Inferno bis in die Atmo-
sphäre geschleudert (BdW, 10.2.1999).
Die alten Portolankarten wurden mit Hilfe eines Verzerrungsgitters untersucht, wie die des Giovanni Carignano von 1310. Die Gitter-netzfelder im Mittelmeerraum sind regelmäßig und entsprechen
häufig den heutigen Proportionen. An den Nordseeküsten stellte
man dagegen große Verzerrungen fest. Ein Hinweis auf tief greifende Veränderungen der Erdkruste, ja sogar eines Meteoritenein-
schlags im Bereich des Nordatlantiks in geschichtlicher Zeit?
Die Völker fliehen
Mit dem Klimasturz zogen große Völkergruppen aus Nord- und
Mitteleuropa nach Südwesten bis Spanien und schufen dort eine
der süddeutschen Hallstattkeramik verwandte Kerbschnittware.
Katastrophen und Hungersnöte zwangen die Bewohner zur Aus-
wanderung. In der Folge ereigneten sich größere Keltenwanderun-
gen, die Perserkriege, die Blüte Athens unter Perikles, der Gallier-
(= Kelten-)Einbruch in Italien und die Wanderung der Galater nach
Kleinasien.
Durch den angestiegenen Weltmeeresspiegel wurde auch die Straße
von Gibraltar schon einige Zeit vor der Überflutung der Nordsee-
Savanne wieder aufgesprengt, und das Wasser stürzte ins Mittel-
meer. Durch das hohe Druckgefälle erreichte das Mittelmeer in we-
niger als einhundert Jahren die Höhe des Atlantiks. Jetzt war aber
auch der Weg ins Mittelmeer frei, zuerst für die aus den übervöl-
kerten Nordgebieten aussiedelnden atlantischen Völker. Da die Al-
penpässe durch die zunehmende Vereisung nicht passierbar waren,
wurde einerseits eine einfache Erklärung für die archäologische
Fundleere auf den Pässen der Alpen und andererseits für die Tatsa-
che gefunden, dass bis -200 (oZ) der transkontinentale Handel nur per Schiff stattfand.
Mit der ständig wachsenden Überflutung suchten die Nordleute per
Schiff eine neue Heimat, mit Kind und Kegel. Sie erreichten mit
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ihren hochseetüchtigen Schiffen nicht nur Amerika, sondern auch
den Pazifik. Nachdem die Straße von Gibraltar wieder befahrbar
war, ergoss sich ein Strom von Flüchtlingen in das Mittelmeerge-
biet und führte zur Völkerschlacht zwischen Ramses III. und den –
unseren Historikern mysteriös erscheinenden – Seevölkern. Falls
Immanuel Velikovsky Recht hat und Nektanebos I. (380-362) mit
Ramses III. identisch ist, ereignete sich die Seevölkerschlacht folgerichtig zeitlich nach der Phase des Klimasturzes, ansonsten gemäß
offizieller Datierung davor. Aber vorher kann sie sich kaum ereig-
net haben, denn zur offiziellen Regierungszeit von Ramses III.
(-1187 bis -1156) war das Nadelöhr bei Gibraltar durch den abge-
senkten Meeresspiegel des Mittelmeeres vor über 3000 Jahren nicht
schiffbar, wie auch die auf dem Meeresgrund liegenden (nicht nur)
ägyptischen Bauwerke beweisen.
Die griechische Kolonisation des -8. und -7. Jhs. kann unter dem
Gesichtspunkt einer Wiederbesiedlung durch die Seevölker gesehen
werden, die durch die von der Trockenheit (ausgetrockneter Nil)
verursachte Hungersnot vertrieben wurden. Gerade Süditalien und
Sizilien waren solche Hungergebiete.
Das anscheinende Mysterium der Neubesiedlung Italiens durch die
Etrusker und Griechen von See her und erst wesentlich später er-
neut über wieder passierbare Pässe der Alpen, erscheint jetzt als
eine fast selbstverständlich erscheinende Folge der Klimakatastro-
phe und nicht mehr länger als ein Rätsel.
Entstand die eisenzeitliche Hallstattkultur Mitteleuropas nach der
Klimakatastrophe aus der Vermischung der bodenständigen Bron-
zekultur mit zugewanderten Kulturen wie der illyrischen aus der
gebirgigen Landschaft im Nordwesten der Balkanhalbinsel? Das
Vorrücken der Gletscher, wahrscheinlich bis zur Bildung der Daun-
moränen, führte indirekt auch zum Abbruch des Bergbaus in den
Alpen: die Erz- und Salzgruben wurden nachweislich unter kata-
strophischen Begleiterscheinungen verlassen.
Erst jetzt entstand das Keltentum, denn es gab keine bronzezeit-
lichen Urkelten. Die keltischen Wanderungen und Wandersagen müssen erneut untersucht werden, ebenso wie die gewaltige Expansion der Kelten über die Iberische Halbinsel. Die keltische Völker-
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bewegung stellt das folgenreichste
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