Komm schon
schrille Geklingel des Telefons kam ihr zuvor.
Sie warf Riley einen neugierigen Blick zu. »Niemand, den ich kenne, weiß, dass wir unter dieser Nummer erreichbar sind.«
»Elizabeth hat auch nur meine Handynummer.«
Achselzuckend ging Sophie ans Telefon. »Hallo?«
»Sophie? Hier ist Amy.«
»Hi, Amy. Was gibt‘s?«
»Tut mir leid, dass ich euch störe, aber ich brauche eure Hilfe.«
Die Panik in Amys Stimme weckte sogleich Sophies Krisenbewältigungsinstinkt. »Kein Problem. Was Liegt an ?«
»Es ist einfach unglaublich. Absolut unglaublich. Meine Mutter sitzt im Gefängnis.«
»Was?«, rief Sophie.
Riley berührte sie am Ellbogen. »Was ist los? Ist Spencer aufgetaucht?«
Sie schüttelte schweigend den Kopf und gebot ihm mit erhobenem Zeigefinger, abzuwarten. »Was soll das heißen, sie ist im Gefängnis? Und Daria?«
Amy stöhnte. »Daria ebenfalls. Ich hatte plötzlich eine so heftige Migräneattacke, dass ich mich ins Bett legen und die Party sausen lassen musste. Und vor ein paar Minuten klingelt dann das Telefon, und meine Mutter verlangt von mir, eine Kaution für sie und ihre Schwester zu hinterlegen!« Es folgte eine detaillierte Schilderung der peinlichen Ereignisse, die zu der Verhaftung der beiden geführt hatten.
Sophie musste sich zwingen, abwechselnd Heiterkeitsausbrüche und schockierte Zwischenrufe zu unterdrücken. »Und jetzt bist du also auf dem Weg ins Gefängnis?«
»Äh, nein. Ich kann kaum den Kopf aufrecht halten, geschweige denn Auto fahren. Deshalb rufe ich an. Könntet ihr das bitte übernehmen?«
»Natürlich. Warte, ich hole nur schnell etwas zum Schreiben.« Sie spürte, wie ihr Rileys Blicke folgten, während sie nackt nach ihrer Handtasche suchte und wunderte sich erneut über die Reaktion ihres Körpers auf diesen Mann.
Schließlich hatte sie gefunden, was sie benötigte und schnappte sich den Hörer. »Schieß los. Wir machen uns sofort auf den Weg.« Sorgfältig notierte sie sich sämtliche Informationen inklusive Amys Telefonnummer und versprach, sich zu melden, sobald sie die beiden Frauen sicher nach Hause gebracht hatten.
»Was ist passiert?«, wollte Riley wissen, nachdem sie aufgelegt hatte.
Sophie war klar, dass das, was sie ihm berichten musste, einen weiteren Keil zwischen ihn und Spencers Familie treiben würde. »Willst du das wirklich wissen?«
Er schüttelte den Kopf. »Eigentlich nicht, aber erzähl es mir trotzdem. Es kann nicht schaden, aufs Schlimmste gefasst zu sein.« Er verschränkte die Arme vor der Brust.
Ob er wohl wusste, welch imponierenden Anblick er abgab, nackt, muskulös, braun gebrannt und so sexy, dass es ihr fast den Atem verschlug? Sie hatte vergeblich gehofft, das würde sich ändern, wenn sie erst mit ihm geschlafen hatte. Jetzt war sie anfälliger denn je für die Avancen dieses Adonis, der absolut nicht zu ihr passte. Es war frustrierend bis dorthinaus.
»Nun?«
Sie seufzte, aus ihren Gedanken gerissen. »Kurz nachdem wir gegangen sind, hat sich Daria tatsächlich zu Myron - das ist der Typ mit dem Toupet - in den Pool gesellt.«
Riley hob schweigend eine Augenbraue.
»Es muss wohl ziemlich hoch hergegangen sein, denn irgendjemand hat die Polizei gerufen. Als die Bullen auftauchten, stand Daria gerade auf dem Sprungbrett...« Sophie hätte ihm den Rest nur zu gern erspart.
»Erzähl weiter«, sagte Riley gepresst.
Sie schloss die Augen. »Und zwar nackt.«
»Igitt.«
»Rose hat sich darüber angeblich so aufgeregt, dass sie ebenfalls in den Pool gesprungen ist, um Daria rauszufischen und in ein Badetuch zu wickeln.«
»Aber?«
»Aber leider hat sich ihr Bikinioberteil verselbstständigt, als sie ins Wasser sprang - und deshalb wurden sie beide wegen Exhibitionismus festgenommen.« Sophie öffnete die Augen, um zu überprüfen, wie Riley mit den Neuigkeiten klarkam.
Nicht besonders gut, seiner feuerroten Birne nach zu urteilen.
»Wegen einer solchen Dummheit muss man doch nicht gleich jemanden verhaften. Von Verwarnung haben diese Cops wohl noch nie gehört, wie?«
Sophie hatte genau dasselbe gedacht. Sie krümmte sich innerlich.
»Äh, angeblich war das nicht der erste Vorfall dieser Art.« Sie griff nach seiner Hand, ehe er sich noch mehr aufregte. »Ich muss die beiden aus dem Gefängnis holen; Amy kann nicht fahren, weil sie Migräne hat. Du wartest einfach hier und...«
Riley stöhnte. »Ich komme mit«, sagte er, in sein Schicksal ergeben.
Es war nicht das erste Mal, dass Riley ein Gefängnis von innen
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