Komm schon
Leistung, das zuzugeben«, lobte er.
»Tja, meine Psychotherapeutin behauptet, es sei wichtig, Verantwortung für seine Handlungen zu übernehmen.« Ihr Blick schweifte ab. »Hey, Dad, ist das nicht Brandon Vaughn?« Tatsächlich stand unweit von ihnen der Ex-Football-Star, den die älteste Jordan-Schwester geheiratet hatte.
Dann war auch die Mittlere garantiert nicht weit.
Riley stählte sich innerlich für die Begegnung.
»Ganz recht, das ist er«, pflichtete Spencer ihr bei, ehe Riley antworten konnte. »Soll ich ihn dir vorstellen?«
Lizzie nickte heftig. »Darf ich mitgehen, Dad? Bitte!«
Riley zögerte keine Sekunde. »Aber klar doch.«
Ehe Spencer seine vor Aufregung auf und ab hopsende Enkelin von dannen führte, bedachte er seinen Sohn mit einem festen Blick, in dem Dankbarkeit und Wertschätzung lagen - und noch unendlich viel mehr.
Riley wurde klar, dass eben eine neue Ära angebrochen war. Sie waren dabei, die Kluft zu überbrücken. Der schwierige erste Schritt war getan.
Seltsam bewegt sah er den beiden hinterher. Seine Tochter; sein ein und alles, sein ganzer Stolz. Ab heute hatte Lizzie ein weiteres erwachsenes Vorbild: ihren Großvater.
Wer hätte gedacht, dass er Spencer Atkins jemals als Vorbild betrachten würde? Binnen kürzester Zeit hatte sich so vieles verändert. Und das Timing hätte nicht besser sein können. Teenager waren so überaus beeinflussbar und verletzlich.
Dass Spencer Riley in den ersten dreißig Jahren seines Lebens ignoriert hatte, ließ sich nicht mehr rückgängig machen. Doch inzwischen wusste Riley, dass nicht nur er darunter gelitten hatte. Und er musste zugeben, dass er neugierig war. Er wollte seinen Vater endlich kennen- und verstehen lernen. Jetzt bekam er die Gelegenheit dazu.
Nur sein Stolz konnte ihn nun noch davon abhalten, sie zu ergreifen - und er dachte nicht im Traum daran, sich diese Chance entgehen zu lassen.
Sophie war spät dran. Sie hätte einen auffälligen Auftritt lieber vermieden, aber sie hatte sich unbedingt noch um einen verstimmten Klienten kümmern müssen. Die Arbeit ging nun einmal vor, Party hin oder her.
Doch nun war sie endlich hier, und zwar als Gast. Sie hatte die Feier zwar minutiös geplant, aber Lola hatte darauf bestanden, dass sich Sophie heute entspannen und den Abend genießen sollte. Um sicherzustellen, dass der Empfang reibungslos verlief, hatte sie eine kleine Armee an Personal angemietet, obwohl es Sophie lieber gewesen wäre, wenn sie sich mit irgendwelchen Arbeiten hätte ablenken können.
Sie strich ihr mit Perlen besetztes bodenlanges Abendkleid glatt, holte tief Luft und betrat den Ballsaal.
Sogleich stürzte Annabelle herbei. »Wo hast du gesteckt?«
»Ich hatte noch einen beruflichen Notfall.«
»Doch hoffentlich keine ernsthaften Schwierigkeiten?«, fragte Annabelle.
Sophie schüttelte den Kopf.
Ihre Schwester atmete erleichtert auf. »Puh. Ich leide noch unter den Nachwehen des Einbruches und all der anderen Probleme.«
»Mir geht es genauso, obwohl Spencer behauptet, er hätte die Dinge in die Hand genommen und der Fall wäre endgültig erledigt«, gab Sophie zu. »Er will einfach nicht damit herausrücken, wer dafür verantwortlich war. Tja, und wie wir wissen, sind Geheimnisse bei ihm bestens aufgehoben.«
»Oh, ja, er kann jahrzehntelang Schweigen wie ein Grab«, pflichtete Annabelle ihr trocken bei. »Und nun zu dir, Schwesterherz. Du siehst atemberaubend aus.« Sie küsste Sophie auf die Wange.
»Danke. Und du erst!« Sophie trat einen Schritt zurück und musterte Annabelle, deren Augen dank einer eng anliegenden Kreation in Hellblau besonders gut zur Geltung kamen. Seit der Geburt ihres ersten Kindes wirkte sie noch femininer als vorher. Ihre üppigen Kurven verliehen ihr das Aussehen einer perfekten griechischen Statue.
»Ganz meine Meinung.« Annabeiles Ehemann gesellte sich zu ihnen und hakte sich bei seiner Frau unter. »Du siehst aber auch nicht ohne aus, Schwägerin«, fuhr er grinsend fort und zwinkerte Sophie zu.
Sophie lachte. »Vielen Dank. Aus dem Munde eines so stattlichen Mannes hört man das natürlich gern.« Sie ließ anerkennend den Blick über seinen Smoking gleiten.
Annabelle verdrehte die Augen. »Schmier du ihm nicht auch noch Honig ums Maul - er hält sich ohnehin schon für den reinsten Märchenprinzen.« Doch an der Art, wie sie ihren Göttergatten mit Blicken verschlang, konnte man deutlich erkennen, dass sie die Meinung ihrer Schwester teilte.
Vaughn legte den
Weitere Kostenlose Bücher