Kolumbus kam als Letzter
zumindest
zeitweise über das gesamte römische (oder besser keltische?) Reich
herrschte, verlegte er seine Residenz 330 in das von ihm neu gegrün-
dete Konstantinopel (Griechenland), das wiederum auch Rom, genauer das Neue Rom genannt wurde. Waren eigentlich die Bewohner jeder der Rom genannten Verwaltungsstädte Römer, auch die in
Trier, Köln oder Aachen lebenden Keltogermanen?
Konstantin der Große soll das weströmische Reich Papst Silvester
I. geschenkt haben. Die päpstlichen Ansprüche aus dieser
»Konstantinischen Schenkung« beruhen auf einer Urkunde aus der
Zeit von etwa 750-850, die bereits der Humanist Lorenzo Valla
1440 als Fälschung nachwies.
Nach dem Tod Konstantins trat sein Bruder Konstantinus II. dessen
Nachfolge an und residierte bis zum Jahre seines Todes 340 wei-
terhin in Trier. Ihm folgte sein jüngerer Bruder Konstans auf den Thron, der die Alleinherrschaft über das Reich bis zum Jahre 350 in Trier ausübte. Gegen 395 wurden Hof und Verwaltung von Trier
nach Mailand bzw. Arles verlegt (Irmscher, 1984, S. 581). Warum
nicht nach Rom? Weil es sich um eine Ruinenstadt handelte.
Aber jetzt haben wir neben Roma auf Gotland schon drei Städte,
die als Rom bezeichnet wurden und zumindest zeitweise Haupt-
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städte eines Römischen Reiches waren, wenn man das italienische
Rom überhaupt dazu zählen kann. Aber auch Aachen wurde Roma
secunda genannt!
Interessant ist, dass die Griechen ihre in Italien siedelnden Kolonisten auch Italioten nannten (Irmscher, 1984, S. 212). Die griechischen Kolonisten wurden nach griechischem Sprachgebrauch allge-
mein als Römer bezeichnet. Wenn aber Griechen ihre Kolonisten
Römer nannten, dann gab es auch in Mitteleuropa Römer, denn
nicht zuletzt Adam von Bremen berichtet von Griechen im Norden
Europas. Es gab tatsächlich Römer in großer Anzahl, quasi überall in Europa!
Lateinisch, griechisch oder teutsch?
Die römischen Münzen besitzen lateinische Aufschriften, bezeugen
deshalb die Existenz Roms und auch, dass Lateinisch eine alte
Sprache ist? Deutsche Könige und Kaiser haben zusätzlich zum deutschen auch lateinische Namen besessen. Beispielsweise wurde
Karl der Große auch Karolus Magnus genannt. Aus dem althochdeutschen Namen Karl (= Mann) – altfranzösisch: Karlus – wurde
durch die neue Mode der Einführung lateinischer Namen – ganz
einfach Karolus (auch: Karulus). Johann August Egenolff schreibt
1735 in seinem Buch »Historie der Teutschen Sprache«, dass man
in Europa der Krankheit daniederliegt, wenn sie die »Deutschen
Namen … in der Lateinischen oder ihrer Muttersprache ausdrücken
und schreiben sollen« (Egenolff, 1735, Teil IV, S. 135 f.). Er führt u. a. das Beispiel des Edelmanns von Dießkau an, aus dem der lateinische Vodiscum wurde. Egenolff dokumentiert, dass die deutschen Namen und Bezeichnungen die Grundlage darstellten und latinisiert wurden – nicht umkehrt wie immer behauptet wird!
Nehmen wir ein angeblich aus dem Lateinischen stammendes
Lehnwort: Information von lateinisch Informatio. Wir zerlegen das Wort zu »in forma tion« und finden in einem altdeutschen Wörterbuch (Wackernagel, 1861), dass forma ganz einfach form (auch: forme, formm, fum) bedeutet. Und tuon (tuen, toan) bedeutet ganz 111
einfach tun. Das angeblich aus dem Lateinischen entlehnte Wort Information erweist sich als urdeutscher Satzteil »in die form tuen«.
Nach Langenscheidts Handwörterbuch Lateinisch-Deutsch (1971)
stammt »forma« vielleicht aus dem Etruskischen und damit nicht
aus dem romanischen Sprachkreis.
Merkwürdig ist aber, dass, wenn man angebliche Lehnwörter im
Deutschen zerlegt, gute und sinnvolle althochdeutsche Satzteile he-
rauskommen, die genau der Bedeutung des Wortes entsprechen, nie-
mals aber in anderen Sprachen, von denen sie ja abstammen sollen.
»Endlich beweiset … auch Pezeron« in seinem Buch »De la nat. &
langve de Celtes«, dass »eine große Anzahl Griechischer und Latei-
nischer Wörter, so augenscheinlich aus der alten Celtischen Sprache
genommen sind, und mit den Teutschen Wörtern eine sichtbare
Verwandtschaft haben« (Egenolff, 1735, Teil I, S. 122).
Noch ein anderes Beispiel: Das angeblich lateinische Lehnwort In-
stallation wird zu althochdeutsch in stalla tion. In-stal heißt im Althochdeutschen (ähnlich auch im Altgriechischen) an der Stelle oder anstatt (Wackernagel, 1861, S. 272) und damit wird Installation zu einem urdeutschen Ausdruck: an der (die)
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