Komm mit ins Abenteuerland
abgebogen, und obwohl Lizzy ihm ihre Hand leicht hätte entziehen können, schien es ihr dumm, deswegen Wirbel zu machen.
Sie war sich der Berührung quälend bewusst, doch diese hatte nichts Intimes.
Er achtete auf die Umgebung und hatte vielleicht schon ganz vergessen, dass sie da war.
"Ganz sicher", antwortete Tye und duckte sich unter einem Ast. "Das ist ein altes Land, und es ändert sich nicht in zwanzig Jahren. Wir sind fast angekommen."
Das trockene, staubige Buschwerk machte allmählich verwitterten Felsen Platz, und einen Augenblick später standen sie vor einem Wasserloch, das sich so unerwartet vor ihnen auftat und so schön war, dass Lizzy der Atem stockte.
Zwischen den roten Felsen hatte das Wasser einen tiefen, klaren See gebildet.
Die Oberfläche war ganz glatt, und in ihr spiegelten sich der tiefblaue Himmel und die silbrigen Gummibäume am Ufer.
"Oh", sagte Lizzy.
"Ich habe als Kind sehr viel Zeit hier verbracht. Es ist mein Geheimplatz. "
Als wäre ihm plötzlich bewusst geworden, dass er noch ihre Hand hielt, ließ Tye sie los. Sie tat so, als hätte sie es nicht gemerkt, hockte sich an den Rand des Wasserlochs und ließ die Finger durch das kühle Nass gleiten. Die Wunde an ihrem Daumen brannte, allerdings nicht genug, um Lizzy das Vergnügen zu nehmen. Schon die kleinste Bewegung reic hte, um das Licht zum Tanzen zu bringen, und sie erschauerte leicht.
"Es ist wunderschön." Lizzy sah lächelnd zu Tye auf, nahm die Hand aus dem Wasser und schüttelte die Tropfen von den Fingern. Sie glitzerten im Sonnenlicht.
"Ja", stimmte er zu und wandte den Blick nicht von ihrem Gesicht ab. "Das ist es."
Ihr Lächeln verschwand. Lizzy nahm ihre nassen Hände wahr, das flimmernde Licht, die glühende Hitze und die Stille ringsum. Sie stand auf.
Tye atmete tief ein. Er schien einen Schritt auf sie zumachen zu wollen, aber in letzter Sekunde überlegte er es sich anders und trat zur Seite. "Los, gehen wir schwimmen", sagte er rau.
Er zog sich das T-Shirt über den Kopf, und Lizzy schluckte beim Anblick seines schlanken, kräftigen Körpers. Sie konnte seine Bauchmuskeln sehen, das schwarze Haar auf seiner Brust, seine breiten Schultern, und heftiges Verlangen stieg in ihr auf, so dass ihre Knie nachgaben und sie sich auf einen Felsen setzen musste.
Lizzy senkte den Kopf und gab vor, ihre Schuhe aufzubinden. So konnte sie nur seine nackten Füße auf dem warmen roten Fels sehen. In ihrer Fantasie ließ sie den Blick jedoch über seine langen Beine schweifen, über die schmalen Hüften zu seinem flachen Bauch …
Abrupt hob sie den Kopf. Man sollte meinen, sie hätte noch nie zuvor einen Mann gesehen!
Sie brauchte ewig, um sich umzuziehen. Als sie schließlich fertig war, fühlte sie sich richtig nackt und hätte sich am liebsten wieder verhüllt. Ihr türkisfarbener Badeanzug war in keiner Weise unanständig, aber unter Tyes Blick hätte sie genauso gut nackt sein können. Sie zog den Bauch ein und tauchte vorsichtig einen Zeh ins Wasser.
„Es ist kalt."
"Es bringt nichts, so an der Ecke einen Zeh hineinzuhalten. Sie müssen einfach hineinspringen." Tye zeigte auf einen Felsen weiter oben. "Da vorn ist es tief."
Leichtfüßig sprang er die Felsen hinauf, dann drehte er sich zu ihr um.
"Kommen Sie nicht mit?“
Lizzy blickte zu ihm hinauf, hin-und hergerissen zwischen dem Wunsch, mit ihm zu gehen, und der Furcht vor dem, was passieren würde, wenn er sie auch nur streifen würde. Sie würde ihm nicht widerstehen können. Schon so merkte sie, dass ihre Beherrschung schwand. Es wäre so leicht, der Versuchung nachzugeben und sich an diesen starken Körper zu schmiegen, sich in seine Arme zu werfen und ihn zu bitten, mit ihr zu schlafen.
Sich selbst zum Narren zu machen.
"Was ist das Problem?" rief Tye zu ihr hinunter.
Du. Deine nackte Brust, deine nackten Beine und Arme, deine Schultern, deine Hände, dein Mund...
Das konnte sie allerdings kaum sagen, oder?
"Was ist mit Krokodilen?" fragte sie unsicher und hoffte, er würde ihr Zittern auf Furcht und nicht auf Begehren zurückführen.
"Vor zwanzig Jahren gab es keine, und heute gibt es auch keine. Hören Sie auf, nach Ausreden zu suchen, und kommen Sie herauf. "
Lizzy kletterte vorsichtig nach oben, so dass sie seine Hilfe, nicht brauchte.
Oben angekommen, sah sie ihn nicht an. Stattdessen blickte sie über den Rand.
Es wirkte viel tiefer als von unten. Zumindest konnte sie sich nun über den Sprung Gedanken machen.
"Sind Sie sicher,
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