Komm, dunkle Nacht
Erleichterung. Würden Sie mir anvertrauen, womit Madden Sie in der Hand hat?«
Sie antwortete nicht.
»Ich hab’s auch nicht erwartet. Sie trauen mir nicht. Sie haben Angst, dass ich Madden einfach die Zügel aus der Hand nehmen würde. Haben Sie daran gedacht, dass diese Gefahr besteht?«
»Habe ich. Aber unser Geschäft gilt nur, wenn ich von Ihnen beiden loskomme.«
»Sie vertrauen mir also mehr als Madden.«
»Eve traut Ihnen. Ich halte es für möglich, dass Sie Ihr Wort halten. Und wenn dieser Job erledigt ist, haben Sie keine Verwendung mehr für mich. Sie können es sich leisten, mich laufen zu lassen.«
»Richtig. Aber ich kann Ihnen kaum behilflich sein, wenn ich nichts weiß.«
»Ich werde Ihnen sagen, was Sie wissen müssen, wenn es soweit ist.«
»Und warum glauben Sie, dass ich Ihnen helfen kann?«
»Ich selber habe nicht die Macht, ihn zu zwingen, mich freizugeben. Sonst hätte ich es schon vor Jahren getan. Sind wir also im Geschäft?«
Logan nickte langsam. »Wenn Sie bei dieser Suche Ihr Bestes geben, verschwindet Madden aus Ihrem Leben, egal, ob es uns gelingt, meinen Mann da rauszuholen, oder nicht. Darauf gebe ich Ihnen mein Wort.«
Er sah die Verwunderung in ihren Augen.
»Ich bin nicht der Schweinehund, für den Sie mich halten«, sagte Logan. »Fragen Sie Eve. Wie Sie selbst sagten, Eve vertraut mir.«
»Sie ist nicht objektiv. Schließlich waren Sie ein Liebespaar.
Wahrscheinlich haben Sie sie anders behandelt, als Sie andere Menschen behandeln.«
»Ja, ich habe mich höllisch angestrengt, mich einigermaßen menschlich zu geben. Ist mir nicht leicht gefallen.«
Er stand auf. »Ich muss ein paar Telefonate führen. Vielleicht sollten Sie sich hinlegen und versuchen, ein wenig zu schlafen.
In Santo Camaro gibt es viel zu tun.« Er nahm die Liste vom Tisch. »Ist das alles, was Sie brauchen?«
»Ja.«
»Ich sorge dafür, dass Sie es kriegen«, sagte er und ging den Gang hinunter. Sie hatte ihn beleidigt und er hatte unerwartet verletzt reagiert. Vielleicht war er doch nicht so eiskalt, wie sie gedacht hatte. Aber es spielte keine Rolle, ob er verletzlich war oder nicht, wenn es ihm nur gelang, sie von Madden zu befreien.
Ein Leben frei von jeder Bedrohung durch Madden …
Eine Woge der Erleichterung durchflutete sie. Jahrelang hatte sie jede Hoffnung aufgegeben und plötzlich schien die Freiheit zum Greifen nahe. Ob sie Erfolg hatte oder nicht, sie würde Madden los sein, wenn sie nur ihre Arbeit machte. Logan hatte ihr sein Wort gegeben.
Monty jaulte leise und legte ihr den Kopf aufs Knie, als spürte er ihre Freude.
»Wir haben eine Chance, Junge«, flüsterte sie. »Wenn er nicht lügt, können wir aus dieser Suche einen echten Gewinn ziehen.«
Nett.
»Er ist nicht nett, aber das ist egal, solange er sein Wort hält.«
Nett.
Dickköpfiger Köter. Sie erhob sich und ging zu der Couch hinüber.
»Komm her, wir müssen schlafen. Ich will, dass wir beide in Hochform an die Arbeit gehen, umso schneller sind wir fertig und können nach Hause fahren.«
Monty legte sich vor der Couch auf den Boden, aber sein Blick wanderte zu der Tür, durch die Logan verschwunden war.
Nett …
»Sie haben sie also überzeugen können?«, fragte Margaret, nachdem Logan ihr Sarahs Wunschzettel vorgelesen hatte.
»Ich hatte gehofft, Sie würden auf Granit beißen.«
»Ich weiß, Sie haben ja kein Geheimnis daraus gemacht«, sagte Logan. »Und bitte finden Sie alles heraus, was es über Todd Madden zu wissen gibt. Ich will einen vollständigen Bericht.«
»Wie vollständig?«
»Ich will den Namen jedes Kindes, das er im Kindergarten verprügelt hat.«
»Ach, die Sorte Bericht. Wir spielen also nicht mehr in derselben Mannschaft wie er?«
»Er sitzt im Finanzausschuss des ATF, aber ich glaube nicht, dass er Sarah Patrick damit in der Hand hat. Es muss etwas anderes sein.«
»Sie haben sie gekriegt, alles andere kann Ihnen doch egal sein.«
»Ist es aber nicht. Sind irgendwelche Anrufe gekommen?«
»Galen hat aus Bogota angerufen. Dringend sei es nicht, aber er möchte, dass Sie zurückrufen.«
»Mache ich sofort. Gibt es Probleme?«
»Nein, ich soll Ihnen sagen, Ihre Mannschaft ist aufgestellt.«
Sie machte eine Pause und fügte dann fast widerwillig hinzu:
»Wissen Sie, ich kann den Kerl wirklich gut leiden.«
»Und das überrascht Sie? Ach ja, natürlich. Männer wie Galen zu mögen ist eigentlich nicht Ihre Art. Geht gegen Ihre Prinzipien.«
»Ja, das stimmt, aber Galen
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