Komm schon
sagte Sophie leise. »Ach, Onkel Yank? Könntest du davor noch deinen Freund Curly vom Sicherheitsdienst anrufen und ihn bitten, sich diese Attrappe genauer unter die Lupe zu nehmen?«
»Gut mitgedacht«, sagte Yank. »Das lob ich mir.«
Sophie sank zitternd auf den heruntergeklappten Toilettensitz. »Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, wer eine Kameraattrappe in meiner Toilette anbringen würde.«
Riley legte ihr die Hand auf die Schulter. Erst jetzt bemerkte er das nasse Papierhandtuch im Waschbecken und drehte den Wasserhahn zu. »Lass uns mal alles in Ruhe durchdenken. Manchmal hilft einem das schon weiter.«
Sie nickte. »Okay.«
»Angenommen, diese Attrappe wurde nicht von den Einbrechern hier deponiert. Wer hätte es sonst sein können? Wer hat Zugang?«
»Aber...«
»Spiel einfach kurz mit, nur, um sämtliche Möglichkeiten auszuloten.«
Sie sah auf ihre Hände hinunter. »Also, zunächst der Putztrupp, der jeden Abend kommt... dann das Sicherheitspersonal... und auch sonst gibt es jede Menge Leute, die hier täglich ein und aus gehen.«
»Hast du in letzter Zeit jemanden entlassen?«
Sie schüttelte den Kopf. »Wir sind eine kleine Firma und kommen alle gut miteinander aus.«
»Gut. Und was ist, wenn du nicht hier bist? Hätte zum Beispiel jemand dieses Ding hier einschleusen können, während wir in Florida waren?«
»Nein!« Sophie sprang auf. »Es kann unmöglich einer von unseren Angestellten gewesen sein. Wir sind hier wie eine große Familie. Nenn mich dumm oder naiv, aber ich weigere mich, zu glauben, dass jemand von Athletes Only so etwas tun würde.«
Er folgte ihr aus der Toilette ins Büro und sah grinsend zu, wie sie eine Weile auf und ab lief und dabei leise die Schritte zählte, genau wie damals, als er auf der Suche nach Spencer hergekommen war.
Spencer. An den hatte er die ganze Zeit über noch kein einziges Mal gedacht, so sehr beschäftigte ihn die Sorge um Sophie.
Sie blieb abrupt stehen. »Es gibt tatsächlich jemanden, bei dem ich mir durchaus vorstellen könnte, dass er zu einem solch üblen Streich fähig wäre.«
Er sah überrascht auf. »Ach ja? Wer?«
»Ich verdächtige ihn nur ungern - er geht mit einer meiner besten Freundinnen aus, aber...«
Riley legte den Kopf schief und musterte sie eingehend.
»Ohne Beweise können wir ohnehin nicht das Geringste unternehmen. Aber wir können es uns nicht leisten, irgendetwas zu übersehen. Du solltest deinem Gefühl vertrauen, so abwegig dir diese Möglichkeit auch scheinen mag.«
Sophie schluckte. »Miguel Cambias.«
»Was? Nein!«, rief Cindy, die, wie es der Zufall wollte, eben hereingekommen war. Sie war leichenblass vor Schreck.
»Wie kannst du das sagen? Wie kannst du es auch nur denken?«
Sophies Herz setzte einen Takt aus und begann dann umso heftiger zu pochen. »Es tut mir leid ... Es ist nur...«
»Was? Du glaubst doch nicht etwa, dass er mich nur benutzt, um an dich heranzukommen? Dass ich ihm in Wirklichkeit gar nichts bedeute? Dass er euch Cashman vor der Nase wegschnappen will? Du irrst dich. Ich kenne ihn.« Sie tippte sich an die Brust. »Hier drin.«
Sophie schloss einen Moment die Augen. Genau das hatte sie um jeden Preis verhindern wollen. »Ich behaupte ja nicht, dass Miguel der Schuldige ist. Wir ziehen nur alle Möglichkeiten in Erwägung.«
Cindy verschränkte die Arme vor der Brust. »Was hätte Miguel davon, wenn er hier einbricht und eine Kamera in deiner Toilette installiert? Das nützt ihm doch in Bezug auf Cashman kein bisschen.«
»Ich weiß auch nicht.« Sophie starrte aus dem Fenster, auf die Skyline von Manhattan hinaus. »Ich gebe zu, es ist ziemlich weit hergeholt.«
»Nun ja, es könnte sein, dass der Einbrecher, wer immer es auch war, Yank und Spencer abzulenken versuchte, damit sie sich um dich kümmern statt um die Draft Season. Auf diese Weise könnte sich ein anderer Agent an Cashman heranmachen. Es muss ja nicht zwingend Cambias sein.«
»Genau«, pflichtete Sophie ihm bei, dankbar dafür, dass er versuchte, schlichtend einzugreifen.
»Ich schätze, nach der Aufregung wegen dem Einbruch ist es nur verständlich, dass die Nerven blank liegen, vor allem bei Sophie. Es besteht kein Grund, einander irgendwelche unüberlegten Äußerungen krummzunehmen«, fuhr er fort.
Cindy wirkte unentschlossen und nach wie vor sehr aufgebracht. Sie schien alles andere als überzeugt von Sophies Verdacht. »Ich muss gehen.« Sie stürmte hinaus.
»Kein Wort darüber zu
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