Komm schon
Anlageberater. Wenn er sich in finanziellen Belangen weiterhin ausschließlich auf seinen Vater verlässt, wie bei seiner Karriereplanung, dann geht sein Vermögen noch vor Ende der ersten Spielsaison den Bach runter«, sagte Spencer. Er hatte über all das seit seinem letzten Meeting mit Cashman gründlich nachgedacht.
»T‘ja, so läuft das, wenn Kinder ihre Mutter allzu früh verlieren. Sie vertrauen blindlings den noch vorhandenen Bezugspersonen in ihrem Leben und übernehmen vorbehaltlos deren Gewohnheiten.« Yank verstummte, sichtlich in Gedanken versunken.
»Du sprichst von dir und deinem Dreimäderlhaus, stimmt‘s?« Sie waren bereits dicke Freunde gewesen, als Yank die Obhut für seine Nichten übernommen hatte. Spencer wusste, dass Yank bei der Erziehung seiner kleinen Damen, wie er die drei nannte, ganze Arbeit geleistet hatte. Er wusste auch, wie schwer es seinem Kumpel gefallen war, mit dieser riesigen Verantwortung zurechtzukommen, die ihm zuerst eine Heidenangst eingejagt hatte. Und da er seine Nichten so bald nicht wieder loswerden konnte, hatte er sich stattdessen von Lola zurückgezogen.
Es hatte zwei Jahrzehnte gedauert und sogar ein Ultimatum von Lola erfordert, bis Yank sich doch noch dazu durchgerungen hatte, seiner ehemaligen Assistentin endlich seine Liebe zu gestehen. Zum Glück hatte Lola den alten Sturschädel in all der Zeit trotzdem tatkräftig unterstützt.
Spencer blickte seinem Freund in die Augen.
Yank rieb sich mit der Hand das unrasierte Kinn. »Du siehst mich an, als könntest du meine Gedanken lesen.«
Spencer grinste. »Kann ich ja auch.«
»Wie dem auch sei, ich mache mir Sorgen um Sophie - und nicht nur, weil sie dieses Wochenende seelischen Beistand braucht.«
»Yank! Du hast ihr schon genügend Schwierigkeiten eingebrockt«, sagte Spencer warnend.
»Ich muss dafür sorgen, dass sie einen ordentlichen Mann findet«, fuhr Yank unbeirrt fort. Sein Tonfall ließ keinen Zweifel daran aufkommen, dass er sich nicht davon abbringen lassen würde. Spencer versuchte es trotzdem: »Denk daran, dein letzter Versuch, sie zu verkuppeln, ist gründlich in die Hose gegangen. Willst du dir das nicht lieber eine Lehre sein lassen?«
»Weiß ich noch nicht«, brummte Yank.
Spencer war klar, dass Yank früher oder später wieder eine seiner spleenigen Ideen in die Tat umsetzen würde, und er nahm sich vor, einzugreifen, um Sophie vor größeren Schäden zu bewahren, wenn es so weit war. Gut, dachte er, somit habe ich wenigstens ein Ziel, das mich von meinem Selbstmitleid ablenkt.
Yank runzelte die Stirn. »Eigentlich hast du doch genau dasselbe für Riley getan, als du mich vor Jahren gebeten hast, ihn zu vertreten. Du hast dafür gesorgt, dass dein Sprössling gut versorgt ist, genau wie ich das für meine Nichten tue.«
Riley! Das war die Lösung! Zugegeben, wenn Spencer seinen Gedanken jetzt Ausdruck verlieh, war er nicht besser als Yank, aber er konnte sich nicht zurückhalten, obwohl er wusste, dass er es noch bereuen würde. Andererseits konnte er sich für seinen Sohn keine liebevollere Partnerin vorstellen.
»Riley wäre genau der Richtige für Sophie«, bemerkte er. »Zwischen den beiden hat es eindeutig gefunkt. Ich habe es in Florida mit eigenen Augen gesehen.«
Yank sprang wie von der Tarantel gebissen auf, presste sich Spencers Hand an die Brust und drückte ihm einen schmatzenden Kuss auf den Scheitel. »Du bist der beste Freund, den man sich vorstellen kann. Lola!«, bellte er.
Spencer verdrehte die Augen und brachte seine Frisur wieder in Ordnung.
Lola kam wie der Blitz angeflitzt. »Was ist passiert? Ist alles in Ordnung? Soll ich einen Krankenwagen rufen?«
»Spencer meint, Riley sei der perfekte Mann für Sophie. Was hältst du davon?«, verkündete Yank stolz.
Lola griff nach der Zeitung, die auf dem Tisch lag, rollte sie zusammen und verpasste ihrem Mann damit einen Klaps auf den Kopf. »Und ich dachte schon, hier hätte jemand einen Herzinfarkt erlitten.«
»Hätte ich ja auch fast. Mir ist eben klar geworden, dass dies die Lösung all unserer Probleme ist.«
»Gütiger Himmel. Könntest du mich kurz erinnern, warum ich dich geheiratet habe?«
Spencer kicherte.
Yank ignorierte ihn. »Lola, mein Schatz! Weißt du noch, als du mit mir durchgebrannt bist, habe ich dir versprochen, dass wir nach unserer Rückkehr ein rauschendes Fest organisieren würden.«
Sie holte tief Luft, um sich zu beruhigen. »Was hat denn das mit Sophie und Riley zu tun? Du
Weitere Kostenlose Bücher