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Koma: Kriminalroman (Ein Harry-Hole-Krimi) (German Edition)

Koma: Kriminalroman (Ein Harry-Hole-Krimi) (German Edition)

Titel: Koma: Kriminalroman (Ein Harry-Hole-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Nesbø
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Clubmitgliedern, die ihre erste Abendschicht in Tryvann vor sich hatten, nur zu gerne, dass man in stillen Nächten manchmal Geräusche aus der Hütte hörte. Schreie, die das andere Geräusch, das Einschlagen von zwei Nägeln, beinahe übertönten.
    Stian löste die Skischuhe aus den Bindungen und trat vor die Tür. Er ging leicht in die Skihocke und versuchte seinen rasenden Puls zu ignorieren.
    Mein Gott, was erwartete er denn zu sehen? Blut und Kot? Gespenster?
    Er schob die Hand durch den Türspalt, fand den Lichtschalter, drehte ihn herum und starrte in den hell erleuchteten Raum.
    An der rohen Holzwand hing ein Mädchen an einem Nagel. Sie war fast nackt, nur ein gelber Bikini bedeckte die strategischen Teile ihres sonnengebräunten Körpers. Es war Dezember und der Kalender aus dem letzten Jahr. An einem sehr stillen Abend vor ein paar Wochen hatte Stian vor diesem Bild onaniert. Sie war schon sexy, aber die Mädchen, die draußen vor dem Fenster vorbeifuhren, erregten ihn viel mehr. Die Tatsache, dass sie nur einen halben Meter von ihm entfernt waren, während er sein hartes Glied in der Hand hielt. Besonders die Mädchen, die sich allein einen Bügel nahmen, die steife Stange mit geübter Hand zwischen ihre Beine schoben und dann die Schenkel zusammendrückten, so dass der Bügel ihren Po nach oben drückte. Der Bogen in ihrem Rücken, wenn die Feder zwischen Bügel und Stahlseil sich wieder zusammenzog und sie nach oben schleppte, auf die Lifttrasse, von ihm weg.
    Stian ging in die Hütte. Hier war ganz eindeutig jemand gewesen. Der Plastikschalter, mit dem sie den Lift starteten, war abgebrochen und lag in zwei Teilen unten am Boden, nur noch der Metallstift ragte aus dem Kontrollpanel. Er nahm den kalten Stift zwischen Daumen und Zeigefinger und versuchte, ihn herumzudrehen, aber er glitt immer wieder ab. Dann trat er an den kleinen Sicherungsschrank in der Ecke. Die Metalltür war verschlossen, und der Schlüssel, der gewöhnlich daneben an der Wand hing, fehlte. Merkwürdig. Er ging zurück zum Kontrollpanel. Versuchte, den Hebel der Schalter abzuziehen, die das Flutlicht und die Musik steuerten, erkannte aber schnell, dass sie verklebt oder verschweißt waren und er sie nur kaputtmachen würde, wenn er es versuchte. Er brauchte etwas, womit er den Metallstift einklemmen konnte, vielleicht eine Zange. Als er die Schublade des Tisches aufzog, der vor dem Fenster stand, hatte er eine Vorahnung. Die gleiche Art Vorahnung, wie wenn er blind Ski fuhr. Er spürte, was er nicht sah, dass nämlich draußen im Dunkeln jemand stand und zu ihm hereinsah.
    Er hob den Blick.
    Und sah in ein Gesicht, das ihn mit großen, weit aufgerissenen Augen anstarrte. Sein eigenes Gesicht, seine eigenen angsterfüllten Augen spiegelten sich gleich doppelt in dem Fenster.
    Stian atmete erleichtert auf. Verdammt, war er leicht aus der Ruhe zu bringen.
    Aber dann, als sein Herz wieder zu schlagen begonnen und er seinen Blick auf die Schublade gerichtet hatte, fing er aus dem Augenwinkel dort draußen eine Bewegung ein, ein Gesicht, das sich von seinem Spiegelbild losriss und schnell nach rechts ins Dunkel verschwand. Wieder zuckte sein Blick nach oben. Erneut sah er nur sein eigenes Spiegelbild. Aber dieses Mal sah er es nicht doppelt.
    Oder doch? Er hatte schon immer zu viel Phantasie gehabt. Das hatten auch Marius und Kjella gesagt, als er ihnen anvertraut hatte, dass es ihn geil machte, an das vergewaltigte Mädchen zu denken. Natürlich nicht die Vergewaltigung und Ermordung. Wobei, die Vergewaltigung eigentlich schon. Das war ihm klargeworden, als er mit ihnen geredet hatte. In erster Linie aber wohl, dass sie so klein und zierlich gewesen war. Und dass hier in der Hütte ein Schwanz in ihrer Möse gesteckt hatte. Dieser Gedanke erregte ihn wirklich. Marius hatte gemeint, er sei echt krank, und Kjella, dieser Idiot, hatte es natürlich gleich rumposaunt, dass Stian gern bei der Vergewaltigung dabei gewesen wäre. Tolle Freunde, dachte Stian und durchwühlte die Schublade. Liftkarten, Stempel, Stempelkissen, Stifte, Klebeband, eine Schere, ein Taschenmesser, ein Quittungsblock, Schrauben und Muttern. Verdammt! Er ging auf die nächste Schublade los, aber auch da war weder eine Zange noch der Schlüssel. Dann ging ihm auf, dass er ja eigentlich bloß die Stange mit dem Nothalteknopf zu finden brauchte, die sie draußen vor der Hütte immer in den Schnee steckten, damit jeder die Anlage stoppen konnte, falls etwas passierte. Und

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