Komm, ich zeig dir die Liebe
darüber sauer wäre?” erwiderte sie und nahm es ihm allmählich übel, dass er den schönen Moment, den sie eben miteinander erlebt hatten, offenbar schlecht machen wollte.
„Wenn ich es gewusst hätte, wäre es vielleicht …”
„Besser für dich gewesen?” ergänzte sie.
Brian warf ihr einen so glühenden Blick zu, dass ihr ein wohliger Schauer über den Rücken lief. „Baby, für mich hätte es nicht schöner sein können.”
Kathy freute sich. „Was stört dich denn dann?”
Er stand auf und ging zum Fenster. Sie bewunderte seinen muskulösen Rücken und seinen knackigen Po. Die Vorhänge waren zurückgezogen und gaben den Blick frei auf einen farbenprächtigen Sonnenaufgang.
„Ich wäre vorsichtiger gewesen”, sagte er schließlich mit sanfter Stimme, während er ihr immer noch den Rücken zuwandte und aus dem Fenster blickte. „Zärtlicher … Ach, was weiß ich. Eben einfach anders.”
Es traf sie mitten ins Herz. Er hatte in diesem Moment das ausgedrückt, was sie empfand.
Sie bedeutete ihm etwas. Und schlagartig wurde ihr bewusst, wie viel er ihr schon bedeutete.
Seit wann? fragte sie sich. Wie lange sind diese Gefühle für Sergeant Smile in mir schon gewachsen? Sie hatte es doch gar nicht gewollt, war ihm aus dem Weg gegangen, wo sie nur konnte.
Dennoch war es ihm irgendwie gelungen, ihre Abwehr zu umgehen und sie zu erreichen.
Aber selbst jetzt wollte sie sich immer noch nicht richtig eingestehen, wie wichtig er ihr geworden war. Dabei konnte sie sich kaum noch ein Leben ohne ihn vorstellen.
Kathy stand auf, wickelte sich noch fester in die Decke ein und ging entschlossen auf Brian zu. Als sie ihm die Hand auf den Arm legte, drehte er sich um und sah sie an.
„Ich bin kein Kind mehr, Brian.”
Er lächelte schwach. „Das habe ich auch schon gemerkt.”
Sie erwiderte sein Lächeln und freute sich über das versteckte Kompliment. „Ich wusste, was ich tat und mit wem ich es tat.”
„Ja, aber …” fing er an.
„Kein Aber”, unterbrach sie ihn, und bei diesen Worten kam ihr der Gedanke, dass sie sich überlegen musste, wie sie jetzt damit umgehen sollte, dass sie sich doch tatsächlich in Brian Haley verliebt hatte. Aber damit wollte sie sich in diesem Moment eigentlich nicht belasten.
In diesem Augenblick zählte nur, dass er sie wieder in seine Arme nahm.
„Kathy …” Er küsste sie zart auf den Kopf, und sie versuchte, sich auf alles gefasst zu machen, was er jetzt sagen könnte, obgleich es ihr am liebsten gewesen wäre, er würde jetzt gar nichts sagen.
Zum Glück wurden sie in diesem Moment von einem unüber-hörbaren Schrei aus ihren Gedanken gerissen. Das konnte nur eins bedeuten: Maegan wollte ihnen mitteilen, dass sie wach und hungrig war.
Kathy lächelte nachsichtig und nutzte die Gelegenheit, um einem möglicherweise peinlichen Gespräch zu entkommen. Sie schlüpfte wieder in ihr Nachthemd, das Brian ihr erst vor wenigen Minuten ausgezogen hatte. Minuten, die eine kostbare, wunderschöne Ewigkeit gedauert hatten.
Brian folgte ihr ins Schlafzimmer.
Maegan stand mit tränenüberströmtem, aber lächelndem Gesicht am Gitter ihres Bettchens.
Sie sah sehr süß aus mit ihrem zerzausten Haar. Den Reißverschluss ihres Schlafanzugs hatte sie schon geöffnet, so dass ihr rundliches rosa Bäuchlein zum Vorschein kam.
„Hallo!” begrüßte sie die beiden großen Leute stolz. Offensichtlich machte es ihr Spaß, die wenigen Worte, die sie schon konnte, auch anzuwenden.
„Guten Morgen, mein Schatz”, erwiderte Kathy den Gruß und hob Maegan, die schon die Arme nach ihr ausgestreckt hatte, aus dem Bett.
Kathy atmete den leichten Pudergeruch der Kleinen ein, und das Herz ging ihr über, als Maegan sie anstrahlte.
Als Maegan nun Brian anschaute, lächelte sie ihn genauso begeistert an und freute sich über die ungeteilte Aufmerksamkeit der beiden Erwachsenen.
Kathy durchströmte ein Glücksgefühl, als sie das Baby an sich drückte und Brian ganz dicht neben sich spürte. Und ob sie es nun gewollt hatte oder nicht, sie hatte sich in beide unsterblich verliebt, in diesen Mann und seine kleine Tochter.
Brian streichelte sehr zart Maegans Wange. „Wir haben einiges zu besprechen, Kathy”, flüsterte er dabei.
„Das stimmt”, erwiderte sie. Doch sie wollte erst mit ihm reden, wenn sie über alles in Ruhe nachgedacht hatte.
9. KAPITEL
„Ich glaube, ich stecke in großen Schwierigkeiten”, gestand Kathy und nippte an ihrem Longdrink aus Tequila und
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