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Komm mit ins Abenteuerland

Komm mit ins Abenteuerland

Titel: Komm mit ins Abenteuerland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Hart
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den Fingern. "Das klingt ein wenig wie bei mir", sagte sie unbehaglich.
    Er betrachtete Lizzy. Sie lehnte an einem umgestürzten Baumstamm im Schatten, die langen Beine vor sich ausgestreckt, den Hut neben sich auf dem Boden. Das dichte blonde Haar war flach gedrückt, wo der Hut gesessen hatte, und ihr Gesicht staubig. Ihr Blick war leicht verwirrt, doch ein Lächeln umspielte ihre Lippen.
    "Nein, meine Mutter war nicht wie Sie."
    In gewisser Weise erleichtert, beobachtete Lizzy, wie Tye mit der Stockspitze den Deckel vom Topf hob, um zu sehen, ob das Teewasser kochte. "Warum hat sie Ihren Vater geheiratet, wenn sie so gesellig war? Sie muss doch gewusst haben, dass es hier draußen einsam sein würde."
    "Sie war davon überzeugt, dass es sich um die große Liebe handelte und dass es ausreichte." In seinen grauen Augen lag ein spöttischer Ausdruck. "Allerdings merkte sie bald, dass es nicht stimmte. Mein Vater liebte sie auf seine Weise, aber er war krankhaft eifersüchtig und machte ihr das Leben schwer. Eine große Leidenschaft wird schnell zu Besessenheit, und dann wird Liebe zerstörerisch."
    Tye klang, als wollte er sie warnen. Lizzy sah weg und ließ die zerpflückten Blätter durch die Finger gleiten. "Kein Wunder, dass Sie nicht an die Liebe glauben."
    "Wer sagt, dass ich nicht an die Liebe glaube?"
    „Tun Sie es denn?"
    "Sicher." Er nahm den Topf vom Feuer und goss den Tee in zwei Emaillebecher. "Ich glaube nur nicht daran, dass sie von Dauer ist."
    Lizzy nahm ihren Becher entgegen. "Nie?" fragte sie.
    "Meiner Erfahrung nach nicht." Tye setzte sich auf einen Holzklotz und beugte sich vor. Den Becher hielt er zwischen den Knien.
    Lizzy saß zu seinen Füßen und war sich schmerzhaft seiner Nähe bewusst. Sie müsste sich nur ein wenig zur Seite neigen, und schon könnte sie die Wange an sein Bein lehnen. Und dann wenn er es wollte - könnte er die Finger in ihr Haar schieben und vielleicht ihren Nacken streicheln.
    Lizzy hielt den Atem an und entfernte sich ein wenig von Tye. Sie blickte starr auf seine staubigen Stiefel. Nun war sie außerhalb seiner Reichweite. "Also haben Sie sich nie verliebt und geglaubt, dass es für immer halten würde?"
    Zuerst dachte sie, er würde nicht antworten. "Einmal", gab er schließlich zu.
    "Wie hieß sie?"
    "Sasha. Sie war schön, eine Frau, von der Männer träumen, aber sie war mehr als das. Bezaubernd ist das einzige Wort, was mir einfällt. Ihr Haar war lang und schwarz, wie Seide, und ihre Augen waren so grün, wie ic h es nie wieder gesehen habe. Und wenn sie lächelte ..." Er verstummte und blickte starr über den Fluss ohne ihn wahrzunehmen. "Wenn sie lächelte, konnte man nur noch daran denken, wie sehr man sie begehrte."
    Lizzy war sich nur zu deutlich der Tatsache bewusst, dass sie kurzes blondes Haar hatte und in ihren Augen nicht einmal ein Hauch Grün lag. Sie blickte finster in ihren Tee und wünschte, sie hätte nicht gefragt. Tye schwärmte noch immer von Sasha und davon, wie schön und unwiderstehlich sie gewesen war.
    "Ich war verrückt nach ihr", sagte er überflüssigerweise. "Als ich mein Zuhause verließ, schwor ich mir, nie zu heiraten, aber als ich Sasha kennen lernte, bat ich sie noch am selben Tag, meine Frau zu werden. Wir konnten nicht genug voneinander bekommen. Sasha war meine erste wirkliche Liebe, und ich dachte auch, sie wäre meine einzige. Es war meine große Leidenschaft!“, fügte er selbstironisch hinzu.
    "Und wie lange hat diese große Leidenschaft angehalten?"
    "Bis ich den Fehler machte, all mein Geld zu verlieren." Tye trank einen Schluck Tee, offenbar von der Erinnerung unberührt. "Ein paar Monate nachdem wir uns kennen gelernt hatten, ist meine erste Firma Pleite gegangen, und ich habe alles verloren - auch Sasha."
    "Das ist ja furchtbar!" Lizzy war entsetzt. "Wollen Sie damit sagen, dass sie nur an Ihrem Geld interessiert war?"
    Er sah zu ihr hinab, und Belustigung spiegelte sich in seinem Gesicht.
    "Warum klingen Sie so schockiert? An Frauen wie Sasha kommt man nur heran, wenn man ganz oben mitspielt. Und sie sitzen nicht zu Hause und ertragen es, wenn etwas falsch läuft. Sie wollen der Welt zeigen, dass du es geschafft hast.
    Sasha mochte mich, da bin ich sicher, allerdings nur, solange ich viel Geld nach Hause brachte."
    "Waren Sie nicht verbittert, als sie Sie fallen gelassen hat?"
    "Oh, ich habe eine Woche oder so gewettert und getobt“, erwiderte Tye. Bei der Erinnerung daran verzog er den Mund. "Und dann habe ich

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