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Komm mit ins Abenteuerland

Komm mit ins Abenteuerland

Titel: Komm mit ins Abenteuerland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Hart
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die Lippen an ihrer Schläfe, und verspannte sich. Lizzy entzog sich seiner Umarmung ein wenig, so dass sie ihm ins Gesicht sehen konnte. "Ist es so?"
    „In gewisser Weise schon", gab er zu.
    Lizzy löste sich von ihm und lehnte sich gegen die Mauer. Sie fühlte sich gedemütigt. Woran hatte er gedacht, als er sie küsste? Hatte er ihre Reaktion kühl einkalkuliert, war er amüsiert gewesen über ihren Eifer, hatte er vielleicht objektiv zu bewerten versucht, wie weit sie gehen würde?
    Lizzy fühlte sich schlecht. Wie hatte sie nur vergessen können, wie Tye war?
    Hatte sie wirklich angenommen, er würde so leicht die Kontrolle verlieren? Er war ein Mann, der immer genau wusste, was er tat und warum.
    "Sie sollten mir besser genau beschreiben, für welchen Job Sie mich brauchen", sagte sie betont kühl.
    "Ich brauche eine Frau."
    Sie schwieg. "Was?" fragte sie schließlich.
    „Sie haben mich verstanden."
    "Sie bitten mich, Sie zu heiraten?" erkundigte sie sich ungläubig, und Tye lächelte humorlos.
    "Ich mache das vielleicht nicht sehr geschickt, aber ich glaube, genau das tue ich."
    Lizzy presste die Hände an die Schläfen. Sie war völlig verwirrt, immer noch wie benommen von seinem Kuss. Und nun bemühte sie sich verzweifelt, seine unglaubliche Ankündigung zu verstehen.
    „Sie ... Sie wollen doch nicht heiraten", entgegnete sie stockend. Hatte er das nicht gesagt? Hatte er es nicht auf Grace' Hochzeit gestanden und schon bei der Vorstellung höhnisch gelacht? Oder war das in irgendeiner anderen Welt passiert, in der alles einen Sinn ergab, und nicht in der, in der sie sich nun befand?
    "Das weiß ich", antwortete er. "Ich muss aber heiraten, bevor ich vierzig werde. Und das ist in zwei Monaten."
    Lizzy ließ die Hände sinken, ihr war noch immer schwindlig. "Sie ... Sie scherzen", brachte sie schließlich mühsam hervor.
    Tye schüttelte den Kopf, und sein Mund verzog sich zu einem bitteren Lächeln. "Ich wünschte, es wäre so."
    Er sah auf seine Hände, als wüsste er nicht, was er damit tun sollte, dann schob er sie in die Taschen und sah auf den Hafen.
    "Mein Vater hat mir Barra Creek hinterlassen, aber zu einer Bedingung: Ich muss heiraten, meine Frau muss Australierin sein und im Busch geboren und aufgewachsen."
    Lizzy blickte ihn an. "Das ist sicher nicht rechtens!" protestierte sie.
    "Glauben Sie nicht, dass ich meine ganze Rechtsabteilung damit beschäftigt habe, zu prüfen, ob es in seinem Testament ein Schlupfloch gibt? Es ist völlig legal. Wenn ich Barra Creek will, muss ich eine Frau finden."
    "Und das ist mein Job? Sie zu heiraten?"
    "Ja.“
    Nachdem sie erschüttert gegen die Mauer gesunken war, flammte nun Zorn in ihr auf, und sie richtete sich auf.
    "Der ganze Abend - der Champagner, die Limousine, das Abendessen - drehte sich also nur darum?" Ihre Stimme bebte, diesmal allerdings eher vor Wut als vor Traurigkeit. "Sie brauchten jemanden zum Heiraten, und Sie glaubten, ich wäre gut genug? Die arme Lizzy Walker, die nun schon über dreißig und immer noch Single ist! Sie muss verzweifelt sein! Ist es das, was Sie gedacht haben?"
    "Nein", widersprach Tye, doch sie hörte nicht zu.
    "Ich wette, Sie haben angenommen, mit mir hätten Sie ein leichtes Spiel. Sie müssten nur auf Luxus setzen, um mich zu beeindrucken. Es wäre nicht schwierig, ein Mädchen vom Lande wie mich zu erobern, oder? Ein bisschen französischer Champagner, ein Chauffeur, und ich würde die Gelegenheit, Sie zu heiraten, beim Schopf ergreifen!"
    "So war es nicht“, begann er, aber sie ließ ihn nicht ausreden.
    "Und dieser Kuss gerade eben?" fragte sie wütend. "Worum ging es da? Eine zusätzliche Absicherung, falls all das Geld, das Sie mir vor die Nase gehalten haben, nicht gewirkt hätte? Oder meinten Sie, ich wäre so verzweifelt, dass ich dem ersten Mann in die Arme sinke, der mir ein wenig Aufmerksamkeit schenkt? Eine billige Verabredung: Sie hätten sich den Champagner sparen sollen und gleich mit Liebe beginnen sollen! Dachten Sie das?"
    "Nein!" rief Tye, und ein Paar, das vorüberging, sah sie neugierig an. Er bemühte sich sichtlich, die Fassung zu bewahren.
    "Nein", wiederholte er, diesmal ein wenig ruhiger. "Das dachte ich nicht, als ich Sie geküsst habe."
    "Was haben Sie dann gedacht?" Auch sie hatte die Blicke der Spaziergänger bemerkt und sprach leiser.
    "Gar nichts", gestand er. "Das war ja das Problem."
    Sie sahen sich an, und Lizzys Wut verrauchte so schnell, wie sie gekommen war. Lizzy verspürte ein

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