Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Komm mit mir nach Kreta

Komm mit mir nach Kreta

Titel: Komm mit mir nach Kreta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annie West
Vom Netzwerk:
Nächte.“ Costas atmete tief durch. „Deshalb hatte ich Angst, dir zu trauen.“
    Was war das? Sophie öffnete die Augen und wollte sich aufsetzen, um ihn anzublicken. Aber Costas hielt sie eng an seine Brust gepresst.
    „Ich dachte, du hättest Drogen genommen und habe dich sofort mit ihr in einen Topf geworfen. Deshalb dachte ich auch, dich mit Geld am ehesten zu der Knochenmarkspende bewegen zu können.“
    Costas war gegen sie voreingenommen gewesen, weil sie ihn an seine Frau erinnerte?
    „Erst nachdem wir uns besser kennengelernt hatten, ist mir klar geworden, wie sehr ich mich geirrt habe. Du bist großzügig und fürsorglich. Und ehrlich.“ Er seufzte. „Du bist überhaupt nicht wie Fotini, abgesehen von der rein äußerlichen Ähnlichkeit. Und selbst die verblasst schnell hinter deiner liebevollen Art. Ich habe mich immer mehr nach dir gesehnt. Nur nach dir. Nach einem strahlenden, wilden und leidenschaftlichen Blick von dir. Nach einer Berührung von dir.“
    Verwirrt bemerkte Sophie, dass er von Gefühlen überwältigt wurde. Sie hörte es an seiner Stimme, spürte es an dem Beben, das ihn durchlief. Daran, wie er ihr die Schulter streichelte. Aber sie konnte es nicht glauben.
    „Der Abend, als wir uns geküsst haben … Du lieber Himmel! Ich war entsetzt darüber, wie du mich dazu gebracht hast, derart die Beherrschung zu verlieren. Ich war kurz davor, dich dort auf dem Flur zu nehmen. So etwas hatte ich noch nie erlebt. Alle Gründe, aus denen heraus ich Distanz wahren wollte, haben sich einfach in nichts aufgelöst, sobald ich dich in den Armen hatte. Ich war machtlos gegen dich. Ich habe mich so scheußlich benommen, um dich von mir zu stoßen. Anders konnte ich mich nicht daran hindern, dich zu missbrauchen.“
    Missbrauchen? So hatte er den Ausbruch von Leidenschaft zwischen ihnen gesehen? Sophie wand sich, bis er seinen Griff ein wenig lockerte, dann lehnte sie sich zurück und blickte Costas an. „Du hast mich beleidigt und mir das Gefühl gegeben, ein billiges Flittchen zu sein, nur weil du deiner Libido nicht getraut hast?“
    Er zuckte zusammen. „Ich habe mir nicht zugetraut, dich noch länger zu schützen.“
    „Mich schützen?“ Bei der Erinnerung daran, wie sie gelitten hatte, wurde ihre Stimme lauter vor Empörung. „Nennst du es schützen, wenn du mich erst benutzt und dann wegwirfst wie ein abgetragenes Kleidungsstück? Wenn du mich beschuldigst, eine Abtreibung zu planen? Wenn du mich als bequeme Bettpartnerin für dich haben willst?“
    „Du hast recht“, sagte Costas tief beschämt. „Ich bin ein Mann ohne Ehrgefühl. Es ist nicht richtig, wie du von mir behandelt wurdest. Aber was ich für dich empfunden habe, hat alle meine Erfahrungen übertroffen, und ich wollte meine Gefühle für dich nicht akzeptieren. Ich habe vorzutäuschen versucht, dass ich nicht an die Liebe glaube.“
    Liebe!
    War das ein grausamer Scherz?
    „Erst nachdem du mich zurückgewiesen hast, war mir klar, wie sehr ich dich verletzt habe, und wie sehr ich dich brauche.“
    Sein verzweifelter hoffnungsloser Blick ließ ihre Empö rung verschwinden. Costas litt. Und Sophie wusste mit absoluter Sicherheit, dass ihm Leid nichts Neues war. „Erzähl mir von Fotini“, flüsterte sie, denn jetzt sah sie ein, dass die Vergangenheit der Schlüssel für vieles war. Sie musste wissen, was Costas so misstrauisch hatte werden lassen.
    „Fotini war schön, verwöhnt und lebhaft. Es war keine Liebesheirat. Ich wollte eine Ehefrau, und sie hat mich gern genommen.“ Costas lächelte müde. „Manche Frauen halten mich für einen guten Fang.“
    Erstaunt schüttelte Sophie den Kopf. Wie konnte man so berechnend seinen Partner fürs Leben wählen? Offenbar war ihr Großvater nicht allein mit der Überzeugung, dass Heirat und Liebe nichts miteinander zu tun haben.
    „Damals schien es genug zu sein, Sophie“, sagte Costas leise. „Andererseits war ich dir damals noch nicht begegnet.“
    Wenn er sie so ansah, schmolz sie dahin. Hoffnung keimte in ihr auf.
    „Fotini stand gern im Mittelpunkt. Sie war an einen extravaganten Lebensstil gewöhnt, an Partys und Vergnügungen. Als Eleni auf die Welt kam, dachte ich, ein Kind zu haben würde Fotini helfen, sich in die Ehe einzugewöhnen, würde ihr den Lebenssinn geben, der ihr fehlte: sich für einen anderen Menschen zu interessieren und nicht nur für sich selbst.“
    Und was war mit ihrem Mann? Hatte sie sich nicht für ihn interessiert?
    „Aber sie litt an

Weitere Kostenlose Bücher