Komm schon
einen anerkennenden Blick zu. »Du hast gelegentlich ganz brauchbare Ideen.« Er klopfte ihm auf die Schulter und begab sich dann unter die Dusche.
»Wo willst du hin?«, rief ihm Mike hinterher.
»Meinen Plan in die Tat umsetzen, anstatt hier Wurzeln zu schlagen.«
»Macht es dir was aus, wenn ich mitkomme? Ich habe einiges zu erledigen.«
Riley zuckte die Achseln. »Kein Problem.«
Spencer Atkins war seit Jahren Mikes Agent - ein Gedanke, der ihm unwillkürlich einen Stich versetzte.
Alle anderen waren gut genug, um von seinem leiblichen Vater vertreten zu werden, nur er nicht.
Frisch geduscht machten sich die beiden auf zu Athletes Only. Riley sagte sich, dass er ziemlich verzweifelt sein musste, wenn er für Sophie sogar das Risiko einging, seinem alten Herrn über den Weg zu laufen. Er rechnete nicht mit einem sonderlich freundlichen Empfang, aber er musste es zumindest versuchen, sonst würde er demnächst durchdrehen.
Es dauerte eine gute Stunde, bis sie sich durch den höllischen Stadtverkehr gekämpft hatten und endlich bei Athletes Only und Hot Zone angelangt waren.
Rileys Herz klopfte zum Zerspringen, und er verspürte einen nie gekannten Druck auf der Brust, als sie aus dem Lift in die Empfangshalle traten, die an diesem Tag eher einem Blumenladen glich - der Tresen war voll von Vasen mit üppigen Sträußen aus Nelken, Rosen und sonstigem Grünzeug, das Riley noch nicht einmal benennen konnte.
»Sag mal, sind wir im falschen Stockwerk gelandet?«, scherzte Mike.
»Weiß der Geier.« Riley trat an den Tresen und spähte durch die Blumen hindurch. »Ist Sophie Jordan da?«
Die brünette junge Frau dahinter kam ihm von seinem letzten Besuch hier bekannt vor. Sie sah zu ihm hoch, nieste und sagte: »Falls Sie einen Strauß bringen, stellen Sie ihn da drüben in die Ecke.« Dann widmete sie sich wieder ihrer Arbeit und ignorierte ihn.
Riley räusperte sich. »Ich möchte zu Sophie. Ich bin ein Klient von ihr.«
»Ein Klient, so, so«, schnaubte Mike hinter ihm wenig hilfreich.
»Das sagen sie alle«, entgegnete die Empfangsdame denn auch. »Sehen Sie sich das an.« Sie deutete auf die zahllosen Bouquets. »Jeder einzelne Strauß hier stammt von einem Mann, der behauptete, ein Klient oder ein angehender Klient - von Miss Jordan zu sein.«
Riley drehte sich der Magen um. Nicht in seinen kühnsten Träumen hätte er erwartet, dass auf Yanks Ankündigung hin irgendein Mann tatsächlich mit Sophie Kontakt aufnehmen würde. So konnte man sich täuschen. Er hatte Konkurrenz bekommen, und nicht zu knapp - und seine Gegenspieler hatten sie nicht verführt, beleidigt und dann auch noch sitzen lassen.
Die Rezeptionistin bedachte ihn mit einem vernichtenden Blick. »Ich muss schon sagen, Miss Jordan hat wirklich etwas Besseres verdient als irgendeinen erbärmlichen Typen, der nur hier aufkreuzt, weil ihr Onkel versucht hat, sie übers Fernsehen zu verkuppeln.«
Autsch.
Riley beugte sich über den Tresen - schön vorsichtig, um keine der Vasen umzustoßen und die junge Frau noch mehr zu verärgern. »Ich gehe Ihnen ja recht, aber wir kennen uns bereits. Als ich letztes Mal bei Sophie war, hatten Sie gerade erst angefangen, soweit ich mich erinnere.«
Sie kniff die Augen zusammen. »Sie kommen mir tatsächlich bekannt vor.«
»Hören Sie«, sagte Riley im breitesten Südstaatenakzent, weil den die meisten Frauen so charmant fanden. »Es ist ja gut und recht, wenn Sie hier aussieben, wer in die heiligen Hallen vordringen darf und wer nicht. Aber die echten Klienten sollten Sie schon erkennen. Ich bin Riley Nash, gehöre seit Jahren zum Kundenstamm von Yank Morgan und in letzter Zeit auch zu dem seiner Nichte Sophie. Tun Sie mir einen Gefallen: Glauben Sie mir einfach, dass ich zu den Guten gehöre, und sagen Sie Sophie Jordan, dass sie einen Besucher hat.«
Sie ging mit gespitzten Lippen eine Liste durch und sprang schließlich mit weit aufgerissenen Augen auf. »Mister Nash! Ach, du Schreck. Tut mir entsetzlich leid.« Sie spurtete um den Tresen herum und schüttelte ihm herzlich die Hand.
»Na, also.« Er musste grinsen. »Und das ist Michael Putnam, einer von Spencer Atkins Klienten.« Er wandte sich um und ertappte seinen Kollegen dabei, wie er die junge Brünette mit unverhohlener Begeisterung anstierte.
Sie war nicht unbedingt Rileys Fall - aber andererseits war er seit der Sache mit Sophie nicht mehr so sicher, ob er überhaupt auf einen bestimmten Typ abfuhr.
»Nur immer herein mit Ihnen.
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