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Komm, dunkle Nacht

Komm, dunkle Nacht

Titel: Komm, dunkle Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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ist.«
    »Verschwunden von wo?«
    »Aus dem Haus meiner Mutter in Atlanta. Joe hat sie gestern Abend dort hingebracht, als ich ihn bat, heute hierher zu kommen. Als meine Mutter in ihr Zimmer ging, um sie zum Frühstück zu rufen, war sie weg. Verdammt noch mal, du hast gesagt, sie wäre in Sicherheit.«
    »Gab es Anzeichen für einen Einbruch?«
    »Nein, ich glaube nicht. Joe ist unterwegs, um mit meiner Mutter zu sprechen und sich die Wohnung anzusehen.«
    »Könnte sie davongelaufen sein? Sie war doch in letzter Zeit ziemlich verstört.«
    »Nicht genug, um wegzulaufen.«
    Das war auch Logans Eindruck, aber diese Erklärung wäre ihm lieber gewesen, als die, die ihn gerade zu Tode ängstigte.
    Der Kamm war nicht für Sarah.
    Rudzaks Worte hatten ihn schon die ganze Nacht gequält.
    War er für die kleine Jane MacGuire?
    »Warum sagst du nichts?«, fragte Eve.
    »Ich habe nachgedacht. Ich muss Galen anrufen. Er hat die Wohnung deiner Mutter sicherlich bewachen lassen, wenn Jane sich dort aufhielt.«
    »Dann ruf ihn an und ruf mich gleich zurück.« Eves Stimme schwankte. »Bring mir meine Jane zurück. Ich will nicht noch eine Tochter verlieren.« Sie legte auf.
    »Was ist los?« Sarah war ins Wohnzimmer gekommen.
    »Was ist mit Jane?«
    »Sie ist aus dem Haus ihrer Großmutter verschwunden.«
    Logan wählte Galens Rufnummer. »Eve ist kurz davor durchzudrehen.«
    »Natürlich«, sagte Sarah. »Das muss sie doch an Bonnies Entführung erinnern und das Grauen, das …«
    »Galen, wen zum Teufel hast du nach Atlanta geschickt? Jane MacGuire ist verschwunden.«
    »Das Kind? Kann nicht sein. Ich habe gestern Abend zwei zuverlässige Männer vor der Wohnung ihrer Großmutter postiert. Wenn irgendwas schief gelaufen wäre, hätten die es mir berichtet.«
    »Dann haben deine zuverlässigen Männer wohl versagt. Sie ist weg. Ruf sie an und lass dir erzählen, was sie wissen.« Zu Sarah sagte er: »Galen wusste von nichts. Er sagt, die Wohnung wurde bewacht.«
    »Rudzak«, flüsterte Sarah.
    »Ich weiß es nicht.«
    »Sie ist noch ein kleines Mädchen, Logan.« Sie schauderte.
    »Aber diese Teenager am Apache Lake waren ja auch noch Kinder. Es ist ihm egal.«
    »Ja, es ist ihm egal.« Er presste die Lippen zusammen.
    »Aber wir sollten keine voreiligen Schlüsse ziehen.«
    »Und warum nicht? Wo dieses Ungeheuer auf freiem Fuß ist?« Sie griff nach dem Telefon. »Ich muss Eve anrufen.«
    »Jetzt nicht.«
    »Ich habe sie hierher geholt. Wenn sie bei Jane geblieben  wäre, wäre das vielleicht nicht passiert.«
    »Und was willst du ihr sagen? Dass es dir Leid tut? Glaubst du, das würde sie beruhigen? Lass lieber ihre Leitung offen für den Fall, dass jemand sie erreichen muss.«
    »Die Polizei zum Beispiel«, sagte sie dumpf. »Genau das wird doch immer empfohlen, wenn ein Kind vermisst wird.«
    »Quinn ist auf der Suche nach ihr. Wenn er irgendeine Spur findet, meldet er sich sofort bei Eve.« Logan schwieg. Dann sagte er: »Es muss nicht unbedingt Rudzak sein, Sarah.«
    »Und das soll ein Zufall sein? Hast du dir das nicht auch in Kai Chi einreden wollen?«
    Das konnte er nicht leugnen. Trotzdem sagte er: »Zieh keine voreiligen Schlüsse.«
    Sie ging zur Tür. »Warten wir, bis wir einen von Chen Lis Kunstgegenständen neben Janes Leiche finden.«
    Er war froh, als sie aus dem Zimmer ging. Er hatte nicht die Absicht, ihr mitzuteilen, was Rudzak gesagt hatte, aber sie mochte etwas an seinem Gesicht abgelesen haben.
    Der Kamm war nicht für Sarah.

    »Irgendwelche Neuigkeiten über das Kind?«, fragte Margaret auf dem Weg zur Haustür.
    Sarah schüttelte den Kopf. »Galens Leute schwören, dass sie niemanden in die Nähe der Wohnung haben kommen sehen.«
    »Das ist doch erfreulich.«
    »Es heißt nur, dass Rudzak schlau ist. Ich kann nicht länger warten. Ich werde nach Hause fahren, um Eve zu besuchen.«
    »Sie können da nichts ausrichten.«
    »Ich kann ihr Gesellschaft leisten. Mein Gott, es ist schon fast dunkel und Jane ist seit heute Morgen verschwunden. Und ich hatte so gehofft, wir würden schon bald etwas erfahren …«
    »Warten Sie noch eine Weile«, sagte Margaret eindringlich.
    »Wir machen einen kleinen Spaziergang mit Bassett, und wenn Logan bei unserer Rückkehr immer noch nichts weiß, können Sie fahren und ich werde Sie bei Logan entschuldigen.«
    »Ich brauche niemanden, der mich entschuldigt.«
    »Dann können Sie mich entschuldigen, weil ich meinen Job nicht mache und Sie nicht davon abhalte, an Jane

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