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Koma

Koma

Titel: Koma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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dich herum bemerken, wenn deine … deine eigene Mutter darin verwickelt wäre.«
    »Himmeldonnerwetter! Das ist nun der Dank für meine ganze Unterstützung. Was, zum Teufel, hat denn meine Mutter mit der ganzen Sache zu tun?«
    »Nichts. Absolut gar nichts. Mir fiel bloß nichts anderes ein, das möglicherweise auch nur in die Nähe deiner Stationsarztstelle reichen könnte. Da hab’ ich’s eben mit deiner Mutter versucht.«
    »Du redest nichts als Blödsinn, Susan.«
    »Der spricht von Blödsinn! Mann, Mark, du bist so um deine Karriere besorgt, daß es dich ganz blind gemacht hat. Merkst du denn an mir keine Veränderung?«
    »Veränderung?«
    »Genau. Veränderung. Wo ist denn die ganze klinische Erfahrung, der scharfe Beobachtungssinn, den du dir im Laufe deiner teuren medizinischen Ausbildung angeeignet haben solltest? Na? Was, glaubst du, ist das hier unter meinem Auge?« Susan zeigte auf die Prellung an der Wange. »Und das?« brachte sie mühsam heraus, als sie die Unterlippe vorschob und die Platzwunde freilegte.
    »Sieht aus … na ja, wie eine Verletzung.« Bellows streckte die Hand aus, um Susans Lippe genauer zu untersuchen. Sie wehrte ihn ab.
    »Laß das, ich kann auf deine ärztliche Kunst verzichten. Und dann sagt der Mensch, er hätte mehr zu verlieren in dieser Angelegenheit! Soll ich dir mal was erzählen? Heute nachmittag bin ich von einem Kerl überfallen worden. Und bedroht. Und dieser Kerl wußte Bescheid. Über mich und was ich in den letzten Tagen getrieben habe. Der kannte sich sogar mit meiner Familie aus. Die wird von ihm ebenfalls bedroht. Und du sagst, du hättest mehr zu verlieren!«
    »Willst du etwa behaupten, dich hätte wirklich jemand geschlagen?« Bellows war die Skepsis in Person.
    »Mensch, Mark, red doch zur Abwechslung mal was Vernünftiges. Meinst du vielleicht, das hier wären Verletzungen, die ich mir selbst beigebracht habe? Damit ich den Leuten leid tue? Glaub mir doch endlich: Ich bin auf eine große Sache gestoßen, das kann ich dir sagen! Und ich kann das schlimme Gefühl nicht loswerden, daß da irgendeine verdammt mächtige Organisation im Spiel ist. Ich hab’ eben nur keine Ahnung, warum. Oder wie. Oder wer.«
    Bellows starrte Susan an. Blitzschnell verglich er ihre unglaubliche Geschichte mit seinem eigenen Erlebnis vom Nachmittag.
    Schließlich sagte er: »Na ja, ich hab’ keine äußerlichen Wunden vorzuweisen, aber auch mein Nachmittag hat sich nicht gerade im Rosengarten abgespielt. Erinnerst du dich, daß ich dir von den Drogen erzählt habe, die in einem Umkleideschrank bei den OPs gefunden wurden? Das war ein Schrank, den ich mal benutzt hatte. Also war ich automatisch in die Sache verwickelt. Den Verdacht, der auf mich fiel, konnte ich nur aus der Welt schaffen, wenn ich Walters überredete, Licht in die Angelegenheit zu bringen. Vor allem, warum der Schrank immer noch auf meinen Namen lief, obwohl ich schon längst einen anderen von ihm bekommen hatte. Aber Walters erschien heute nicht. Zum erstenmal in Dutzenden von Jahren. Also beschloß ich, ihn aufzusuchen.« Bellows seufzte tief in Erinnerung der greulichen Einzelheiten. »Das arme Schwein hat Selbstmord begangen. Und ausgerechnet ich mußte die Leiche finden.«
    »Selbstmord?«
    »Genau. Anscheinend war ihm zu Ohren gekommen, daß man die Drogen gefunden hatte, und da hat er sich für den leichtesten Ausweg entschieden.«
    »Bist du sicher, daß es Selbstmord war?«
    »Sicher? Sicher bin ich bei gar nichts. Ich habe nicht mal den Abschiedsbrief gesehen. Hab’ nur die Polizei alarmiert, und Stark setzte mich dann später von den Einzelheiten in Kenntnis. Warum soll es denn kein Selbstmord gewesen sein? Das fehlte mir noch! Wahrscheinlich wäre ich dann unter den Verdächtigen. Wie, um alles in der Welt, kommst du bloß drauf, daß es kein Selbstmord gewesen sein könnte?« Bellows schien am Ende seiner Nerven.
    »Aus keinem besonderen Grund. Es kommt mir eben nur komisch vor: Noch so ’n Zufall, und alles zur selben Zeit. Womöglich spielen die Drogen, die man gefunden hat, irgendwie in die ganze Sache mit rein.«
    »Genau das hab’ ich befürchtet – daß der Drogenfund dir nur allzugut ins Konzept passen würde. Darum hab’ ich auch gezögert, dir überhaupt davon zu erzählen. Aber laß uns doch mal zur Sache kommen: Das Hauptproblem ist deine Anwesenheit im Memorial zu dieser denkwürdigen Zeit. Im Klartext, Susan: Du hast hier nichts zu suchen.« Bellows nahm eines der Krankenblätter

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