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Komm fass mich an - Erotischer Roman

Komm fass mich an - Erotischer Roman

Titel: Komm fass mich an - Erotischer Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bonnie Edwards
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Sache. In den meisten Fällen nahmen die Mädchen solche Liebeserklärungen nicht ernst. Heikel wurde es erst, wenn ein Mädchen dergleichen für bare Münze nahm.
    »Aha, noch schlimmer.« Zwischen Belles schöne geschwungene Brauen schob sich eine steile Falte. »Dann ist er wohl einer von den anständigen Kerlen, hm?«
    »Nein! Oh, Grundgütiger, nein! Das sind die Schlimmsten«, entrüstete sich Felicity. »Hope, so bescheuert wirst du doch wohl nicht sein, oder?«
    »Jetzt mach aber mal halblang«, meinte Hope gepresst. »Ich geb mich da keinen Illusionen hin.«
    Indes - die Hoffnung stirbt zuletzt, und Hope machte
ihrem Namen alle Ehre. Immerhin hatte sie die Truppe öfter motiviert, wenn dunkle Wolken am Himmel aufzogen. Zumal es für die fünf Frauen ein gefährliches Abenteuer gewesen war, durch den halben Kontinent zu reisen, mit einer Flüchtigen und einer Ausreißerin, wieder bei null anzufangen und mit nichts ein Haus zu bauen. Bisweilen war Hope die Einzige gewesen, die die anderen bei Laune hielt, indem sie den Mädels von einem fantastischen Leben vorschwärmte, das sie in ihrem neuen Etablissement genießen könnten.
    »Ich denke schon, dass du dich Illusionen hingibst«, versetzte Belle nüchtern.
    Felicity umrundete den Tisch und kniete sich vor Hope. Sie fasste ihre Hände und drückte sie fest. »Das ist eine heikle Kiste, Hope. Nachher hast du bloß Liebeskummer. Bitte, lass die Finger davon.«
    »So ein Quatsch! Ihr zerbrecht euch unnötig den Kopf. Er würde es mir nämlich nie verzeihen, wenn er um meine Situation wüsste. Er ist ein Familienmensch, ein Witwer mit vier reizenden Kindern. Okay, wir hatten einen Lunch zusammen, aber ich hab für mich entschieden, dass ich ihn auf gar keinen Fall wiedersehen kann. Ich werde unser nächstes Treffen absagen. Eigentlich wollte er mich am Samstagabend zu einem Dinner einladen.«
    »Gut«, meinte Belle knapp und goss sich eine weitere Tasse Tee ein.
    Felicitys Verstand raste. Soso, Hope hatte sich mit dem Gedanken getragen, mit diesem Typen zu dinieren. Etwas vorzutäuschen, was man nicht war, ging Felicity gegen den Strich. Anders als ihre Freundin war sie freizügig und experimentierfreudig, wenn es um Sex ging, und schonungslos ehrlich zu ihren Mitmenschen.

    »Es reicht zu wissen, dass ich auf diese miese Existenz angewiesen bin«, fuhr Hope fort, Belles ärgerliche Miene geflissentlich übersehend. »Da brauch ich mir nicht auch noch großartig was vorzumachen. Meine Träume sind eh geplatzt.«
    »Miese Existenz?« Belle zog die Brauen hoch, ihre Stimme frostig wie Eisnadeln.
    Hope zuckte mit keiner Wimper, als Felicity sie impulsiv umarmte. »He, mein Mädchen.« Sie tätschelte ihr beschwichtigend die Wange. »Du hast uns, Hope. Sind wir denn so schlimm?«
    Hope schniefte. »Das nicht, aber ihr hackt dauernd auf mir herum.«
    Felicity richtete sich auf und ging an ihren Platz zurück, heilfroh, dass sie diese Krise abgebogen hatte. »Wir anderen finden es in Perdition House himmlisch. Eines Tages siehst du das bestimmt genauso.«
    »Bitte, fasst das doch nicht gleich als Kritik auf! Oh, Mist!« Ihre Augen füllten sich mit Tränen, und sie warf bestürzt die Hände vors Gesicht. »Jetzt hab ich mal wieder alles vermasselt. Ich liebe euch wie Schwestern, ehrlich.«
    »Puh, Schluss jetzt, alle beide«, schnappte Belle. »Ist mir schon klar, dass euch was anderes lieber wäre, als hier im Puff anzuschaffen, Mädels. Aber in Perdition House gibt es gutes Essen, nette Männer, edle Weine und die Möglichkeit, in sehr kurzer Zeit sehr viel Geld zu verdienen. Die meisten Frauen, die hier arbeiten, genießen ihre Eigenständigkeit und Unabhängigkeit, Hope.«
    Hope streckte die Arme über den Tisch aus und fasste begütigend die Hände der beiden Frauen. »Ich mag euch. Ich hab mein Zuhause bei euch, meinen Freundinnen und
Kolleginnen. Ohne euch säße ich auf der Straße, schlimmer noch, in der Gosse. Trotzdem kann ich auf meine Eigenständigkeit gut und gern verzichten.«
    Im Gegensatz zu ihren Freundinnen wollte Hope einen Mann, Kinder, ein Heim. An den meisten Tagen hielt sie sich großartig und wahrte den schönen Schein, Felicity machte sich trotzdem Sorgen, denn Hope konnte beteuern, was sie mochte: Sie war die prädestinierte Kandidatin für Liebeskummer und Herzschmerz.
    »War das da eben ein neuer Kunde am Telefon, Belle?«, bemerkte Hope in dem bemühten Versuch, das Thema zu wechseln.
    Aha, das war wenigstens ein kleiner Fortschritt.

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