Komm mit auf die Insel unserer Liebe
vibrieren. Sie brauchte nur die Hand auszustrecken, um Jace zu berühren, und dann … „Tu das nicht, Jace, bitte“, flüsterte sie gequält.
Einen Moment lang dachte sie, er würde sie jetzt küssen, doch dann trat er einen Schritt zurück, und der Bann war gebrochen. „Es wäre nur für zwei Wochen, und Lily sieht da überhaupt kein Problem. Sie meinte, Laura könnte so lange deine anderen Kunden übernehmen.“
Natürlich Laura! dachte Eleanor erbost. Ihre schärfste Konkurrentin hatte sich schon beim letzten Mal wie eine Hyäne auf Eleanors Kunden gestürzt, als sie wegen Jace’ Weihnachtsfeier alles andere hatte liegenlassen müssen. „Du hast das also schon mit Lily ausgemacht?“
„Natürlich, und sie hat sofort zugesagt – vorausgesetzt natürlich, dass du damit einverstanden bist.“
Eleanor sah ihn misstrauisch an. „Warum bist du wirklich hier, Jace? Du willst mir doch nicht etwa weismachen, dass es in Griechenland keine Partyplaner gibt.“
„Die gibt es schon, aber du bist die beste, die ich kenne. Das Verhältnis zwischen mir und meinem Vater ist nicht besonders gut, und eine schöne Feier könnte helfen, die Kluft zwischen uns ein wenig zu verkleinern.“
Eleanor wusste nun nicht, was sie dazu sagen sollte. Jace hatte ihr bisher noch nie etwas über seinen Vater erzählt, ihr war nicht einmal bekannt, ob seine Familie überhaupt von ihr wusste.
„Du würdest mir wirklich sehr damit helfen“, versuchte er es weiter. „Obwohl ich … das natürlich nicht von dir erwarten kann, nach all dem, was zwischen uns passiert ist“, fügte er hinzu.
Also kann er es auch nicht vergessen, dachte Eleanor und senkte den Blick. Vielleicht war Jace deshalb hergekommen – weil er sich genauso nach ihr sehnte, wie sie sich nach ihm.
„Komm mit nach Griechenland, Eleanor“, beschwor er sie. „Es ist nur ein Familienfest im engsten Kreis, und du hättest genügend Zeit und keinen Stress. Das Wetter ist wunderbar um diese Jahreszeit, und zwei Wochen Sonnenschein und Meer würden dir ganz sicher guttun.“
„Und wo genau soll die Party stattfinden?“, fragte sie wie automatisch und hätte sich gleichzeitig dafür ohrfeigen können. Sie saß ja im Geiste schon mit Jace im Flugzeug!
Da blitzten seine Augen auf, und er strahlte, als hätte er einen Sieg errungen. „In meiner Villa auf einer Insel der Kykladen.“
Eleanor sah ihn ungläubig an. „Du besitzt eine eigene Insel?“
„Ja, aber sie ist sehr klein.“
„Natürlich.“ Sie verzog spöttisch den Mund und machte eine Notiz auf ihrem Block. „Sonst noch etwas, das ich jetzt schon wissen müsste?“ Eleanor konnte kaum fassen, dass sie quasi mit der Planung schon begonnen hatte. Andererseits blieb ihr gar nichts anderes übrig, denn Lily würde ihr schon unmissverständlich zu verstehen geben, dass man einen so „dicken Fisch“ wie Jace Zervas nicht von der Angel ließ.
„Nein, ich erkläre dir alles, wenn wir zusammen nach Griechenland fliegen, und zwar am kommenden Freitag. Bis dahin hast du noch genügend Zeit, um alles Notwendige für die Zeit deiner Abwesenheit zu regeln.“
„Aber schon am Freitag, das ist …“
„Wenn du noch irgendwelche Fragen hast, kannst du mich jederzeit anrufen“, beendete Jace das Thema, ohne ihren Einwand zu beachten. „Ansonsten sehen wir uns am Freitagmorgen wieder. Ich schicke dir um neun Uhr einen Wagen, einverstanden?“
Ehe Eleanor sich versah, hatte er schon seinen Mantel angezogen und war auf dem Weg zur Tür. „Auf Wiedersehen, Ellie.“
Nachdem Jace verschwunden war, ließ sie sich mit einem Seufzer auf den Stuhl sinken. Es war nicht zu fassen. Kaum war Jace Zervas wieder da …
„Na, habt ihr schon alles arrangiert?“ Lily steckte den Kopf zur Tür herein und sah Eleanor erwartungsvoll an.
„Ja“, bestätigte sie matt. „Ich fliege schon am Freitag mit ihm nach Griechenland.“
Lily nickte zufrieden. „Genau so hab ich mir das vorgestellt. Ich habe Mr Zervas ja von vornherein gesagt, dass das kein Problem darstellen würde.“ Sie sah Eleanor skeptisch an. „Oder hast du was dagegen? Du schaust irgendwie so komisch.“
„Nein, nein, das ist schon in Ordnung“, versicherte sie schnell, obwohl das glatt gelogen war.
Die Tage bis Freitag vergingen wie im Flug. Eleanor hatte alle Hände voll damit zu tun, Termine zu verschieben und Kundenanfragen an ihre Kolleginnen weiterzuleiten. Sie hatte tatsächlich zugestimmt, mit Jace nach Griechenland zu fliegen, und nun
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