Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Komm schon

Komm schon

Titel: Komm schon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
Vom Netzwerk:
gezwungen. »Weißt du was? Ich glaube, du solltest jetzt wirklich gehen. Du hast kein Recht, hier aufzukreuzen und Ansprüche zu stellen oder den Eifersüchtigen zu spielen. Du hast deine Entscheidung getroffen, jetzt treffe ich die meine.« Sie wandte ihm den Rücken zu und rüstete sich mit angehaltenem Atem für seinen Protest.
    Nach ein paar Sekunden, die sich anfühlten wie eine halbe Ewigkeit, vernahm sie Schritte, die sich entfernten.
    Sie atmete aus und ging dann langsam zu ihrem Schreibtisch. Mit einem dicken Kloß im Hals, das Herz bleischwer in der Brust, sank sie mit geschlossenen Augen auf den Sessel.
    Als sie die Augen wieder öffnete, stand Riley noch immer in der Tür. »Ich bin froh, dass du nicht ganz so cool bist, wie du tust.«
    »Du bist eine hinterhältige Ratte«, murmelte sie.
    »Nein, ich tue nur nie das, was man von mir erwartet. Und weißt du was? Genau das gefällt dir an mir. Du hast zwar keine Ahnung, wie du mit mir fertig werden sollst, aber du findest mich spannend.«
    Sie schnappte sich den erstbesten Gegenstand auf ihrem Schreibtisch - einen Block Haftnotizen - und pfefferte ihn in seine Richtung. Leider war er viel zu leicht und als Wurfgeschoss daher ungeeignet.
    »Wenn du deine Meinung geändert hast, könnten wir gemeinsam an deiner Wurftechnik arbeiten.« Er grinste.
    Sophie griff nach dem Briefbeschwerer, und Riley gab lachend Fersengeld.
    Als er weg war, drückte sie wütend einen Knopf an ihrem Telefon und befahl ihrer Sekretärin, bis auf Weiteres sämtliche Anrufer und Besucher abzuwimmeln.
    Am liebsten wäre sie Riley hinterhergelaufen, doch sie wusste, das wäre ein riesiger Fehler gewesen. Sie durfte auf keinen Fall wieder schwach werden. Sie musste über ihn hinwegkommen; ausgehen und sich amüsieren. Zur Hölle mit diesem Kerl, der es nur darauf angelegt hatte, ihr ganzes Leben durcheinanderzubringen.
    Also ging sie zu Cindy hinüber und vereinbarte mit ihr, dass sie sich nach Feierabend im Quarters, dem neuesten In-Lokal der Stadt, ein paar Drinks genehmigen würden. Ihr war jedes Mittel recht, um sich abzulenken. Und als gleich darauf Roper zum x-ten Mal anrief, lud sie ihn ein, auch mitzukommen.
    Riley hatte Sophies Büro im Laufschritt verlassen und sich mit Mike ins Houston‘s begeben, um ein paar saftige Rippchen zu vertilgen und dazu einige Gläser Bier zu kippen. Er konnte nicht umhin, sich ein wenig in Selbstmitleid zu suhlen, weil er Sophie nicht hatte umstimmen können - er war es eben gewohnt, mit einem charmanten Lächeln oder einem spitzbübischen Zwinkern seinen Kopf durchzusetzen. Dass sie sich zierte, wurmte ihn, zugleich erhöhte es aber auch den Reiz. Es war beileibe nicht so, dass er sie nur begehrte, weil er sie nicht haben konnte, doch er bewunderte ihre Willensstärke.
    Nun, es war im Prinzip nicht anders als beim American Football; wer von ihnen den längeren Atem hatte, würde gewinnen. Und wenn sich Riley auf eines verstand, dann auf Entschlossenheit und Durchhaltevermögen.
    All das ging Riley während des Essens durch den Kopf. Mike legte es zum Glück nicht darauf an, zwanghaft Konversation zu betreiben. Er war klug genug, sich schweigend den Magen vollzuschlagen, statt Riley nach dem offenbar nicht sehr erfolgreichen Gespräch mit Sophie zu befragen. Riley dankte es ihm, indem er die Rechnung übernahm und einwilligte, als Mike danach einen Lokalwechsel vorschlug. Ein, zwei weitere Drinks konnten nicht schaden. Sie entschieden sich für eine Bar namens Quarters, die zur Hälfte einem ehemaligen Spielerkollegen von ihnen gehörte.
    Raum hatten sie die Bar betreten, klingelte Rileys Mobiltelefon. Auf dem Display leuchtete die Nummer seiner Mutter auf, also machte er auf dem Absatz kehrt, um das Gespräch draußen vor der Tür entgegenzunehmen.
    Er ließ sein Handy aufschnappen. »Mom?«
    »Nein, Sohnemann, hier ist dein Vater«, erwiderte Harlan Nash.
    Riley lehnte sich an die Fensterfront unter der großen Markise. »Wie läuft‘s?«, erkundigte er sich. Er hatte sich schon die ganze Zeit zu Hause melden wollen, den Anruf aber aus Angst vor der unausweichlichen Unterhaltung über Spencer immer wieder aufgeschoben.
    Dabei hatte er bislang stets genauere Informationen zu dem Thema bekommen wollen. Doch seit der Begegnung mit seinem leiblichen Vater war ihm jedes Mittel recht, um vor der Wahrheit zu flüchten. Hatten sich seine Mutter und Atkins geliebt? Oder hatte Spencer nur ein Kind in die Welt gesetzt, um seiner Homosexualität den

Weitere Kostenlose Bücher