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Komm, dunkle Nacht

Komm, dunkle Nacht

Titel: Komm, dunkle Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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niemals.«
    Sie holte tief Luft. »Sie riskieren nicht nur meinen Hals, sondern auch Montys. Wenn diese Kerle merken, dass Monty ihre Spur aufnimmt, werden sie versuchen, ihn abzuschießen.«
    »Ich werde auf Sie beide gut Acht geben. Ich werde tun, was in meiner Macht steht, damit Ihnen nichts passiert.«
    »Und Sie erwarten, dass ich Ihnen vertraue?«
    Er schüttelte den Kopf. »Nein, aber wahr ist es trotzdem.«
    »Ich werde Ihnen niemals trauen. Sie sind rücksichtslos, genau wie Madden. Ich werde für Montys Sicherheit sorgen. Ihnen ist doch Nichts und Niemand …« Sie unterbrach sich. Weshalb widersprach sie? Sie wusste, dass sie keine Wahl hatte. Logan und Madden hatten sie in die Ecke gedrängt. »Wie lange?«
    »Ich weiß es nicht.«
    Sie schloss die Augen, während ohnmächtiger Zorn sie durchflutete. »Ich nehme den Job. Ich werden Ihren Mann finden.« Und mit drohendem Ton fügte sie hinzu: »Aber dann werde ich einen Weg finden, Sie dranzukriegen. Und wenn meinem Hund etwas zustößt, werden Sie wünschen, nie geboren worden zu sein.«
    »Ich glaube Ihnen.« Er bog von der Autobahn in die Ausfahrt zum Flughafen ein. »Wissen Sie, obwohl ich Madden als Hebel benutzen konnte, war ich keineswegs sicher, dass Sie sich darauf einlassen würden. Ich weiß nicht, womit Madden Sie in der Gewalt hat, aber es muss etwas sehr Wichtiges sein. Sie wollen mir nicht verraten, was es ist?«
    »Gehen Sie zum Teufel, Logan.«

3
    »Wir sind vor einer Stunde gestartet«, sagte Logan. »Es wäre doch nett, wenn Sie ein oder zwei Worte sagen. Vielleicht sogar drei.«
    »Wir haben alles Nötige gesagt und mir ist nicht danach zumute, Konversation zu betreiben.«
    »Möchten Sie etwas essen?«, fragte Logan.
    »Nein.«
    »Und was ist mit Monty? Hat der vielleicht Hunger?«
    »Monty kriegt nur zwei Mahlzeiten am Tag. Ich werde ihn füttern, wenn wir da sind.« Sarah rollte sich in dem breiten Ledersessel zusammen und sah aus dem Fenster.
    »Und Sie brauchen sich um Monty keine Sorgen zu machen.
    Ich kümmere mich um ihn.«
    »Das ist offensichtlich. Ich wollte nur den aufmerksamen Gastgeber spielen. Wie es sich gehört.«
    »Eine Henkersmahlzeit, bevor Sie unser Leben aufs Spiel setzen?«
    »Ich habe Ihnen doch versprochen, dass ich für Ihre Sicherheit Sorge tragen werde.«
    »Sorge tragen reicht nicht.« Sie beugte sich zu Monty hinab und streichelte ihm den Kopf. Dann sagte sie mit gepresster Stimme: »Wissen Sie, wie mir dabei zumute ist? Sie können gar nicht die Verantwortung für Monty übernehmen. Er ist mein Hund. Am Ende bin immer ich verantwortlich. Mir gehorcht er.
    Wenn ich also eine falsche Entscheidung treffe, trifft mich die Schuld.«
    »Auch wenn die Entscheidung von Ihnen erpresst worden ist?«
    »Die Schuld an der Erpressung tragen Sie, aber die   Verantwortung für den Schaden, den Monty dabei womöglich erleidet, ist meine.«
    Er schwieg einen Augenblick. »Finden Sie das Lager, damit ist Ihr Auftrag erledigt. Ich werde Sie von der Frontlinie fern halten. Ihnen und Monty wird nichts geschehen.«
    »Ich weiß«, sagte sie sarkastisch, »Sie werden für unsere Sicherheit Sorge tragen.«
    »Ihnen wird nichts geschehen. Das verspreche ich.«
    Sie drehte sich um und sah ihn an.
    »Glauben Sie mir nicht?«
    »Sollte ich das?«
    »Vermutlich nicht. Manchmal nimmt das Schicksal die Sache in die Hand und kein Mensch kann den Gang der Dinge beeinflussen. Aber wenn ich lebend aus diesem Dschungel herauskomme, werden auch Sie und Monty noch am Leben sein.«
    Er schnitt eine Grimasse. »Ich versichere Ihnen, dass dieses Versprechen mir nicht leicht über die Lippen geht. Ich habe einen starken Selbsterhaltungstrieb.« Er stand auf. »Ich gehe ins Cockpit, ich muss mit dem Piloten sprechen. Sie könnten schon mal eine Liste aller Sachen zusammenstellen, die Sie für Ihre Operation brauchen. Meine Assistentin wird dafür sorgen, dass die Sachen zur Steile sind, wenn wir in Santo Camaro landen.
    Papier und Bleistift finden Sie in der Schublade des Tisches da neben Ihnen. Ich werde nicht länger als fünfzehn oder zwanzig Minuten weg sein. Aber nun ja, ich werde Ihnen gewiss nicht fehlen.«
    »Nein, gewiss nicht.« Sie sah ihm nach, wie er den Gang zum Cockpit entlangging, ehe sie nach Schreibblock und Bleistift griff und anfing, eine Liste der benötigten Dinge aufzusetzen.
    Warum hatte er sich solche Mühe gegeben, sie davon zu überzeugen, dass er sie und Monty beschützen würde? Sie  konnten ihm doch im Grunde egal

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