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Komm, dunkle Nacht

Komm, dunkle Nacht

Titel: Komm, dunkle Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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auf mich.« Jane richtete sich kampfeslustig auf. »Dein Pech. Ich bin nun einmal hier und gedenke, hier zu bleiben. Du kannst nicht einfach weggehen und dann nicht darauf gefasst sein, dass … Lass mich los. Ich kriege keine Luft.«
    »Dein Pech.« Eve umklammerte Janes mageren Körper noch fester. »Ich lasse dich nicht los.« Sie räusperte sich.
    »Jedenfalls nicht gleich. Danach bringe ich dich dann um.«
    »Ich wusste, dass du wütend sein würdest. Ich hätte ja Joe oder deiner Mutter Bescheid gesagt, aber ich wusste, dass die mich nicht gehen lassen würden. Die denken, ich bin noch ein Kind.«
    »Du bist noch ein Kind.«
    Jane sah sie an.
    Okay, Jane war kein Kind mehr, ebenso wenig wie Eve selbst in diesem Alter noch ein Kind gewesen war.
    Sie beide waren auf der Straße aufgewachsen, wo ihnen die Kindheit geraubt worden war. »Dann hättest du erwachsen genug sein sollen, mich nicht zu Tode zu ängstigen.«
    »Du hättest mir nicht erlaubt zu kommen.« Sie trat zurück.
    »Und jetzt bin ich hier. Willst du nicht Joe anrufen und ihm sagen, dass ich hier bin?«
    »Ja.« Sie rührte sich nicht von der Stelle. Sie wollte nicht  aufhören, ihre Tochter anzusehen. »Wie bist du überhaupt hierher gekommen?«
    »Ich habe im Internet ein Ticket gekauft und mit deiner Kreditkarte bezahlt. Ich schulde dir was.«
    »Sie haben dich allein ins Flugzeug gelassen?«
    »Kein Problem für mich. Ist das die Wölfin, die da heult? Wo ist sie?«
    »Hinten auf der Veranda. Und wie bist du vom Flughafen hierher gekommen?«
    »Per Anhalter.« Sie hob die Hand, um Eves Vorwürfe abzuwehren. »Ich weiß, dass es gefährlich ist. Mich hat ein älteres Ehepaar mitgenommen und die beiden haben mich den ganzen Weg hierher belehrt, wie unvernünftig und tollkühn es ist, per Anhalter zu fahren. Sie sind vor der Tür stehen geblieben, bis du mir aufgemacht hast. Ich will die Wölfin sehen.«
    Sie ging auf die Tür zur Veranda zu, die Eve ihr gezeigt hatte.
    »Ruf Joe an, danach kannst du mich immer noch  beschimpfen.«
    »Worauf du dich verlassen kannst.« Sie ging ans Telefon.
    »Und geh nicht zu nah an Maggie ran. Sie ist gereizt.«
    »Warum?«
    »Ich glaube, sie ist einsam.«
    Jane sah sie über die Schulter an. »Das ist schlecht. Es … tut weh.«
    »Ja, allerdings.«
    Jane wandte den Blick ab. »Ruf Joe an.«

    Ein weiterer Schuss pfiff an Sarahs Ohr vorbei und sie kauerte sich über Margarets Körper, beide Hände auf die Wunde gepresst.
    »Sarah!« Vom Haus her rannte Logan auf sie zu, gefolgt von Juan Lopez. »Sieh zu, dass du dich mit Margaret hinter die Bäume verziehst.«
    »Mache ich. Kümmere dich um Bassett und Booker. Sie sind beide verletzt.«
    »Lopez, ruf einen Krankenwagen«, schrie Logan.
    Vor dem Tor quietschten Reifen und ein dunkler Camaro raste die Straße hinab.
    Lopez rannte zum Gartentor hinaus und sah dem Wagen nach.
    »Dreckschwein!«
    »Vergiss ihn. Ruf einen Krankenwagen.«
    »Wird sie durchkommen?« Bassett stand neben Margaret, noch immer sein verwundetes Handgelenk umklammernd. »Wie konnte das passieren? Ich dachte, wir wären hier in Sicherheit.
    Wird sie durchkommen?«
    »Bestimmt.« O Gott, sie konnte die Blutung nicht stillen.
    »Schlaf nicht ein, Margaret. Bleib bei uns.«

    Eve stellte sich neben Jane in die Tür zur Veranda. »Ich habe Logan angerufen, aber er ist nicht ans Telefon gegangen. Ich habe ihm auf die Mailbox gesprochen. Du hast ihm wirklich Ärger gemacht. Joe habe ich erreicht. Er nimmt den nächsten Flieger. Er sagt, er wird dich skalpieren. Ich habe ihm gesagt, dass ich dich schon mal an den Marterpfahl binde.«
    »Sie ist schön, nicht?« Unverwandt betrachtete Jane die Wölfin. »Aber du hast Recht, sie ist mieser Laune. Gut, dass ich da bin und mich um sie kümmern kann.«
    »Du?«
    »Joe war nicht begeistert, dass du die Wölfin pflegen sollst.
    Ich habe das gleich gemerkt. Deshalb bin ich gekommen, um mich um sie zu kümmern.«
    »Und um mich?«
    Janes Blick wanderte zu Eve. »Na sicher. Das ist etwas, das ich tun kann. Ich bin nicht Bonnie. Ich werde niemals Bonnie für dich sein. Ich glaube nicht mal, dass ich das überhaupt wollen würde. Ich habe mich mit deiner Mutter über sie unterhalten und Bonnie war so nett, dass ich nicht mal weiß, ob ich sie überhaupt gemocht hätte.«
    »Du hättest sie gemocht.«
    »Vielleicht. Auf jeden Fall mag ich dich.« Sie betrachtete wieder die Wölfin. »Vielleicht … liebe ich dich sogar.«
    »Das ist schön. Ich weiß, dass ich

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