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Komm mit mir nach Kreta

Komm mit mir nach Kreta

Titel: Komm mit mir nach Kreta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annie West
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legte ihre Besuche in die Zeiten, in denen Costas nicht bei seiner Tochter war, weil er mit den Ärzten sprach oder den dringend benötigten Schlaf nachholte. Nicht, dass Costas es ihr verübeln konnte. Seit jenem Abend, an dem er sie mit seiner Eifersucht konfrontiert hatte, waren sie nicht mehr allein miteinander gewesen. Es grenzte an ein Wunder, dass Sophie noch nicht abgereist war. Medizinisch gab es keinen Grund für sie, noch länger in Griechenland zu bleiben. Costas hatte ihr ein Flugticket nach Sydney angeboten, aber Sophie war nicht darauf zurückgekommen.
    Eleni zuliebe.
    Mit Sicherheit war Sophie nicht auf Kreta geblieben, um bei ihm zu sein. Er wusste, dass er sich wie ein Idiot benommen hatte.
    „Costas?“
    Schnell drehte er sich um. Seine Mutter eilte auf ihn zu.
    „Was ist passiert? Du siehst so …“
    „Nichts“, beruhigte er sie. „Es gibt keine Veränderung. Anscheinend geht es ihr ziemlich gut.“
    „Was ist dann los?“ Sie ließ sich von ihrem Sohn umarmen und küsste ihn auf die Wange.
    „Nichts“, log er.
    Seine Mutter blickte in Elenis Zimmer und lächelte. „Die beiden zusammen zu sehen ist schön. Sie haben eine echte Bindung aufgebaut. Es ist ja verblüffend, wie sehr diese junge Frau Fotini ähnelt. Aber nur äußerlich, ansonsten sind die Unterschiede groß.“
    „Fang doch nicht wieder damit an“, sagte Costas und drehte sich zur Glasscheibe. Sophie schloss das Buch, sah auf und bemerkte, dass er sie beobachtete. Da sie eine Schutzmaske trug, konnte er ihren Gesichtsausdruck nur erahnen. Einen Moment blickte Sophie ihn mit großen Augen an, und fast vergaß Costas, dass seine Mutter neben ihm stand.
    „Es wird nicht helfen, sich vor der Wahrheit zu verstecken.“
    „Ich verstecke mich vor nichts.“ Er sah, wie Sophie das Buch neben das Bett legte und dann mit Eleni sprach.
    „Nein? Jedes Mal, wenn du Sophie ansiehst, machst du ein finsteres Gesicht. Und du sperrst dich noch immer gegen jedes Gespräch über Fotini.“
    Verärgert wandte er sich wieder seiner Mutter zu. „Dies ist nicht der richtige Zeitpunkt dafür.“
    „Und wann ist der richtige Zeitpunkt? Du vermeidest doch schon seit dem Unfall, über Fotini zu sprechen.“
    „Da gibt es nichts zu besprechen. Aber keine Sorge, ich bin mir der Unterschiede zwischen Sophie und ihrer Cousine bewusst. Sophie ist keine verwöhnte Erbin, und sie ist nicht dazu erzogen worden, oberflächlich und egoistisch zu sein.“
    „Costas! Das habe ich nicht gemeint. Und es passt gar nicht zu dir, so hart zu sein. Nicht nach dem, wie du Fotini unterstützt hast. Du hast alles getan, was ein Ehemann tun kann, um seiner Frau zu helfen. Die meisten Männer hätten sich nicht so selbstlos verhalten.“
    Und mit welchem Erfolg? Trotz all seiner Bemühungen und Geduld hatte er Fotini nicht vor sich selbst retten können. Costas spürte die vertraute ohnmächtige Wut. Vielleicht, wenn er seine Ehefrau wirklich geliebt hätte …
    „Sie litt an postnatalen Depressionen“, sagte seine Mutter. „Niemand ist schuld daran, dass sich ihr Zustand dermaßen verschlimmert hat.“
    „Ich bin anderer Meinung. Meine Frau hat entschieden, den Rat ihres Arztes zu missachten und ihre Familie zu meiden. Wenn sie nicht versucht hätte, ihre Krankheit mit Trinken und Feiern zu heilen, hätte sie nicht die Kontrolle über sich verloren, und der Autounfall wäre nicht passiert.“
    Wenn er sie an jenem Abend doch nur begleitet hätte. Elenis Fieber war nicht hoch gewesen, er hätte sie in der Obhut ihres Kindermädchens lassen können. Er hätte die Videokonferenz mit Singapur verschieben können. Er hätte, hätte, hätte …
    „Es war niemand schuld, Junge. Und an Elenis Krankheit ist auch niemand schuld.“
    Trotzdem fühlte er sich verantwortlich, fürchtete auch, seine Tochter im Stich gelassen zu haben. Costas’ Atem ging schwer, während er gegen das beklemmende Gefühl in seiner Brust kämpfte.
    „Du brauchst Zeit, um darüber hinwegzukommen, Cos tas. Und du musst wieder lernen, zu vertrauen.“
    Also waren sie zum Thema „Sophie“ zurückgekehrt. Er fragte sich, was seine Mutter wohl sagen würde, wenn sie wüsste, wie gerne er Sophie sein Vertrauen schenken wollte. Wie sehr sie ihn berührte. Wie unglaublich stark er sich mit ihr verbunden fühlte. Aber er hatte seine Lektion gelernt. Vertrauen und Partnerschaft waren Illusionen, falsche Verheißungen, auf die er nicht hereinfallen würde. Ganz gleich, wie groß die Versuchung war. Nach

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