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Komm, dunkle Nacht

Komm, dunkle Nacht

Titel: Komm, dunkle Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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verlor.
    Chen Li.
    Er schob den Gedanken an sie zurück in die Finsternis, in die er gehörte. Damals war er jünger und weniger erfahren gewesen.
    Diesmal musste die Sache nicht so ausgehen wie damals. Sarah Patrick war nicht Chen Li.
    Sarah würde am Leben bleiben.
Santo Camaro
    »Das ist Sarah Patrick«, sagte Logan zu Castleton, der am Flughafen auf sie wartete. »Ron Castleton arbeitet für mich.«
    »Tun wir das nicht alle?«, murmelte Sarah. Sie gab Monty ein Zeichen und er sprang in Castletons Wagen.
    »Wie geht es Ihnen, Mr. Castleton? Das ist Monty. Ich habe keine Gesundheitspapiere für ihn. Werden die Behörden uns Schwierigkeiten machen?«
    Castleton starrte den Hund mit großen Augen an.
    »Was geht hier vor? Wenn mir jemand Bescheid gesagt hätte, hätte ich …«
    »Wir brauchen keine Papiere«, sagte Logan. »Wir sind wieder weg, bevor jemand merkt, dass wir da waren.«
    »Und wenn nicht?«
    »Lassen Sie das meine Sorge sein.« Logan setzte sich auf den Beifahrersitz. »Haben Sie von Galen gehört?«
    »Er ist bei der Forschungsanlage. Er meint, dass Sie wahrscheinlich sofort anfangen wollen.«
    »Richtig.« Er sah zum Himmel auf, der sich in der Dämmerung verdunkelte. »Aber wir müssen wohl bis morgen warten. Hat Rudzak sich bei Ihnen gemeldet?«
    »Nicht, seit ich das Geld an der Stelle hinterlegt habe, die er ausgewählt hatte.« Er sah Logan von der Seite an.
    »Aber seine Informanten sind überall. Wahrscheinlich hat auch in diesem Augenblick einer seiner Leute uns im Auge.«
    »Worauf warten Sie dann noch?«
    Castleton ließ den Wagen an. »Der Hund deckt unser Spiel natürlich auf. Jetzt weiß er, dass wir versuchen werden, Bassett aufzuspüren. Er hat Kontakte, die …«
    »Deshalb müssen wir unverzüglich handeln.«
    »Haben Sie die Sachen auf meiner Liste besorgt?«, fragte Sarah.
    Castleton runzelte die Stirn. »Was für Sachen? Mir hat niemand eine Liste gegeben.«
    »Galen hat Ihre Sachen besorgt, Sarah«, sagte Logan.
    »Margaret hat ihn angerufen und ihm Ihre Liste übermittelt.«
    »Es gefällt mir nicht, eine Frau in diese Sache zu verwickeln«, sagte Castleton und blickte über die Schulter auf Sarah. »Hat Logan Ihnen wenigstens erklärt, wie gefährlich die Sache ist, auf 67
    die Sie sich da einlassen?«
    Im Gegenteil, genau genommen wusste sie gar nichts.
    »Ich danke Ihnen für Ihre Besorgnis, aber wir werden schon heil wieder rauskommen.« Castletons Worte trugen nicht gerade zu ihrem Wohlbefinden bei. Und diese Hitze … die Hitze würde die Suche umso schwerer machen. Man konnte kaum atmen, Monty hechelte. Sie streichelte ihm den Kopf. »Es ist Zeit für einen Haarschnitt, mein Junge …«
    »Wir haben keine Zeit«, sagte Logan.
    »Ich wollte ihn auch nicht zum Coiffeur bringen. Ich schneide ihm die Haare selbst.« Sie presste die Lippen zusammen. »Ich werde nicht mit ihm in den Dschungel gehen, ehe ich nicht das Möglichste für seine Bequemlichkeit getan habe. Er ist ein langhaariger Hund und wir wissen nicht, wie viel Zeit die Suche in Anspruch nehmen wird.«
    »Wenn sie so lange dauert, dass dem Hund die Hitze zur Last fällt, haben wir ein Problem«, sagte Logan.
    »Die Hitze fällt ihm jetzt schon zur Last. Ich schneide ihm die Haare«, sagte Sarah.
    Logan öffnete den Mund zum Widerspruch, überlegte es sich aber anders. »Na gut, wir kriegen das schon hin.«
    Sie blickte aus dem Fenster. Sie waren auf eine holprige, ungepflasterte Straße eingebogen, die zu beiden Seiten von dem Blattwerk des Urwalds begrenzt wurde. Nicht nur die Temperatur war bedrückend. »Wer ist dieser Galen? Auch ein Angestellter?«
    Logan nickte. »Eine Art freier Mitarbeiter«
    »Eine Art?«
    »Wir sind da.« Castleton bog um eine Kurve und kam mit quietschenden Bremsen vor einem Mann zum Stehen, der seelenruhig mitten auf der Fahrbahn stand. »Zum Teufel noch mal, sind Sie wahnsinnig, Galen?«
    »Darüber lässt sich streiten.« Er grinste Logan an.
    »Was soll ich bloß mit dir machen? Du kommst immer zu spät. Das Essen steht auf dem Tisch.«
    »Ich wäre fast von der Straße abgekommen.« Castleton zog den Zündschlüssel ab. »Ich konnte schließlich nicht damit rechnen, dass Sie …«
    »Ich glaube, da bestand keine echte Gefahr. Schließlich ist das hier Privateigentum und Sie sind ein vorsichtiger Mensch, Castleton. Ich wusste, dass Sie im Schneckentempo angerollt kommen würden.« Er öffnete die Hintertür des Wagens und pfiff leise, als er Monty auf dem Boden liegen sah. »Ah,

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