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Komm, dunkle Nacht

Komm, dunkle Nacht

Titel: Komm, dunkle Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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Idiot. Du brauchst nicht jedem in diesem verdammten Flieger den Kopf zu verdrehen.
    Mittlerweile hatte er sich auf das Ruhebett gesetzt. Er zog ein Pillenröhrchen aus der Tasche, dem er einige Tabletten entnahm, die er mit Wasser herunterspülte. Schmerzmittel? Warum hatte er die nicht schon viel früher genommen? In diesem Augenblick, in  dem er sich unbeobachtet glaubte, war sein Ausdruck elend …
    und gequält. Sie konnte verstehen, dass er elend aussah, aber was quälte ihn? Welche Dämonen bedrängten Logan?
    Monty kam auf die Beine, lief steifbeinig zu Logans Ruhebett hinüber und legte sich daneben. Er spürte, wenn andere krank waren und Schmerzen hatten, und bewies mit seinem Verhalten, dass Logan auf dieser Reise nichts zu suchen hatte.
    Auch Sarah würde bei dieser Mission nichts zu suchen haben, wenn sie nicht endlich aufhörte, sich um einen Mann Sorgen zu machen, der zu dickköpfig war, sich um sich selbst zu sorgen.
    Sie brauchte dringend Ruhe. Sie ließ sich in dem Sessel nieder, den Logan verlassen hatte, und stellte die Lehne bis fast in die Waagerechte.
    Schlafen. Nicht an Logan denken.
    Nicht an erstickenden Schlamm denken.
    Nach Taiwan würde sie schon früh genug kommen.
    Gott, hoffentlich hörte es bald auf zu regnen.

    Die Sonne schien hell und an dem blauen Himmel stand keine einzige Wolke. In Dodsworth war alles in Butter, dachte Rudzak belustigt.
    »Was wollen Sie hier?«, fragte Duggan. »Ich habe Ihnen doch gesagt, dass die Anlage für einen Angriff zu gut gesichert ist.«
    »Ich wollte nur die Örtlichkeiten in Augenschein nehmen.« Er betrachtete das kleine Backsteingebäude auf dem mit efeubewachsenen Feldsteinmauern umfriedeten Grundstück.
    »Was glauben die Leute im Ort, was hier vorgeht?«
    »Landwirtschaftliche Forschung.«
    Rudzak lachte in sich hinein. »Logan weiß, was der gute amerikanische Bürger hören will.« Er wandte sich ab. »Ich nehme an, er hat die Sicherheitsmaßnahmen verstärkt?«
    »Von innen und von außen. Patrouillen,  Überwachungskameras, Sensoren, alles, was gut und teuer ist.«
    »Ist es Ihnen gelungen, einen Plan des Gebäudes zu beschaffen?«
    »Noch nicht. Aber ich brauche auch keinen.«
    »Ich brauche einen. Ich will mit allen Stärken und Schwächen dieses Gebäudes vertraut sein. Setzen Sie es ganz oben auf die Liste.«
    »Die Anlage wird zu gut bewacht. Sie täten besser daran, sich eine andere von Logans Firmen vorzunehmen.«
    »Ich werde es mir überlegen. Aber Dodsworth ist eine interessante Herausforderung und offensichtlich Logans bestes Stück. Und alle Sicherheitsvorkehrungen haben Lücken, man muss sie nur gründlich genug studieren.« Er legte eine Pause ein. »Und genau das werden wir tun. Die Situation studieren und sehen, was sie hergibt.«
    Ein neuer Aspekt war am Horizont erschienen. Sarah Patrick.
    Er hatte in den letzten Tagen eine Menge über sie erfahren, unter anderem, dass Logan ihre bei Phoenix gelegene Ranch bewachen ließ. Welchen Platz nahm sie in seinem Leben ein? Lohnte es sich, sie zu eliminieren? Und was war mit Eve Duncan, die in Logans jüngster Vergangenheit eine Hauptrolle gespielt hatte?
    So viele Möglichkeiten. So viele Wege, die erforscht werden wollten. Und er hatte die Zeit und die Muße, sich dieser Aufgabe zu widmen. Er war derjenige, der das Tempo vorgab.
    Logan blieb nichts anderes übrig, als zu reagieren. Er konnte es kaum erwarten, den nächsten Schritt zu tun, aber es brauchte Zeit, interessante Szenarien aufzubauen. Bald ist es soweit, Chen Li. Nur Geduld.
    »Ich habe gesehen, was ich sehen wollte.« Er ging zum Wagen. »Fahren wir. Ich will heute Abend in Phoenix sein.«

7
    »Schnell. In den Bus.« Logan stand auf der Straße, der Regen trommelte ihm ins Gesicht. Sein Mann in Taiwan, Sun Chang, stand neben ihm. »Das Dorf ist nicht weit von hier, aber Chang sagt, die Straße kann jeden Augenblick weggespült werden.
    Wenn das nicht schon geschehen ist. Wenn die Straße nicht mehr passierbar ist, werden die Soldaten niemanden mehr in das Gebiet lassen.«
    »Klasse.« Sarah kletterte in den Bus. »Das hat uns gerade noch gefehlt. Wie steht es mit Luftunterstützung?«
    »Keine Landefläche. Das Gelände ist zu uneben. Man kann bestenfalls Verpflegung abwerfen. Das Dorf lag an einem Berghang.«
    »Ist es gelungen, medizinisches Gerät ins Dorf zu bringen?«
    »Ja. Und sie haben auch schon Zelte aufgebaut.«
    »Sind schon andere Rettungsteams vor Ort?«
    »Eins, aus Tokio. Sie sind schon gestern

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