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Koma

Koma

Titel: Koma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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    »Sechshundert.«
    »Abgemacht.« D’Ambrosio legte auf. Das Leben konnte sehr angenehm sein. Er sah auf dem Flugplan nach. Die letzte Maschine nach Chicago ging um 23 Uhr 45. Nach seiner Schätzung konnte er in aller Ruhe die Pflicht mit seinen Neigungen verbinden und immer noch zeitig genug wieder am Flughafen sein. Er verließ die Abflughalle und nahm ein Taxi. Dem Fahrer nannte er als Ziel Ecke Longwood und Huntington Avenue.
     
    Um halb acht Uhr war auch im Foyer des Memorial etwas Ruhe eingekehrt. Nur noch wenige Leute warteten. Susan kam durch den Haupteingang. Sie trug die Schwesterntracht; niemand beachtete sie. Sie fuhr zuerst mit dem Lift zum Beard 5 und legte ihren Mantel im Klubraum ab. Dann begab sie sich nach Beard 12 zu McLearys Büro. Wie erwartet, war es verschlossen, das Licht ausgeschaltet. Sie überprüfte auch die angrenzenden Büros und Labors. Alle waren leer.
    Sie fuhr ins Erdgeschoß zurück, durchquerte die Halle und den angrenzenden Korridor zur Notaufnahmestation. Im Gegensatz zu den übrigen Abteilungen wurde es hier am Abend erst richtig lebendig. Auf dem Flur standen Transportwagen mit bereits behandelten Patienten. Kurz vor der Station wandte sich Susan nach links und ging in das Sicherheitsbüro des Krankenhauses.
    Der kleine Raum sah aus, als wollte er aus den Nähten platzen. Ungefähr zwanzig oder fünfundzwanzig Fernsehschirme nahmen die ganze gegenüberliegende Wand ein. Die Monitoren, von verborgenen Videokameras gespeist, zeigten Eingänge, Flure, mit anderen Worten die wichtigsten Schaltstellen des Klinikbetriebs, die Notaufnahme eingeschlossen. Manche Kameras waren starr, andere machten automatische Schwenks. Das Büro war mit zwei uniformierten Wächtern und einem Sicherheitsbeamten in Zivil besetzt, der hinter einem winzigen Schreibtisch saß. Der Hemdkragen war dem Mann längst zu eng geworden. Er atmete in kurzen, hörbaren Stößen.
    Keiner der drei hatte auch nur einen Blick für die Monitoren. Statt dessen hingen ihre Augen an einem kleinen tragbaren Fernsehgerät, auf dessen Schirm gerade ein erbitterter Eishockey-Kampf seinem Höhepunkt zustrebte.
    »Bitte vielmals um Entschuldigung«, kündigte Susan sich an, »aber wir haben da ein Problem.« Instinktiv wandte sie sich an den Dicken in Zivil. »Dr. McLeary hat vergessen, einige Krankenblätter an Station zehn zurückzugeben, bevor er heute abend nach Hause ging. Ohne die Unterlagen können wir die Patienten aber nicht versorgen. Könnten Sie uns das Büro aufschließen?«
    Der Sicherheitsbeamte gönnte Susan nur einen kurzen Blick und widmete sich dann wieder dem Kampf auf dem Bildschirm. Ohne aufzusehen, antwortete er: »Klar. Lou, geh mit der Schwester rauf und laß sie rein.«
    »Augenblick, eine Minute.«
    Alle drei starrten gebannt auf die Mattscheibe. Kurz darauf folgte ein Werbespot, und der Wächter sprang auf. »Okay, los geht’s. Rücken wir dem Schloß zuleibe. Ihr müßt mir erzählen, Jungs, wenn ich was verpaßt habe.«
    Susan mußte fast rennen, um mit dem Mann Schritt zu halten. Schon auf dem Weg fing er an, aus seiner riesigen Schlüsselsammlung einzelne Exemplare auszusortieren. »Die Bruins liegen zwei zurück«, brummte er. »Wenn die wieder eins draufkriegen, halt’ ich in Zukunft zu Philadelphia.«
    Susan blieb die Antwort schuldig. Sie hetzte mit dem Wächter durch die Flure und hoffte inständig, daß niemand sie erkannte. Etwas wohler wurde ihr erst, als sie in den Büro-Trakt kamen. Dort war alles wie ausgestorben.
    »Wo steckt bloß dieser verdammte Schlüssel?« fluchte der Wächter, der fast alle ausprobieren mußte, bevor er einen fand, der in McLearys Türschloß paßte. Das Warten machte Susan immer nervöser. Sie blickte den Korridor entlang und rechnete jeden Moment mit dem Schlimmsten. Endlich hatte der Wächter die Tür geöffnet und knipste das Licht im Vorzimmer an.
    »Wenn Sie fertig sind, ziehen Sie einfach die Tür hinter sich zu. Das Schloß schnappt von alleine ein. Ich muß dringend wieder runter.«
    Susan war sich selbst überlassen. Schnell ging sie zum inneren Büro, schaltete dort das Licht ein und löschte die Lampe im Vorzimmer. Dann schloß sie die Verbindungstür.
    Sie bekam einen gelinden Schock, als sie feststellte, daß die Krankenblätter nicht mehr wie am Morgen im Regal lagen. Fieberhaft machte sie sich auf die Suche. Zuerst der Schreibtisch. Nichts. Als sie die mittlere Schublade zuschob, schrillte direkt neben ihr das Telefon. Sie fuhr

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