Komm mit ins Abenteuerland
Ledersessel fallen. Er drehte sich trübsinnig hin und her.
"Sie waren alle unverheiratet, im Busch geboren und aufgewachsen. Da muss doch eine dabei gewesen sein, die dir gefallen hat."
Tye sah hartnäckig geradeaus. "Nein."
"Was ist mit Melissa Martin?"
"Die schon gar nicht."
Lizzy freute sich insgeheim. Auch sie mochte Melissa nicht.
"Okay, und Emma Phillips?"
"Hast du ihre Zähne gesehen?"
Sie seufzte. "Du bist plötzlich sehr kompliziert! Ich dachte, du machst dir nichts daraus, wie deine Frau aussieht, solange du nur Barra bekommst."
„Wenn ich den Rest meines Lebens mit ihr verbringen muss, sollte ich sie wohl auch attraktiv finden", verteidigte Tye sich.
Als sie wieder seufzte, fuhr er sie an: "Ich weiß, du denkst an deine Prämie, und es gibt keinen Grund zur Panik. Ich werde jemanden finden, und ich werde vor dem Juni heiraten. Darauf kannst du wetten!"
Ich sollte mich freuen, überlegte Lizzy betrübt. Sie kritzelte auf dem Blatt mit ihren Berechnungen herum. "Was tust du überhaupt hier?" erkundigte sie sich resigniert. "Ich dachte, ihr macht den Zaun fertig."
"Das tun die Männer. Ich bin gekommen, um mit Sydney zu telefonieren. Wir haben ein Problem."
"Was für ein Problem?"
"Offenbar hat es heute Morgen beim Frühstück Schwierigkeiten gegeben. Die Farmarbeiter waren von der Nouvelle Cuisine gestern Abend nicht begeistert und haben zum Frühstück Steaks und Eier verlangt. Nun ist der Koch verärgert und will sofort nach Sydney zurück, ebenso die anderen Angestellten."
"Ich habe dir ja gesagt, dass sie nicht lange bleiben." Lizzy konnte sich die Bemerkung nicht verkneifen. "Was willst du nun tun?"
"Meine Sekretärin dazu bringen, mir so bald wie möglich Ersatz zu besorgen."
"Ich würde mich damit gar nicht abgeben", erklärte sie geradeheraus. "Du brauchst nur einen Koch, und du wirst besser dabei wegkommen, wenn du jemanden aus der Gegend findest, der weiß, dass man hier Braten auftischen muss."
Tye runzelte die Stirn. "Und wie soll ich das anstellen?"
"Ich werde mich umhören", erbot sie sich, obwohl sie sich insgeheim fragte, warum sie sich eigentlich bemühen sollte, wenn er so unfreundlich war. "In der Zwischenzeit kann ich auch selbst kochen."
Er warf ihr einen flüchtigen Blick zu, und seine Miene hellte sich auf.
"Würdest du das wirklich tun?"
Aus irgendeinem Grund konnte Lizzy ihm nicht in die Augen sehen. "Dann habe ich wenigstens etwas zu tun", antwortete sie und malte sorgfältig ihr Gekritzel auf dem Block aus.
"Ich koche aber keine zwei Töpfe", warnte sie ihn, als er ihr dankte. "Und ich serviere sicherlich nicht im Esszimmer! Ihr könnt alle zusammen in der Küche essen. Das gibt dir wenigstens die Gelegenheit, die Farmarbeiter besser kennen zu lernen. "
So belegte Lizzy die Küche mit Beschlag. Sie freute sich, dass sie etwas zu tun hatte, aber sie vermisste die Arbeit an der frischen Luft. Sie vermisste es, im Morgengrauen hinauszufahren und mittags im Schatten Tee zu trinken.
Sie vermisste Tye.
Während die Tage vergingen, wich die schreckliche Spannung zwischen ihnen verhaltener Höflichkeit. Lizzy sah Tye natürlich täglich, allerdings selten allein. Die vier anderen Männer, die er beim Rodeo angeheuert hatte, kamen am Ende der Woche, und von da an aßen sie alle zusammen. Tye verbrachte die Tage draußen und die Zeit nach dem Abendessen vor dem Computer in seinem Arbeitszimmer.
Nichts ist mehr wie vorher, dachte Lizzy unglücklich. Kein kühles Bier mehr auf der Veranda, kein gemeinsames Pläneschmieden mehr. Nur von den Farmarbeitern erfuhr sie, was draußen passierte.
Schließlich gelang es ihr, eine Köchin ausfindig zu machen, die sie mit einem großzügigen Lohn nach Barra locken konnte. Sobald Karen angekommen war, hatte Lizzy wieder nichts anderes mehr zu tun, als die Party zu organisieren.
Sie sagte sich, dass es ein Job nach ihrem Geschmack war und er ihren Fähigkeiten viel mehr entsprach, als Zäune zu flicken. Es war auch eine gute Erfahrung.
Ich sollte an die Zukunft denken, überlegte Lizzy, nicht an die Tage, in denen Tye und ich allein gewesen sind. Es hatte keinen Sinn, sich zu wünschen, dass Tye sie mehr einbezog. Er wurde bald vierzig. Er würde eine Frau finden, wie er es sich vorgenommen hatte, und sie hätte keinen Grund mehr, zu bleiben. Sie konnte sich genauso gut gleich daran gewöhnen, nicht mit ihm zusammen zu sein.
Die Rennbahn in Mathison war wenig mehr als eine staubige Piste zwischen zwei einfachen Geländern.
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