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Komm, dunkle Nacht

Komm, dunkle Nacht

Titel: Komm, dunkle Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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das die beiden miteinander verknüpfte, war beinah mit Händen zu greifen. Langsam schüttelte sie den Kopf. »Nein, du hast immer gut auf sie aufgepasst.«
    »Dann vertrau mir, dass ich es auch jetzt tun werde.«
    Ihr Blick ging zu Eve. »Wenn Logan dir von Rudzak erzählt hat und du dich hier nicht sicher fühlst, will ich, dass du nach  Hause fliegst. Wenn du glaubst, dass du in Gefahr bist, bleibe nicht hier, okay?«
    Eve lächelte. »Keine Angst. Ich gehe dieser Tage allem Ärger aus dem Weg. Das Leben hat mir in letzter Zeit so gute Karten gegeben, dass ich mir das Spiel nicht verderben lassen will.«
    Und dennoch war Eve gekommen, als Sarah sie darum gebeten hatte. »Denk daran, wenn Logan dir von Dodsworth erzählt.«
    Fünfzehn Minuten später stand Sarah vor dem Haus in Phoenix und sah Logan und Eve durch das Gartentor vom Grundstück fahren. Sie unterhielten sich ungezwungen, wie alte Freunde – oder Liebespaare – es tun. Auf einmal fühlte sie sich leer und allein. Es war dumm von ihr, da zu stehen und die beiden zu beobachten.
    Sie würde Eve später anrufen und mit ihr sprechen. Vielleicht würde sie auch Joe anrufen und ihm erzählen, was los war. Die Entscheidung darüber wollte sie nach dem Gespräch mit Eve treffen.
    Schon wieder eine Entscheidung zu treffen, ein Urteil zu fällen. Sie wollte nicht dauernd Menschenleben und Alternativen abwägen müssen. Sie war nicht König Salomo. Sie war nur eine Rettungsdienstmitarbeiterin, die sich bemühte, ihr Bestes zu geben. Wie war sie nur …
    »Gott sei Dank, endlich jemand, der mich beim Babysitten ablösen kann.« Margaret kam ihr durch die Eingangshalle entgegen. »Ich habe tausend Dinge zu erledigen und muss mich hier die ganze Zeit um diesen Bassett kümmern.«
    »Wieso, macht er Probleme?«
    »Eigentlich nicht. Er weiß nur nicht, was gut für ihn ist, und er hört nicht auf mich.«
    »Ich will gern behilflich sein, so gut ich kann.«
    »Wenn Sie mir nur ein bisschen unter die Arme greifen. Logan hat mir die Verantwortung übertragen und die werde ich  natürlich nicht auf Sie abwälzen.« Sie sah Sarah prüfend an.
    »Ihnen geht es wohl nicht so gut?«
    Sarah schüttelte den Kopf.
    »Dann ist es wahrscheinlich ganz gut, dass Sie hierher gekommen sind. Regelmäßige Mahlzeiten und ein bisschen Bewegung sind das Beste für gestresste Nerven. Ich werde Bassett aus seinem Labor holen und dann machen wir drei einen ordentlichen Spaziergang.«
    »Ich brauche nicht …«
    Aber Margaret war schon weg. Sarah schüttelte  schicksalsergeben den Kopf. Es sah ganz so aus, als hätte Margaret sie bereits unter ihre Fittiche genommen; sie hätte niemals zugeben dürfen, dass etwas nicht in Ordnung war.
    Wenige Minuten später kam Bassett in die Eingangshalle.
    »Hallo, schön, dass Sie wieder da sind. Es ist ganz schön einsam hier auf die Dauer.«
    Sie hatte ihn an diesem Tag noch nicht gesehen. Er war im Labor gewesen, als Logan und Sarah ihre Koffer im Haus abgestellt hatten. Das Haar stand ihm zu Berge und er hatte Ringe unter den Augen. Offensichtlich arbeitete er bis spät in die Nacht.
    »Ich kann mir nicht vorstellen, wie man sich einsam fühlen kann, wenn Margaret in der Nähe ist«, sagte sie.
    »Sie hat was von einer Mutter und einem Diktator zugleich.
    Sie zwingt mich zum Essen und zu Spaziergängen und sie unterbricht mich dauernd bei der Arbeit.«
    »Bravo.«
    »Aber ich könnte ein bisschen Gesellschaft gebrauchen, die nicht vierundzwanzig Stunden am Tag mit mir schimpft.«
    »Na ja, lange wird Ihre Einsamkeit ja nicht mehr dauern.
    Logan sagt, Sie seien fast fertig und bereit, nach Dodsworth umzusiedeln.«
    Er hielt in der Bewegung inne. »Logan hat Ihnen von Dodsworth erzählt?« Ein Lächeln erhellte sein Gesicht.
    »Ich bin froh. Es hat mir nicht gefallen, Sie auszuschließen, nachdem Sie mir geholfen haben, aber es musste sein.
    Künstliches Blut ist ein bevorzugtes Ziel für Industriespionage und …«
    Sie hob die Hand. »Ich habe das alles schon mit Logan besprochen. Solange nicht die Gefahr besteht, dass in Dodsworth irgendjemand zu Schaden kommt, werde ich nicht Alarm schlagen.«
    Sein Lächeln schwand. »Wir alle wussten, worauf wir uns einließen, als wir diese Jobs angenommen haben.«
    »Aber Sie wussten nichts von Rudzak.«
    »Nein, aber trotzdem würde ich es wieder tun, um bei diesen bahnbrechenden Forschungen dabei zu sein.«
    »Wie lange werden Sie für die Vorbereitungen noch brauchen?«
    »Noch mindestens fünf Tage. Ich

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