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Komm, dunkle Nacht

Komm, dunkle Nacht

Titel: Komm, dunkle Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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ausgegeben werden, ist für solche Katastropheneinsätze kein Pfennig übrig?«
    »Wir kommen über die Runden.« Sie zuckte die Achseln.
    »Wahrscheinlich ist es besser, dass die Regierung sich in unsere Tätigkeit nicht einmischt. Sonst müssten wir vermutlich Antragsformulare in dreifacher Ausfertigung ausfüllen und 57
    dauernd aufpassen, uns nicht in den Fäden der Bürokratie zu verheddern.«
    Er schwieg einen Augenblick. »Fäden wie die, an denen Madden Sie tanzen lässt?«
    Sie versteifte sich. »Sie haben doch auch sehr gern die Fäden in der Hand. Sie sind nicht anders als Madden.«
    Er wechselte schnell das Thema. »Sie arbeiten doch für die ATF. Bezahlen die nicht für Ihren und Montys Transport zum Einsatzort?«
    »Nur wenn der Einsatz irgendwie mit Sprengstoff in Verbindung steht. Die ATF führt selbst keine  Rettungsoperationen durch.«
    »Warum haben Sie die Stelle dann genommen?«
    »Ich musste mein Brot verdienen.« Sie sah aus dem Fenster.
    »Und nach dem ersten Jahr war ich nur noch selten bei der ATF direkt. Monty und ich dürfen uns freiwilligen Rettungstrupps anschließen, wenn wir nicht zur Aufklärung schwieriger Fälle an eine Polizeibehörde überstellt werden.«
    »Leichensuche?«
    »Ja.«
    »Warum machen Sie das? Ich weiß, dass Sie diese Suchen hassen. Ich musste Sie erpressen, damit Sie mit Eve zusammenarbeiteten.«
    »Ich habe getan, was ich tun musste.«
    Er studierte ihr abweisendes Gesicht. »Und warum mussten Sie es tun? Warum haben Sie nicht einfach gekündigt?«
    »Wie ich schon sagte, ich muss meinen Lebensunterhalt verdienen.«
    »Ich glaube nicht, dass das der Grund war.« Nachdenklich fügte er hinzu: »Sie führen ein einfaches Leben und das scheint Ihnen zu gefallen. Ich habe Ihnen angeboten, Ihren Preis für 58
    diesen Job selbst zu bestimmen. Sie wissen, wie Sie reagiert haben. Um Geld geht es Ihnen also nicht. Werden Sie erpresst?
    Welches Verbrechen könnten Sie begangen haben, dass Madden Sie nun so vollkommen in der Hand hat?«
    Sie blickte ihm gerade in die Augen. »Ich habe einen Mann ermordet, der in meinen Angelegenheiten rumgeschnüffelt hat.«
    Er lachte in sich hinein. »Entschuldigung, ich bin nun mal mit unbändiger Wissbegier geschlagen. Sie sind mir ein Rätsel, Sarah. Und die Versuchung, Sie zu enträtseln, ist fast unwiderstehlich.«
    »Damit Sie mich noch fester in der Hand haben?«
    Sein Lächeln erlosch. »Nein.«
    »Machen Sie mir nichts vor. Sie stellen dauernd Ihre Berechnungen an, wägen Vor-und Nachteile ab, guter Schachzug, schlechter Schachzug. Dies ist ein schlechter Zug, Logan.«
    »Es war der Einzige, der mir offen stand.«
    »Es gibt immer Alternativen. Sie haben sich für Monty und mich entschieden. Möglicherweise war das die schlechteste Wahl, die Sie je getroffen haben. Denn wenn Monty etwas zustößt, werde ich Sie kriegen und in Stücke reißen.« Sie leerte die Tasse mit einem Schluck. »Ich habe nachgedacht. Aus irgendeinem Grunde wollen Sie meine freiwillige Mitarbeit bei der Suche nach diesem Bassett. Ich habe keine Ahnung, warum.
    Vielleicht sind Sie einfach schlau genug einzusehen, dass die Chancen, Bassett zu finden, bei harmonischer Zusammenarbeit entschieden besser stehen.«
    »Kommen Sie bloß nicht auf die Idee, dass es mir
    widerstreben könnte, Gewalt anzuwenden.«
    »Wäre mir niemals eingefallen. Sie benutzen die Menschen, genau wie Madden. Wenn Gewalt nötig wird, zücken Sie das Hackebeil.« Sie presste die Lippen zusammen. »Ich habe es satt, 59
    benutzt zu werden. Und ich verspreche Ihnen, ich werde weder Ihnen noch Madden je wieder Gelegenheit dazu bieten.«
    »Ach?«
    »Sie wollen meine Hilfe. Also gut, Sie sollen sie haben. Ich werde Ihren Mann da rausholen, aber das hat seinen Preis.«
    »Ich sagte doch bereits, ich zahle Ihnen, was Sie wollen.«
    »Ich will, dass Madden aus meinem Leben verschwindet.«
    Er schwieg einen Augenblick lang. »Ich bin sicher, dass er kein angenehmer Zeitgenosse ist, aber ich will doch hoffen, Sie erwarten nicht von mir, dass ich einen Killer auf ihn ansetze.
    Das könnte mich dann doch in Verlegenheit bringen.«
    »Und wenn ich genau das verlangen würde?«, fragte sie neugierig.
    »Müsste ich drüber nachdenken.«
    Sie riss erschreckt die Augen auf, als ihr klar wurde, dass er tatsächlich willens war, diese Möglichkeit zu erwägen.
    »Reden Sie keinen Unsinn. Ich will nur, dass er aus meinem Leben verschwindet und mich nicht mehr in der Hand hat.«
    »Das ist eine große

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