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Komm fass mich an - Erotischer Roman

Komm fass mich an - Erotischer Roman

Titel: Komm fass mich an - Erotischer Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bonnie Edwards
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wünschte, dass er ebenso liebevoll und fürsorglich zu ihr wäre.
    Zugleich lebte sie mit der Angst, dass er ihre glutvolle Schwärmerei bemerken könnte. Oder dass sie zufällig auf seine Frau treffen könnte. O Gottchen, da würde sie bestimmt vor Scham im Erdboden versinken.
    Als er ihr das Päckchen zuschob, bekam sie rote Ohren. Heimlich ertappt, drückte sie es an sich und stürmte wie ein liebeskranker Teenager durch die Tür. Das war nun wirklich das letzte Mal gewesen, beschwor sie sich. Wie jedes Mal auf ihrem Rückweg nach Perdition House.
    Draußen, an der frischen, nach Salz und Tang duftenden Luft, atmete sie tief durch und rang um Fassung. Sie rieb sich über ihren Rippenbogen, aber der Herzschmerz blieb.
    »Miss?« Sie zuckte erschrocken zusammen, als der Ladeninhaber hinter sie trat.
    Starr vor Angst hielt sie den Atem an. Er wusste es! Er wusste, dass sie sich magnetisch von ihm angezogen fühlte. Und er empfand ihre Aufdringlichkeit als störend. »Entschuldigen Sie!« Sie rückte verlegen ihren Hut zurecht,
zupfte an ihrer Frisur, heftete den Blick auf den Gehweg. »Ich werde nicht mehr …«
    »Nein, ich muss mich bei Ihnen entschuldigen«, unterbrach er sie. »Ich hab Ihnen zu viel abgeknöpft. Dieser Stoffballen lag seit Monaten bei mir im Lager, und ich hab letzte Woche den Preis reduziert, aber vergessen, das Preisschild zu ändern.«
    »Oh! Das ist … ich verstehe, ja, ich …«, sie brach ab, verwirrt über sein Geständnis.
    »Ich bin untröstlich, Miss. Vielleicht darf ich Sie zur Wiedergutmachung zu einem Lunch einladen? Mein Angestellter wird sicher gleich zurück sein. Dann könnten wir unten an der Straße in das Café gehen.«
    »Ich …« Sie blickte hektisch die Straße hinunter. Am liebsten hätte sie schleunigst Fersengeld gegeben. Bloß weg hier! Und zwar dalli! Sie spürte abermals jenes Stechen in ihrer Brust, als müsste ihr Herz jeden Augenblick zerspringen.
    »Was haben Sie denn? Ist Ihnen nicht gut?«, fragte er und fasste sie sanft am Ellbogen.
    Diese leichte Berührung traf sie mitten ins Herz, schnürte Hope den Atem ab. Als sie schwankte, stützte er sie hilfsbereit. »Verzeihen Sie, wenn ich Sie mit meiner Einladung brüskiert habe. Das wollte ich nicht.«
    Schließlich sah sie ihm in die Augen, in denen sich Bestürzung und Verwirrung spiegelten.
    Er straffte sich und errötete vom Hals bis zu den Haarspitzen. »Oh Miss, ich hab mich noch gar nicht vorgestellt. Ich bin Jed Devine, der Besitzer des Kolonialwarenladens.«
    »Angenehm, Mr. Devine. Ich bin Hope. Hope Teague. Danke, Ihre Einladung nehme ich natürlich gern an.«
Auch au f die Gefahr hin, dass ich dafür in der Hölle schmoren muss.
     
    »Er ist Witwer?«
    »Ja.« Hope zog den frisch gebügelten Vorhang auf die Stange und verteilte gleichmäßig die Gardinenröllchen. Belle stand hinter ihr, bereit, sie aufzufangen, falls sie stürzte. Belle hatte eine lachhafte Angst davor, zu fallen. Auch bei den anderen. Dies zum Thema gefallenes Mädchen.
    Hope stemmte ein Knie auf den Küchentresen und zog sich hoch. »Hör auf mit dem Mist, Belle. Ich häng doch bloß eine Gardine auf. Wenn ich falle, dann höchstens ins Spülbecken.«
    Belle schlurfte zurück. »Wechsle jetzt nicht das Thema. Dieser Mann ist ein Witwer mit vier Kindern?«
    »Ja. Und ich möchte nicht darüber reden. Wir hatten doch bloß einen Lunch zusammen.« Trotzdem hielt sie ihr Gesicht auf die Gardinenstange gesenkt, damit Belle es nicht sah. Ihr Mienenspiel hätte sie bestimmt verraten.
    »Witwer haben nicht ›bloß einen Lunch‹, schon gar nicht, wenn sie auf der Suche nach Mama Nummer zwei sind.«
    Hope wurde blass. »Sei nicht albern. In der Rolle sieht er mich bestimmt nicht.«
    »Na, Schätzchen, es gibt bloß zwei Rollen, in denen ein Mann eine Frau sieht. Entweder als Bettgespielin oder als Ehefrau. Welche ist dir lieber?«
    Vorhang, Stange und Röllchen knallten in das Spülbecken.
     
    Jed Devine stopfte seine Jüngste ins Bett, gab ihr einen Gutenachtkuss und nahm das leere Milchglas von ihrem
Nachtschränkchen. Dann knipste er das Licht aus und wünschte ihr schöne Träume.
    Zum ersten Mal seit Monaten tippte er darauf, dass er selbst von etwas Schönem träumen würde. Von Hope Teague! Ihm war aufgefallen, dass sie seit einigen Wochen regelmäßig in seinen Laden kam. Sie war schüchtern und zurückhaltend, und wie es schien, hatte sie das Herz auf dem rechten Fleck.
    Ihr Benehmen bei Tisch war tadellos gewesen, ganz Dame.

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