Komm, dunkle Nacht
Spiel eigene Regeln hatte, und wie es aussah, wurde dieses Mal mit harten Bandagen gekämpft.
Sein Blick wanderte zurück zu Sarah und Monty, die auf der Veranda warteten. Pech. Er hatte keine Zeit mehr. Er zog das Handy wieder aus der Tasche und tippte schnell eine Nummer ein.
»Pass auf dich auf.« Logan hauchte Eve einen Kuss auf die Stirn, ehe er in den Wagen stieg. »Wenn du mich brauchst, ruf einfach an.«
»Ich habe alles, was ich brauche.« Sie blickte zu Sarah, die auf dem Beifahrersitz Platz genommen hatte. »Ich sage dir noch Bescheid wegen Jane.«
»Ich werde von hier direkt nach Washington fliegen, aber das wird nur ein paar Tage in Anspruch nehmen. Danach bin ich in meiner Hütte zu erreichen.«
Eve winkte und trat zurück, als Logan losfuhr.
Sarah wandte den Kopf und sah, wie Eve dem Auto nachblickte, das den Kiesweg zur Straße hinabfuhr. Für einen Augenblick sah sie sehr einsam aus, aber dann kam Joe aus der Hütte und stellte sich hinter sie, die Hände auf ihren Schultern.
Nein, Eve war nicht einsam. Sie hatte Joe und ihre Mutter und Jane. Sie brauchte nie wieder einsam zu sein, wenn sie es nicht wollte. Aber galt das nicht für jeden? Jeder traf seine Entscheidungen und Einsamkeit war eine von vielen Möglichkeiten.
Aber was dachte sie da? Sie war nicht allein. Wie sie zu Eve gesagt hatte, sie hatte Monty und einen Beruf, der sie ausfüllte.
Darüber hinaus brauchte sie niemanden.
»Was wollte sie Ihnen wegen Jane Bescheid sagen?«, fragte Logan.
»Ich habe Jane für ein paar Wochen zu mir eingeladen.«
»Wann?«
»So bald wie möglich.«
»Nein.«
Sie starrte ihn an. »Was?«
»Nicht jetzt.«
»Was zum Teufel reden Sie da? Eve braucht Hilfe. Je eher …
Aber was rede ich überhaupt mit Ihnen darüber? Soll Ihnen doch egal sein.«
»Es ist mir aber nicht egal. Ich brauche Ihre Hilfe. Und ich brauche sie jetzt.«
Dieses arrogante Schwein. »Sie können mich mal, Logan.«
»Ich zahle Ihnen, was Sie wollen. Nennen Sie Ihren Preis.«
»So viel Geld haben Sie nicht.«
Er biss die Zähne zusammen, ehe er erwiderte: »Ich habe befürchtet, dass Sie das sagen würden. Es tut mir Leid, aber ich kann mir nicht leisten, dass Sie den Job ablehnen. Die Sache ist zu wichtig, Sarah.«
»Für Sie. Aber es ist mir scheißegal, was Ihnen wichtig ist.«
»Ich weiß. Deshalb habe ich Todd Madden angerufen und ihn gebeten, dafür zu sorgen, dass die ATF Sie mir für diesen Einsatz überstellt.«
Sie starrte ihn sprachlos an. »Was?«, fragte sie schließlich.
»Sie haben mich gehört.«
»Mein Gott, Sie tun es also noch mal.«
»Ich hätte es lieber vermieden.« Er zuckte die Achseln.
»Aber Sie wollten ja nicht mit mir reden. Sie sind immer noch wütend auf mich.«
»Wären Sie das nicht? Ich kann mir nicht vorstellen, dass Sie es vergessen würden, wenn man Sie so in die Ecke treibt.«
»Ich sage ja nicht, dass ich Ihre Reaktion unverständlich finde.
Ich will Ihnen nur erklären, weshalb ich mich an Madden wenden musste. Er hat mir gesagt, dass sich die Pressekonferenz auf unbestimmte Zeit verschieben lässt. Sie und Monty sind abgestellt, solange ich sie brauche.«
Ihre Überraschung wich der Wut. »Das könnte Ihnen so passen.«
»Madden hat mir versichert, Sie würden tun, was ich von Ihnen verlange.«
»Und was haben Sie ihm dafür versprochen?«
»Meine Dankbarkeit und dass ich meine Beziehungen für ihn spielen lassen werde. Ihr Senator Madden ist sehr ehrgeizig, nicht wahr? Hat er es auf einen Ministerposten abgesehen?«
»Ich kann nicht glauben, dass er diese Pressekonferenz abgesagt hat. Wo er sein Gesicht so gern in den Zeitungen sieht.«
»Ich musste meine ganze Überredungskunst aufbieten.«
»Sie Schwein.«
»Ich hatte Angst, dass Sie den Auftrag trotz Maddens Weisung ablehnen würden, aber er hat mir versichert, dass Sie sich ihm nicht widersetzen.« Er sah sie fragend an. »Was gibt ihm diese Gewissheit? Wie hat er Sie in der Hand?«
»Das kann Ihnen doch egal sein. Letztes Mal hat es Sie doch auch nicht interessiert. Ihnen geht es nur um das Resultat.« Sie zitterte vor Wut. »Sind Sie deshalb hergekommen?«
»Ich bin gekommen, weil Eve es wünschte. Aus dem gleichen Grund wie Sie.«
»Aber Sie wussten, dass ich auch da sein würde. Zwei Fliegen mit einer Klappe.«
»Ja, ich wusste, dass Sie da sein würden.«
»Und was soll ich diesmal für Sie tun? Wieder eine Leiche suchen?«
»Ich glaube nicht, dass er tot ist.« Er setzte ein schiefes Lächeln
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