Komm mit ins Abenteuerland
betrachtete. Sie waren sonnengebräunt und staubig, die Gelenke kräftig und die Finger lang, und bei der Erinnerung daran, wie sie sich auf ihrer Haut angefühlt hatten, erschauerte sie.
„Es ist ein gutes Gefühl", bekräftigte er.
Sie richtete sich auf und wandte sich ab. "Das Mittagessen ist bestimmt schon fertig. Wir sollten zurückgehen."
Sie trugen das Werkzeug zum Pick-up und warfen es auf die Ladefläche. Tye schwang sich auf den Fahrersitz, ließ den Motor jedoch nicht gleich an.
"Ich habe nachgedacht", sagte er.
"Worüber?"
"Über diese Arbeit, die Sie machen wollten."
Lizzy runzelte die Stirn und dachte an all das, was noch zu erledigen war. Sie konnte sich nicht erinnern, für irgendetwas eine besondere Vorliebe gezeigt zu haben. Oder meinte er das Zusammentreiben der Tiere? "Welche Arbeit?" fragte sie verwirrt.
"Die in London."
Lizzy brauchte einen Moment, um zu begreifen, dass er von dem Posten sprach, den er ihr als Belohnung angeboten hatte, falls sie eine Frau für ihn finden würde. Sie war so beschäftigt gewesen, dass sie vergessen hatte, warum sie nach Barra Creek gekommen war.
Tye offenbar nicht.
"Oh ... ja", meinte sie lustlos. "Dieser Job."
"Sie haben ihn."
Lizzy hatte starr geradeaus gesehen. Nun wirbelte sie auf ihrem Sitz herum und blickte ihn an. "Was?"
"Wenn das hier vorbei ist, können Sie nach London gehen."
"Was ist mit der Hochzeit?"
"Die muss stattfinden." Tye klang, als müsste er sich selbst dazu überreden.
"Und die Prämie, die ich Ihnen versprochen habe, hängt davon ab, dass Sie mich vor Juni verheiraten. Aber davon unabhängig können Sie den Job haben." Er warf ihr einen flüchtigen Blick zu und wandte sich dann wieder ab. "Ich denke, Sie haben ihn verdient. Sie haben in den letzten Tagen wirklich hart gearbeitet, und Sie sind nicht deswegen hergekommen. "
Sie wusste, dass sie sich hätte freuen sollen. Doch plötzlich gefiel ihr die Vorstellung nicht, Barra zu verlassen und einen Job in einer fremden Stadt anzunehmen.
"Sie haben gesagt, dass Sie in London arbeiten wollen", erinnerte Tye sie, als Lizzy nichts erwiderte. "Sie könnten hinfliegen und den Sommer genießen."
Offensichtlich konnte er es nicht erwarten, sie loszuwerden.
"Wunderbar." Lizzy rang sich ein Lächeln ab. "Danke."
Es war genau richtig, dass Tye mich an den eigentlichen Zweck meines Aufenthalts auf Barra erinnert hat, dachte sie abends, als sie im Bett lag. Sie hätte es beinah vergessen.
Während sie an die Decke blickte, versuchte sie sich ins Gedächtnis zu rufen, wie widerwillig sie nach Barra gekommen war und wie sehr sie sich hatte zureden müssen, um diesen merkwürdigen Job anzunehmen, den Tye ihr angeboten hatte. Ihre Beweggründe waren noch immer dieselben, genauso wie seine. Sie hatten es überraschend einfach gefunden, miteinander an den Koppeln zu arbeiten, aber das bedeutete nicht, dass sich irgendetwas geändert hatte.
Tye brauchte noch immer eine Frau, und es war noch immer ihre Aufgabe, eine für ihn zu finden. Sie tat gut daran, das im Blick zu behalten.
Während die Tage vergingen, fiel es Lizzy allerdings zunehmend schwerer.
Als sie sich später an diese Tage erinnerte, war sie verblüfft darüber, wie schnell sich eine Routine eingestellt hatte. Sie standen jeden Tag um fünf Uhr auf, um im Morgengrauen das Haus zu verlassen. Sie nahmen Sandwichs mit, um nicht nach Hause zurückkehren zu müssen und keine Zeit zu verlieren, und mittags machten sie Feuer und kochten sich Tee.
Gegen fünf Uhr nachmittags kehrten sie nach Hause zurück. Die Muskeln taten ihnen weh, und die Haut brannte ihnen von dem Staub. Wenn sie verschwitzt und durstig ankamen, tranken sie auf der Veranda ein Bier, bevor sie duschen gingen, und jedes Mal dachte Lizzy, dass dieses Bier das Beste war, was sie je gekostet hatte.
Auch das Duschen tat gut. Anschließend zog sie immer ganz bewusst ein Kleid an, aber wenn sie in den Spiegel sah, wurde sie sich zunehmend fremder.
War das wirklich sie, diese Frau mit dem roten Lippenstift und den absurden Schuhen? Sie hörte das Klacken ihrer Absätze auf dem Steinboden, wenn sie zum Esszimmer ging. Vor einigen Wochen hatte sie jeden Tag solche Schuhe getragen.
Der Koch war enttäuscht, dass sie mittags immer nur Sandwichs aßen, und so verwöhnte er sie mit dem Abendessen besonders. Lizzy war jedoch zu müde und hungrig, um es wirklich zu würdigen. Sie war stets eine Feinschmeckerin gewesen, und ihre Familie hatte sich über ihre Ansprüche
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