Komm mit ins Abenteuerland
Sie errötete vor Zorn. "Wir haben beide gemerkt, dass wir nicht füreinander bestimmt sind. Wir sind nun Freunde, sehr gute Freunde."
"Noch jemand, der deinen hohen Anforderungen an romantische Liebe nicht genügt hat! Wir sind ganz schön viele, oder?"
"Das würde ich nicht behaupten." Lizzy warf ihm einen feindseligen Blick zu.
"Gray ist überhaupt nicht romantisch, aber er hat genau das gefunden, wonach ich gesucht habe. Er hat eine Frau, die er anbetet und die ihn anbetet, und wenn du sie zusammen sehen würdest, würdest du vielleicht verstehen, was Liebe wirklich bedeutet."
"Ich muss nichts verstehen", sagte Tye schroff und wandte sich ab. "Ich brauche nur eine Frau."
Zwei der Männer, die er angeheuert hatte, waren zum Rodeo gekommen, weil sie Arbeit suchten. Sie hatten sich entschieden, gleich abends mit nach Barra fahren. So konnten sie sie mitnehmen. Keiner von beiden redete viel, doch Lizzy war froh, dass sie da waren.
Tye war schrecklich schlecht gelaunt. Aus den Augenwinkeln konnte sie sein Profil sehen. Er hatte die Augenbrauen zusammengezogen und die Lippen zusammengekniffen, ein Muskel zuckte verräterisch an seiner Wange.
Warum ist Tye so verärgert, fragte sie sich. Schließlich hatte er nicht den ganzen Tag damit verbracht, sich Freunde zu suchen und absolut keinen Dank dafür bekommen! Er war ungehobelt, unvernünftig und stur, und es wäre ihm recht geschehen, wenn er von diesem blöden Pferd gefallen wäre!
Das ganze Rodeo hatte ihr nicht gefallen. Aber es hat mich zumindest eins gelehrt, dachte sie. Tye nicht zu heiraten ist genau die richtige Entscheidung gewesen.
Am nächsten Morgen stand Tye früh auf und fuhr mit den neuen Farmarbeitern hinaus. Demonstrativ bezog er sie in seine Pläne nicht ein. Sie blieb allein zu Hause. Zwar war sie zu dem Ergebnis gekommen, dass er ihr auf die Nerven ging, doch es ärgerte Lizzy, dass sie ihn trotzdem vermisste, wenn er nicht da war.
Sie wusste nichts mit sich anzufangen. Immer wieder dachte sie an die Männer, die nun auf den Koppeln arbeiteten. Ob Tye sie auch vermisste?
Was ist los mit mir? fragte Lizzy ihr Spiegelbild. Ich sollte von Schuhläden und Cappuccinos träumen, nicht davon, Zäune zu reparieren.
Von Zeit zu Zeit fiel ihr die Party wieder ein, die sie organisieren wollte. Tye war von der Idee nicht besonders begeistert gewesen, und wenn sie an seine Reaktion am Vortag dachte, dann war eine Party, das Letzte, was er wollte. Aber sie konnte sich ebenso gut damit beschäftigen, denn ihre einzige Alternative wäre, den Tag damit zuzubringen, nicht an den Nachmittag am Wasserloch zu denken und daran, wie schön es gewesen war, ihn zu küssen. Und dessen war sie bereits überdrüssig - zumal es ihr nicht gelang.
Nein, eine große Party zu organisieren war eine viel bessere Idee. Tye hatte in nicht ganz sechs Wochen Geburtstag, und die Zeit wurde knapp. Lizzy nahm ihr Adressbuch und setzte sich an seinen Schreibtisch, wo das Telefon stand.
Zunächst würde sie einige Leute anrufen.
9. KAPITEL
Tyes Büro war sehr funktional. Am Computerbildschirm klebten keine Notizzettel, an der Wand hingen keine Cartoons oder Postkarten. Es gab überhaupt nichts, was auf Tyes Persönlichkeit schließen ließ. Man mochte kaum glauben, dass jemand hier arbeiten konnte, schon gar nicht ein Mann, der einen zum Schwimmen in einem versteckten Wasserloch mitnahm und anschließend auf den warmen Felsen küsste.
0 nein! Sie sollte nicht an diesen Kuss denken. Sie hatte ihre Entscheidung getroffen - die richtige Entscheidung -, und damit war die Sache beendet! Lizzy straffte die Schultern und wählte die erste Telefonnummer.
Sie berechnete gerade die Kosten für die Band und deren Flug nach Barra, als Tye ohne Vorwarnung im Türrahmen erschien.
"Was machst du hier?" fragte er.
Lizzy zuckte zusammen, und ihr Herz schlug heftig. "Meinen Job", erwiderte sie. "Wir waren uns darüber einig, dass wir hier an dem Wochenende nach dem Rennen eine Party veranstalten wollten, erinnerst du dich? Das ist in drei Wochen. Wenn ich nicht bald etwas vorbereite, wird es zu spät. Ich vermute, du möchtest noch immer eine Party geben?"
"Ich hoffe nur, diese Idee ist besser als die letzte! Das Rodeo war Zeitverschwendung! "
"Wessen Schuld war das? Es wäre gut gewesen, wenn du dir auch nur die geringste Mühe gegeben hättest! Ich habe dich unzähligen passenden Frauen vorgestellt! "
"Ich würde keine von ihnen passend nennen", sagte Tye und ließ sich in den schwarzen
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