Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kolumbus kam als Letzter

Kolumbus kam als Letzter

Titel: Kolumbus kam als Letzter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans-Joachim Zillmer
Vom Netzwerk:
neuen
    Schneezeit, falls man meinen Ausführungen folgt und von der offi-
    ziellen Datierung ein paar Nullen streicht. Die nachfolgenden Flut-
    313

    wellen rollten bis nach Kanada. Schlamm und Gestein wurden vom
    Grund der Meere in einem zügellosen Inferno bis in die Atmo-
    sphäre geschleudert (BdW, 10.2.1999).
    Die alten Portolankarten wurden mit Hilfe eines Verzerrungsgitters untersucht, wie die des Giovanni Carignano von 1310. Die Gitter-netzfelder im Mittelmeerraum sind regelmäßig und entsprechen
    häufig den heutigen Proportionen. An den Nordseeküsten stellte
    man dagegen große Verzerrungen fest. Ein Hinweis auf tief greifende Veränderungen der Erdkruste, ja sogar eines Meteoritenein-
    schlags im Bereich des Nordatlantiks in geschichtlicher Zeit?

    Die Völker fliehen

    Mit dem Klimasturz zogen große Völkergruppen aus Nord- und
    Mitteleuropa nach Südwesten bis Spanien und schufen dort eine
    der süddeutschen Hallstattkeramik verwandte Kerbschnittware.
    Katastrophen und Hungersnöte zwangen die Bewohner zur Aus-
    wanderung. In der Folge ereigneten sich größere Keltenwanderun-
    gen, die Perserkriege, die Blüte Athens unter Perikles, der Gallier-
    (= Kelten-)Einbruch in Italien und die Wanderung der Galater nach
    Kleinasien.
    Durch den angestiegenen Weltmeeresspiegel wurde auch die Straße
    von Gibraltar schon einige Zeit vor der Überflutung der Nordsee-
    Savanne wieder aufgesprengt, und das Wasser stürzte ins Mittel-
    meer. Durch das hohe Druckgefälle erreichte das Mittelmeer in we-
    niger als einhundert Jahren die Höhe des Atlantiks. Jetzt war aber
    auch der Weg ins Mittelmeer frei, zuerst für die aus den übervöl-
    kerten Nordgebieten aussiedelnden atlantischen Völker. Da die Al-
    penpässe durch die zunehmende Vereisung nicht passierbar waren,
    wurde einerseits eine einfache Erklärung für die archäologische
    Fundleere auf den Pässen der Alpen und andererseits für die Tatsa-
    che gefunden, dass bis -200 (oZ) der transkontinentale Handel nur per Schiff stattfand.
    Mit der ständig wachsenden Überflutung suchten die Nordleute per
    Schiff eine neue Heimat, mit Kind und Kegel. Sie erreichten mit
    314

    ihren hochseetüchtigen Schiffen nicht nur Amerika, sondern auch
    den Pazifik. Nachdem die Straße von Gibraltar wieder befahrbar
    war, ergoss sich ein Strom von Flüchtlingen in das Mittelmeerge-
    biet und führte zur Völkerschlacht zwischen Ramses III. und den –
    unseren Historikern mysteriös erscheinenden – Seevölkern. Falls
    Immanuel Velikovsky Recht hat und Nektanebos I. (380-362) mit
    Ramses III. identisch ist, ereignete sich die Seevölkerschlacht folgerichtig zeitlich nach der Phase des Klimasturzes, ansonsten gemäß
    offizieller Datierung davor. Aber vorher kann sie sich kaum ereig-
    net haben, denn zur offiziellen Regierungszeit von Ramses III.
    (-1187 bis -1156) war das Nadelöhr bei Gibraltar durch den abge-
    senkten Meeresspiegel des Mittelmeeres vor über 3000 Jahren nicht
    schiffbar, wie auch die auf dem Meeresgrund liegenden (nicht nur)
    ägyptischen Bauwerke beweisen.
    Die griechische Kolonisation des -8. und -7. Jhs. kann unter dem
    Gesichtspunkt einer Wiederbesiedlung durch die Seevölker gesehen
    werden, die durch die von der Trockenheit (ausgetrockneter Nil)
    verursachte Hungersnot vertrieben wurden. Gerade Süditalien und
    Sizilien waren solche Hungergebiete.
    Das anscheinende Mysterium der Neubesiedlung Italiens durch die
    Etrusker und Griechen von See her und erst wesentlich später er-
    neut über wieder passierbare Pässe der Alpen, erscheint jetzt als
    eine fast selbstverständlich erscheinende Folge der Klimakatastro-
    phe und nicht mehr länger als ein Rätsel.
    Entstand die eisenzeitliche Hallstattkultur Mitteleuropas nach der
    Klimakatastrophe aus der Vermischung der bodenständigen Bron-
    zekultur mit zugewanderten Kulturen wie der illyrischen aus der
    gebirgigen Landschaft im Nordwesten der Balkanhalbinsel? Das
    Vorrücken der Gletscher, wahrscheinlich bis zur Bildung der Daun-
    moränen, führte indirekt auch zum Abbruch des Bergbaus in den
    Alpen: die Erz- und Salzgruben wurden nachweislich unter kata-
    strophischen Begleiterscheinungen verlassen.
    Erst jetzt entstand das Keltentum, denn es gab keine bronzezeit-
    lichen Urkelten. Die keltischen Wanderungen und Wandersagen müssen erneut untersucht werden, ebenso wie die gewaltige Expansion der Kelten über die Iberische Halbinsel. Die keltische Völker-
    315

    bewegung stellt das folgenreichste

Weitere Kostenlose Bücher