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Komm, dunkle Nacht

Komm, dunkle Nacht

Titel: Komm, dunkle Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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auf. »Ich weiß, wie ungern Sie Monty zur Leichensuche einsetzen. Sie können also froh sein, dass ich Sie und Monty diesmal brauche, einen lebenden Menschen zu finden.«
    »Froh?«
    »Na ja, ich versuche, eine schlimme Lage in ein einigermaßen annehmbares Licht zu setzen.«
    »Die Sache ist nicht annehmbar.«
    »Sie werden sie aber annehmen müssen.«
    »Von wegen.« Sie zog ihr Handy aus der Tasche und tippte Maddens Nummer ein. »Was zum Teufel tust du mir da an?«, fragte sie, als Madden sich meldete.
    »Es ist sicherlich das Beste.«
    »Das Beste für wen?«
    »Logan sagte mir, dass der Job sehr wichtig sei und nicht allzu lange dauern würde.«
    »Hast du daran gedacht, dass Monty und ich gerade von einem anstrengenden Einsatz zurückgekommen sind? Wir brauchen dringend Erholung.«
    »Was du brauchst, bestimme ich. Logan wird gut für dich sorgen. Lass mich wissen, wenn du wieder zur Verfügung stehst.« Er legte auf.
    Sie umklammerte das Handy so fest, dass ihre Knöchel weiß wurden. Schweine. Dreckschweine, alle beide.
    »Zufrieden?«, fragte Logan.
    »Ich würde ihm am liebsten die Eier abschneiden.« Sie funkelte ihn an. »Und Ihnen auch.«
    Er zuckte mit den Achseln. »Ich nehme an, er hat bestätigt, was ich Ihnen gesagt habe. Soll ich Ihnen nun erzählen, was ich von Ihnen erwarte?«
    Sie versuchte, sich zu beherrschen. Sie hatte sich schon vor langer Zeit mit der Tatsache abgefunden, dass sie Madden nicht schlagen konnte, er hielt die höchste Karte. Aber es machte sie rasend, Logan gehorchen zu müssen. Sie wollte jemanden schlagen. Nein, nicht irgendjemanden, sondern Logan.
    Monty wimmerte auf dem Rücksitz und sie drehte sich um, um ihn zu streicheln. »Ist schon okay, Junge, ist ja gut.«
    »Gut ist es nicht, aber Sie werden es machen«, sagte Logan.
    »Habe ich Recht?«
    »Zum Teufel mit Ihnen.«
    Monty wimmerte abermals.
    »Schsch …«
    »Er spürt, dass Sie aufgewühlt und verärgert sind.«
    Logan lächelte. »Ich weiß, wie nahe Sie einander stehen. Er ist ein guter Hund.«
    »Ich sollte ihm den Befehl geben, Ihnen an die Gurgel zu gehen. Wissen Sie, wie müde er ist?«
    »Monty kommt mir nicht vor wie ein beißwütiger Wachhund.«
    »Er kann sich aber sehr wohl benehmen wie einer, wenn er glaubt, dass mir Gefahr droht.«
    »Noch droht Ihnen keine Gefahr.«
    Sie sah ihm ins Gesicht. »Noch nicht?«
    Sein Lächeln schwand. »Bei diesem Job gibt es einige Schwierigkeiten, aber ich werde versuchen, Sie beide angemessen zu beschützen.«
    »Was genau soll ich für Sie tun?«
    »Sie und Monty sollen einen meiner Angestellten aufspüren, der im Urwald entführt worden ist. Eins meiner
    Forschungsinstitute in Kolumbien ist überfallen worden, vier meiner Angestellten wurden getötet und Bassett wurde als Geisel genommen.«
    »Wissen Sie, wer ihn entführt hat?«
    »Ein Typ namens Martin Rudzak. Ein ziemlich unangenehmer Kerl.«
    »Wie unangenehm?«
    »Sehr unangenehm. Er mischt überall mit, vom Drogenhandel bis zum Terrorismus.«
    »Terrorismus? Warum hat er es auf Sie abgesehen?«
    »Wir sind uns vor Jahren in Japan mal in die Quere gekommen. Er mag mich nicht besonders.«
    »Warum hat er dann nicht Sie entführt?«
    »Ich bin sicher, dass Ihnen das lieber wäre, aber er hatte seine Gründe, mit Bassett vorlieb zu nehmen.«
    »Sie wollen mir aber nicht verraten, welche?«
    »Im Moment noch nicht.«
    »Ich spüre keine Verbrecher auf, Logan.«
    »Sie arbeiten für die ATF.«
    »Ich werde nur für Rettungsaktionen eingesetzt.«
    »Sie würden Bassett retten.«
    »Zahlen Sie das Lösegeld. Geld haben Sie doch genug.«
    »Es ist sehr wahrscheinlich, dass sie Bassett trotzdem umbringen werden. Ich muss ihn finden und befreien.«
    »Und wie soll ich ihn finden? Können Sie mir wenigstens sagen, wo ich suchen soll?«
    »Nicht genau. Irgendwo im Dschungel in der Nähe von Santo Camaro in Kolumbien.«
    Sie riss die Augen auf. »Südamerika?«
    »Wenn ich mich recht entsinne, ja.«
    »Sie wollen mich nach Südamerika schicken? Sie wollen mich durch den Urwald jagen, bis ich …«
    »Ich habe schon jemanden beauftragt, den Ort, von dem aus Rudzak operiert, etwas näher einzugrenzen. Wenn wir nach Kolumbien kommen, hoffe ich, Ihnen also schon genauere Informationen geben zu können.«
    »Und wann soll das sein?«
    »Meine Maschine steht startbereit auf dem Flugplatz in Atlanta.«
    »Und Sie glauben, ich steige da ohne weiteres ein und fliege brav mit Ihnen nach Kolumbien?«
    »Nein, brav natürlich

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