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Komm mit mir nach Kreta

Komm mit mir nach Kreta

Titel: Komm mit mir nach Kreta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annie West
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eine kalte Dusche auf Sophie. Bald würde sie wieder in der Villa sein und Costas gegenübertreten müssen. Wie sollte sie sich gegen ihn behaupten? Wie konnte sie ihm überhaupt noch ins Gesicht sehen nach dem, was am vergangenen Abend passiert war? Sie hatte ihm gezeigt, wie schwach sie war. Ohne zu überlegen, hatte sie sich an ihn geschmiegt, sich ihm angeboten, dort auf dem Flur. Erst durch Costas’ unmissverständliche Worte war sie schließlich zur Vernunft gekommen. Und sogar dann hatte sie ihn noch begehrt, obwohl er ihr solchen Schmerz zugefügt und sie mit der Geringschätzung eines Mannes angeblickt hatte, der an dem, was er haben konnte, das Interesse verlor.
    Zu was für einer Frau machte sie das?
    „Geht es Ihnen gut, Miss Paterson?“
    Sie wandte sich Yiorgos zu und bemerkte, dass er sie besorgt ansah. Den ganzen Tag war er ein wirklich angeneh mer Begleiter gewesen. Sie hatte ihm vorgeschlagen, sie beim Vornamen zu nennen. Das würde dem Boss nicht ge fallen, hatte er gesagt. Und damit war die Sache erledigt gewesen. Ja, der Boss bekam immer, was er wollte .
    Nur sie nicht. „Ich bin okay“, erwiderte Sophie mit einem gezwungenen Lächeln. „Vielleicht ein bisschen müde.“
    „Das verstehe ich nicht.“ Yiorgos warf ihr einen schelmischen Blick zu. „Schließlich haben Sie nur die Märkte besucht, das Archäologische Museum und Knossos und …“
    „Ich weiß schon.“ Diesmal war ihr Lächeln echt. „Ich hatte einen wundervollen Tag. Danke.“
    „Es war mir ein Vergnügen. Sie brauchen es nur zu sagen, und ich fahre Sie jederzeit überallhin.“
    Yiorgos konzentrierte sich wieder auf die Straße, und Sophie beobachtete ihn verstohlen. Er sah auffallend gut aus. Fantastisch sogar, mit diesen großen feurigen Augen, in denen der Schalk blitzte. Und er war ungefähr in ihrem Alter. Sie konnte ungezwungen mit ihm zusammen sein und das Leben genießen, so wie sie es mit ihren Freunden in Australien auch tat. Also warum fühlte sie sich überhaupt nicht zu ihm hingezogen? Warum reagierte sie nicht auf sein attraktives Gesicht, während ihr allein bei der Erinnerung an Costas’ markante Züge ganz heiß wurde?
    Und wie sollte sie damit umgehen, dass sie es kaum erwarten konnte, ihn wiederzusehen und sich gleichzeitig davor fürchtete?
    Zum Glück fing Yiorgos an, ihr eine seiner amüsanten Geschichten zu erzählen. Das lenkte sie von ihren beunruhigenden Gedanken ab. Bald lachte Sophie so sehr, dass sie nicht einmal mitbekam, wie Yiorgos die Sicherheitstore passierte und auf das Anwesen fuhr. Erst als das Haus in Sicht kam, wurde Sophie bewusst, dass sie zurück waren.
    Und dass Costas auf sie beide wartete.
    Die Arme vor der Brust verschränkt, stand er auf der Treppe.
    Sophies Lachen erstarb. Würde sie diesen Mann jemals ansehen können, ohne im Innersten eine verzweifelte Sehnsucht zu spüren?
    Kaum war die Limousine zum Stehen gekommen, öffnete er auch schon die Beifahrertür. „Wo bist du gewesen?“ Er umfasste ihren Arm und zog Sophie vom Sitz, sobald sie den Sicherheitsgurt gelöst hatte.
    „Sightseeing“, erwiderte sie. Sein Griff war wie ein Schraubstock, und sein finsterer Gesichtsausdruck ließ keinen Zweifel daran, dass Costas verärgert war.
    Er beugte sich ins Auto und sprach auf Griechisch mit seinem Chauffeur. So schnell, dass Sophie nichts verstand. Aber Yiorgos’ Miene verriet ihr, dass Costas nichts Nettes gesagt hatte.
    Was war sein Problem?
    „Tut mir leid“, unterbrach sie ihn. „Ich konnte ja nicht ahnen, dass du das Auto heute brauchst.“
    Er richtete sich auf und starrte sie an. Die unterdrückte Wut, die er ausstrahlte, ärgerte Sophie. Sie spürte, dass er nur auf den richtigen Moment wartete, um seinem Ärger freien Lauf lassen zu können.
    „Ich musste heute nicht weg“, erklärte er mühsam beherrscht. „Außerdem besitze ich mehrere Autos. Aber ich hätte gern gewusst, wo du bist. Ich habe dich schon vor Stunden zurückerwartet.“
    Hatte er sich etwa Sorgen um sie gemacht? Wohl kaum, denn dann würde er sie nicht so missbilligend anblicken. „Mir war nicht klar, dass ich dir Rechenschaft schuldig bin.“
    „Warum hast du das Handy ausgeschaltet? Wo bist du die ganze Zeit gewesen?“
    „Am Nachmittag sind wir in die Berge gefahren“, sagte Yiorgos. „Wir hatten keinen Empfang.“
    „Und du hättest jederzeit eine Nachricht hinterlassen können“, bemerkte Sophie spitz.
    Costas warf ihr einen erbosten Blick zu, dann sagte er etwas zu Yiorgos

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