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Komm, dunkle Nacht

Komm, dunkle Nacht

Titel: Komm, dunkle Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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Verantwortung nicht haben.«
    »Ich auch nicht.« Seine Hände umklammerten das Steuerrad.
    »Du weißt, dass ich kein Heiliger bin, Eve. Ich bin arrogant und selbstsüchtig und dickköpfiger, als irgendein Mensch das Recht hat zu sein. Vor Jahren habe ich den Fehler gemacht, Rudzak leben zu lassen, und diesen Fehler muss ich jetzt berichtigen.
    Dodsworth ist der Köder und den muss ich auslegen.«
    »Wenn Sarah dich lässt.«
    »Sie wird mich lassen. Ich werde dafür sorgen, dass die Sicherheitsvorkehrungen so lückenlos sind, dass auch sie einsieht, dass Rudzak keine Chance hat.«
    Sie schwieg eine Weile. »Du hast gesagt, Rudzak würde jeden aufs Korn nehmen, der dir nahe steht. Gehören auch ich und meine Familie dazu?«
    »Ich halte es nicht für wahrscheinlich. Seit Rudzak wieder aufgetaucht ist, habe ich dein Haus zwar von zwei Sicherheitsleuten überwachen lassen, aber nur, um auf Nummer Sicher zu gehen.« Er setzte ein schiefes Grinsen auf. »Die Vergangenheit interessiert Rudzak nicht.«
    »Du wirst immer mein Freund sein, Logan.«
    »Ich weiß und das reicht mir.« Er schwieg. »Ruf Quinn an und sag ihm, er soll kommen. Sarah wird ein Stein vom Herzen fallen.«
    »Und was denkst du?«
    »Ich denke, ihr seid hier sicher. Ihr werdet von den Bergen aus bewacht, von dort kann man die ganze Umgebung überblicken.
    Das Haus im Wald ist viel schwieriger zu sichern. Das hast du ja gemerkt, als dir dieser Mörder nachstellte.«
    Sie fröstelte. »Rudzak kann nicht so gerissen sein wie Don.«
    »Da wäre ich mir nicht so sicher. Schließlich hat er Sarah an der Nase herumgeführt und Sarah ist nicht auf den Kopf gefallen.«
    »Ja.« Sie runzelte die Brauen. »Ich werde es mir überlegen.«
    Sie stieg aus dem Jeep und griff nach ihrem Koffer.
    »Du musst nicht aussteigen. Ich werde mich mit Galen selbst bekannt machen. Ich weiß, dass du zu Sarah zurückwillst. Du machst dir Sorgen um sie.«
    »Mache ich. Dauernd.«
    »Aber die Wachen in Phoenix sind sehr …« Sie hielt inne und studierte sein Gesicht. »Mein Gott.«
    Er nickte. »Es ist ausgeschlossen, dass er sie nicht im Visier hat.« Spöttisch fügte er hinzu: »Quinn würde lachen. Er hat mir gesagt, dass ich dich nicht genug liebte, dass Liebe eine Obsession sein müsse. Ich habe das damals nicht verstanden, aber er hatte Recht. Liebe ist eine Obsession.«
    »Wenn den Leuten in Dodsworth etwas zustößt, wird sie dich hassen, Logan.«
    »Ich werde mich selber hassen.« Er ließ den Jeep an.
    »Ruf sie an und sag ihr, dass du dich entschlossen hast, Quinn kommen zu lassen. Sie macht sich schon genug Sorgen um Dodsworth. Ersparen wir es ihr, sich auch noch um dich sorgen zu müssen.«

    Auf der Rückfahrt nach Phoenix klingelte Logans Telefon.
    »Ich habe deine Sarah getroffen«, sagte Rudzak. »Hat sie dir erzählt, was für einen netten Nachmittag wir zusammen verbracht haben? Sie ist eine interessante Frau. Nicht annähernd so faszinierend wie Chen Li natürlich, aber dir hat es ohnehin an  Feinsinn gefehlt, um sie wertschätzen zu können. Es überrascht mich nicht, dass du mit einer Frau zusammen bist, die so simpel und direkt ist wie Sarah Patrick.«
    »Sie hat für mich gearbeitet, mehr nicht.«
    »Erspar mir die Lügen. Ich habe euch zusammen gesehen.
    Und vergiss nicht: Ich kann dich lesen.«
    »Gar nichts kannst du. Du weißt nichts über mich. Ich bin nicht mehr so, wie du mich vor Jahren gekannt hast.«
    »Du bist reifer geworden, klüger, aber die Grundlagen sind geblieben. Du nimmst an allem Anteil und wirst so kläglich sentimental, wenn Gefühle im Spiel sind. Wir wissen doch beide, wie unvernünftig du reagiert hast, als ich tat, was das Beste für Chen Li war.«
    »Ich gebe zu, es wäre vernünftiger gewesen, dir gleich den Hals zu brechen. Das muss ich jetzt nachholen.«
    Rudzak lachte. »Nur zu, Logan. Ich erwarte dich. Du musst mich nur noch finden. Ach übrigens, der Kamm war nicht für Sarah oder irgendjemanden am Apache Lake. Das war bloß eine Fingerübung, Chen Lis nicht würdig.«
    Logan erstarrte. »Warum hast du den Kamm dann in ihren Jeep geworfen?«
    »Jedenfalls nicht für Sarah, Logan.« Er legte auf.

15
    »Wo ist Jane?«, fragte Eve sofort, als Logan am nächsten Morgen ans Telefon ging. »Du hast gesagt, sie wären in Sicherheit. Also, wo verdammt noch mal ist Jane?«
    »Was?« Panik überkam ihn. »Wovon redest du?«
    »Ich rede von Jane. Joe hat mich gerade angerufen und mir gesagt, dass sie verschwunden

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