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Komm fass mich an - Erotischer Roman

Komm fass mich an - Erotischer Roman

Titel: Komm fass mich an - Erotischer Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bonnie Edwards
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Felicity und Belle tauschten einen erleichterten Blick aus.
    »Mmmh-ja, es war ein neuer Kunde«, antwortete Belle. »Irgendein Jed Devine oder so ähnlich.«

4
    Hope, die schlagartig kreideweiß wurde, stellte zitternd die Teetasse auf den Unterteller. Sie schob beides behutsam auf den Tisch. »Nein, das kann nicht sein.«
    »Was ist denn dabei?«, forschte Felicity. Als Hope nicht antwortete, glitt ihr Blick zu Belle.
    »Ihm gehört in Freemont ein Laden. Gemischtwaren, meinte er am Telefon.« Belle dehnte jedes Wort. »Ist das etwa dein Ladenbesitzer, Hope?«
    »Er weiß es, und er kommt, um mich lächerlich zu machen.« Sie stand auf. »Jetzt hasst er mich und will mich brüskieren.« Sie rang die Hände.
    Felicity stand ebenfalls auf und nahm sie in den Arm. »Nein, das würde er nie tun. Wenn er ein netter, anständiger Kerl ist, wie du ihn beschrieben hast …«
    »Unsinn«, sagte Belle scharf. »Er kommt aus dem gleichen Grund her, aus dem alle Kunden herkommen. Er hat keine Ahnung, wo du wohnst. Und dass du hier arbeitest. Er hat jedenfalls nicht nach dir gefragt - er hat überhaupt nicht nach jemand Bestimmtem gefragt. Er war sich noch gar nicht schlüssig, ob er überhaupt schon reservieren sollte.«
    Hopes Miene hellte sich auf. »Du meinst, er sagt noch ab?«
    »Das bezweifle ich allerdings. Sollte er kommen, machst
du dich unsichtbar, ist das klar? Wenn er nicht weiß, dass du hier bist, kann er dich auch nicht brüskieren.«
    »Ruf ihn an, und sag ihm ab. Erzähl ihm, dass wir ausgebucht sind! Erzähl ihm irgendwas«, flehte Hope ihre Chefin an.
    »Er rief von einem öffentlichen Telefon an.« Belle schnaubte missmutig. »Wie die meisten unserer Gentlemen wollte er natürlich nicht, dass sein Anruf bei uns publik wird. Telefonistinnen sind erfahrungsgemäß unverbesserliche Klatschtanten.«
    Felicity nickte. »Mach dir keinen Kopf. Er erfährt nichts, Hope. Großes Ehrenwort.«
     
    Die Zeit bis zum Freitagnachmittag schien sich endlos hinzuziehen, dann war der fragliche Abend da. Hope hatte die Tafel für das Diner eingedeckt, und plötzlich war es fünf vor sieben. Sie hatte ziemlich lange herumgetrödelt.
    Es wurde Zeit, dass sie auf ihr Zimmer ging. Das Diner wurde pünktlich um sieben Uhr serviert, und die meisten Gentlemen waren bereits eingetroffen und amüsierten sich im Salon.
    Eigentlich hätten sich die Küchenmädchen um die Tischdekoration kümmern müssen, aber Hope liebte es, einen Tisch elegant einzudecken, und Belle ließ ihr freie Hand. Außerdem lenkte sie das von dem drohenden Desaster ab.
    Um nicht durch die Eingangshalle gehen zu müssen, benutzte sie die Dienstbotentreppe. Ihr Abendessen stand bereits in ihrem Zimmer, und sie setzte sich mitsamt dem Tablett in einen Sessel ans Fenster, von wo aus sie die Straße überblicken konnte. Die Freier trudelten ab vier Uhr bei ihnen ein, joviale, spendable Gentlemen, die sich auf ein
entspanntes Wochenende voller angenehmer Zerstreuungen freuten.
    Das Geschäft boomte, und das trotz der hohen Preise, die Belle verlangte. Es gab halt ein paar Privilegien, für die gut situierte Herren bereitwillig extra zahlten. Wie beispielsweise das der Exklusivität und Privatsphäre. Perdition House war weniger Freudenhaus als Countryclub. Mehr Wellnessoase als Harem. Und viel diskreter als vergleichbare Häuser.
    Einige der Geschäftleute, die regelmäßig herkamen, trafen sich hier geschäftlich und privat. Abseits vom Erfolgsdruck entspannten sie in der angenehmen Gesellschaft der Frauen, die Belle für sie aussuchte.
    Mehrere Frauen hatten bereits genug verdient, um wieder auszuziehen und ein neues Leben zu beginnen. Einige waren in die Oststaaten zurückgekehrt, andere ließen sich von Männern als Dauergeliebte aushalten.
    Der harte Kern der Truppe blieb jedoch zusammen. Belle natürlich, Felicity, Annie, Lizzie und Hope. Sie waren Freundinnen und hatten sich gemeinsam von Butte, Montana, nach Seattle durchgeschlagen. Nachdem die Bauarbeiter weg waren, hatten sie in Eigenregie Geheimgänge in dem Haus angelegt.
    Annie hatte sie auf den ebenso einfachen wie genialen Plan gebracht, an einigen Schlafzimmern Gucklöcher anzubringen. Die Dinger war so gut versteckt, dass niemand sie bemerkte.
    In gewisser Weise hatten die Frauen diese Gucklöcher zu ihrem eigenen Schutz installiert. Erpressbarkeit hin oder her, für die Frauen waren sie so etwas wie eine Lebensversicherung.
    Die Dirnen waren vermutlich die einzige Familie, die
sie je haben würde,

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