Komm, ich zeig dir die Liebe
Versuchung jetzt nicht nachgeben.
„Das war aber nicht nötig”, erwiderte sie leise und wunderte sich, warum sie so atemlos klang.
„Ich konnte eben nicht anders”, gestand er und sah ihr in die Augen.
Es war, als würde sich ihr Pulsschlag verdoppeln. Und wieder einmal musste sie über die Wirkung staunen, die dieser Mann auf sie ausübte. Ihr ganzer Körper schien zu glühen. Brian macht mich im wahrsten Sinn des Wortes schwach, gestand sie sich ein, denn sie hatte tatsächlich weiche Knie.
„Hat dein Date es noch nicht einmal für nötig befunden, dich bis zur Haustür zu begleiten?” erkundigte Brian sich nun und sah über ihre Schulter, als würde er erwarten, jemanden zu entdecken, der sich gerade davonschlich.
Ihr „Date” lag jetzt vermutlich schon im Bett neben ihrem Mann. Aber das würde sie Brian natürlich nicht verraten. „Ich brauche keinen Beschützer. Ich kann sehr gut auf mich selbst aufpassen. Das mache ich schon seit Jahren”, erwiderte sie.
Er lächelte plötzlich. „Das glaub ich dir gern. Ich bin aber der altmodischen Ansicht, dass ein Verehrer seine Angebetete immer bis zur Tür begleiten sollte. Das ist einfach sicherer.”
Auch das noch. Eigentlich hätte sie gegen diese Machosprüche protestieren müssen. Aber seine Worte machten sie im Grunde gar nicht wütend, sondern gefielen ihr sogar. Sie fragte sich, wie es wohl wäre, wenn ein Mann ein Leben lang so zu einer Frau sein würde, sie so liebte und verehrte, dass er sie tatsächlich beschützen wollte.
Seine Hände lagen noch immer auf ihren Schultern, und sie spürte seine Fingerspitzen durch den dünnen Stoff ihrer roten Seidenbluse, während er ihre Arme nun langsam hinauf-und hinabstrich. Es war, als würde er mit seinem sanften Streicheln tief verborgene Sehnsüchte in ihr wecken, die wie eine züngelnde Flamme in ein glühendes Feuer umschlagen konnten, das sie verzehren würde …
„Ich …” Sie räusperte sich. „Ich muss jetzt reingehen.”
Er nickte, als hätte er nichts dagegen. „Ich bringe dich zur Tür.”
Sie hob eine Hand, die ihr auf einmal bleischwer vorkam, und zeigte auf ihre Tür, die nicht einmal einen Meter entfernt war. „Ich bin doch schon da.”
Ohne zu zögern, zog Brian sie in seine Arme.
„Ich muss jetzt wirklich gehen.” Warum klang es bloß so wenig überzeugend?
„Ja”, erwiderte er und ließ sie los, damit sie ihren Schlüssel aus der Tasche holen konnte.
Kaum hatte sie ihn in der Hand, nahm er ihn ihr ab, schloss die Tür auf, öffnete sie und warf einen prüfenden Blick hinein, bevor er sich wieder zu ihr wandte. „Jetzt weiß ich, dass du sicher zu Hause bist.”
„Meinst du?” Sofort wurde ihr klar, wie zweideutig ihre Frage war und dass es ihr gar nicht mehr um ihre Sicherheit ging, sondern um ihr Herz, das sie vor ihm retten wollte.
Er begann erneut, sie zu streicheln. Ihre Arme, ihre Schultern, ihren Nacken. Sie erschauerte, und als er seine großen Hände um ihr Gesicht legte, hielt sie den Atem an, unsicher, was sie sich wünschte.
„Du bist so sicher, wie du es sein willst, Kathy Tate”, flüsterte er, bevor er sich zu ihr beugte und sie küsste.
Sie hatte immer gewusst, dass die erste Berührung seiner Lippen ein Erlebnis sein würde, das sie bis ins Innerste aufwühlte. Doch obwohl sie auf diesen Moment gefasst gewesen war, erzitterte sie nun.
Seine Hände umschmiegten ihr Gesicht, mit den Daumen umkreiste er ihre Wangenknochen, und seine Lippen, sein Mund vollbrachten wundervolle Dinge, von denen sie nicht einmal zu träumen gewagt hätte. Sehr sanft, unendlich sacht streichelte er ihre Lippen mit seinen. Sie hob sich ihm entgegen, schmiegte sich an ihn … hoffte auf mehr …
wollte mehr. Brauchte mehr.
Und dann, mit einem rauen Stöhnen, das tief aus seiner Kehle kam, gab er ihr all das, was sie verlangte. Die Finger in ihrem Haar, zog er sie näher, ganz dicht an sich, und sie schlang die Arme um seine Taille, auf der Suche nach Halt, weil die Welt plötzlich total aus den Fugen zu geraten schien.
Mit der Zunge teilte er ihre Lippen und kam in ihren warmen Mund. Und sie hungerte danach, ihn zu schmecken, seinen Geschmack in sich aufzunehmen. Sein Atem verschmolz mit ihrem, seine Zunge tanzte mit ihrer, reizte und umkreiste sie, sinnlich und wild, sandte ihr Schauer um Schauer köstlicher Erregung über den Rücken. Brachte ihr Blut zum Kochen.
Atemlos, verwirrt und mit rasendem Herzen versuchte Kathy, sich wieder in den Griff zu bekommen,
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