Komm mit mir nach Kreta
sein dichtes seidenweiches Haar und suchte wieder seinen Mund.
Diesmal küsste Costas sie härter, beharrlicher, dann drängte er sie gegen die Wand und presste sich an sie, sodass Sophie seine Erregung spürte. Ihr Verlangen, diese wilde Sehnsucht nach Erfüllung wurde größer. Als er ihre Brüste umfasste, stöhnte Sophie auf. Bei jeder seiner Liebkosungen breiteten sich die Empfindungen von den Spitzen in ihrem ganzen Körper aus.
Costas beendete den Kuss. Dann berührte er mit seinen Lippen erneut ihren Hals, glitt mit der Zungenspitze über die Haut. Längst hatte Sophie die Beherrschung verloren und atmete schwer vor Erregung.
„Magst du das, Sophie?“, fragte Costas rau.
„Ja“, flüsterte sie.
Er nahm ihr Gesicht zwischen seine Hände und sah sie an. „Gut. Weil es das ist, was du mir geben kannst. Sex. Das ist alles, was ich von dir will.“
Sophie erkannte fieberhafte und maßlose Begierde in seinem Blick. Nicht mehr. Keine Zärtlichkeit, keine Liebe, nichts Sanftes oder Feinfühliges. Wildes sexuelles Verlangen.
Diese kalte und grausame Wirklichkeit löschte die brennende Leidenschaft aus, die Sophie so fasziniert hatte. Ihre Knie gaben nach, und sie wäre zusammengesunken, wenn Costas sie nicht noch immer besitzergreifend festgehalten hätte.
„Hast du nichts zu sagen, Sophie?“, fragte er mit einem gespannten Lächeln.
Sie war eine Närrin gewesen. Hier gab es nichts für sie. Das wusste sie jetzt endlich. Sophie hatte verstanden, was er von ihr wollte. Er erklärte es ihr trotzdem noch einmal mit aller Deutlichkeit, und jeder Satz traf sie mitten in ihr törichtes Herz.
„Ich will deine Zuneigung nicht. Dafür ist in meinem Leben kein Platz. Aber ich nehme deinen Körper. Ich will mich in dir verlieren und für eine einzige Nacht die Welt vergessen. Das ist alles. Sex und Ekstase und animalische Lust. Nichts sonst. Keine Gefühle. Keine Beziehung. Keine Zukunft.“
Während er sie begehrlich anblickte, streichelte er mit dem Daumen eine Brustspitze, und Sophie erschauerte. Dann schämte sie sich dafür, dass sie noch immer auf Costas reagierte, noch immer gierig nach seinen Berührungen war, obgleich er ihr unmissverständlich klargemacht hatte, dass er kein Interesse an ihr hatte. Er wollte lediglich einen gefügigen weiblichen Körper.
„Also, Sophie? Wirst du mir geben, was ich will? Wonach ich mich sehne, seit ich dich kennengelernt habe? Süße Vergessenheit?“
Wenigstens ist er ehrlich, dachte Sophie. Sie sollte dankbar sein, dass er es ihr jetzt sagte, bevor sie sich von seiner Leidenschaft und ihrer eigenen Sehnsucht zu mehr hatte hinreißen lassen. Ja, sie wollte mehr. Sie wollte ihn trösten, für ihn da sein, und sie wollte von ihm geliebt werden. Länger und tiefgehender als nur für eine leidenschaftliche Nacht. Unfähig, seinen durchdringenden Blick zu erwidern, wand Sophie ihr Gesicht aus seinen Händen.
„Ist das ein Nein?“, fragte Costas spöttisch.
Sie hörte das drängende Verlangen aus seiner Stimme heraus. Und es fehlte nicht mehr viel, bis sie nachgeben und ihm anbieten würde, was er wollte. Sophie reagierte auf ihn, als wären sie verwandte Seelen. Sie könnten in einem erotischen Rausch miteinander verschmelzen. Es wäre einzigartig.
Doch wie würde sie sich hinterher fühlen? Allein der Gedanke daran ließ Sophie innerlich erzittern.
Mit aller Kraft stemmte sie sich gegen ihn. Sie musste entkommen. Jetzt. Doch Costas rührte sich nicht. Natürlich war sie ihm körperlich unterlegen. Auch die wachsende Verzweiflung gab ihr nicht genug Kraft, ihn von sich wegzustoßen. Dann trat er plötzlich zurück, mit einem Gesichtsausdruck, den sie nicht deuten konnte.
Später konnte sich Sophie an die Minuten danach nicht erinnern. Irgendwie musste sie es geschafft haben, den Flur entlangzulaufen, in ihr Zimmer zu stürzen und die Tür hinter sich abzuschließen.
Sie wusste, dass sie ihre Selbstachtung bei Costas Palamidis zurückgelassen hatte.
9. KAPITEL
Wo war sie? Costas ging ungeduldig im Wohnzimmer auf und ab und warf einen weiteren Blick auf seine Armbanduhr. Die Sonne ging bereits unter, und Sophie war noch immer nicht zurück. Sie hatte das Haus am frühen Morgen verlassen. Inzwischen müsste sie doch längst wieder da sein. Vor dem Panoramafenster blieb Costas stehen und blickte finster auf den silbergrauen Olivenhain.
Als sie sich zum Frühstück nach unten geschlichen hatte, war nur die Haushälterin wach gewesen. Sophie hatte ihr lediglich
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