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Komm schon

Komm schon

Titel: Komm schon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
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»Hast du veranlasst, dass dort eingebrochen wurde? Dass eine Kamera in Sophie Jordans Toilette installiert wurde?« Ihre Augen füllten sich mit Tränen. Sie wischte sie weg, um ihn weiter beobachten zu können.
    Jetzt war er es, der zurückwich. »Ich finde es beleidigend, dass du mir so etwas zutraust.«
    »Ich kann nicht anders. Es gab so viele beunruhigende Zwischenfälle. Du musst mir garantieren, dass du nichts damit zu tun hast.«
    Er fuhr sich mit den Fingern durch das sorgfältig frisierte Haar. »Ich liebe dich, Cynthia. Ich habe dir meine Vergangenheit anvertraut, dir erzählt, was Lisette mir angetan hat, und ich habe dir mein Herz geschenkt. Du bist seit Lisette die erste Frau, für die ich etwas empfinde. Wenn du mir nicht vertraust, so wie ich dir, dann kann ich ohnehin nichts sagen, das dich überzeugen wird.« Er wandte sich um und verschanzte sich hinter seinem großen Schreibtisch, physisch wie emotional weit weg von ihr.
    Sie zitterte, doch Sophies Worte geisterten ihr noch immer durch den Kopf. Sie hatte sich kritiklos auf ihn eingelassen, ohne seine Motive oder seine Handlungen zu hinterfragen. Dass sie nur an sich und nicht an ihre Arbeitgeber gedacht hatte, lastete schwer auf ihren Schultern.
    »Es wäre nicht das erste Mal, dass du anderen Agenten ein junges Talent vor der Nase wegschnappst«, flüsterte sie.
    Er straffte die Schultern. »Ich habe nie zu illegalen Methoden gegriffen. Sophie Jordan und deine Kollegen können mich meinetwegen verdächtigen, aber von dir erwarte ich, dass du mir vertraust. Ich weigere mich, zu diesen Vorwürfen Stellung zu nehmen.« Er ordnete einige Dokumente auf seinem Schreibtisch.
    Cindy haderte mit sich. Wenn sie ihm glaubte, obwohl er sie missbrauchte, dann kam das einem Verrat gegenüber ihren Arbeitgebern und Freunden gleich. Wenn sie ihm aber nicht vertraute, verlor sie ihn womöglich für immer. Sie dachte an die schlechten Erfahrungen, die sie bisher gemacht hatte. Ihr Vater hatte sein Vertrauen in einen Angestellten mit dem Leben bezahlt.
    Cindy wollte Miguel nur zu gerne glauben, aber woher sollte sie wissen, ob er die Wahrheit sprach oder nicht?
    »Nun?«, fragte er und sah ihr in die Augen.
    Sie zitterte, als sie schließlich sagte: »Ich... Ich brauche Zeit, um alles gründlich zu überdenken.«
    »Schade, denn im umgekehrten Falle hätte ich dir geglaubt. Ich hätte an uns geglaubt.« Sein zuckender Mundwinkel ließ darauf schließen, dass er innerlich kochte.
    »Miguel, bitte versteh doch ...«
    »Ich verstehe, dass du mich nicht so gut kennst, wie ich dachte. Wenn du wirklich der Ansicht bist, ich wäre in der Lage, deinen Freunden so etwas anzutun, dann ...« Er schüttelte den Kopf. »Und jetzt entschuldige mich bitte - ich habe noch einige geschäftliche Termine. Legale Termine.« Seine Stimme klang kühl; von dem sinnlich-samtigen Tonfall, mit dem er sonst zu ihr sprach, keine Spur.
    Cindy wandte sich zum Gehen. Überwältigt von Verwirrung und Schmerz, griff sie nach der Türklinke und verließ sein Büro - und damit auch ihn.
    Gleich nach der Landung in Mississippi hörte Sophie ihre Mailbox ab. Micki war wohlbehalten von ihrer langen Hochzeitsreise zurückgekommen und hatte sie angerufen; ihre Wege hatten sich also quasi in der Luft gekreuzt. Über all dem Chaos im Büro hatte Sophie die Rückkehr ihrer Schwester völlig vergessen. Nun, sie würde sie später anrufen - im Augenblick galt es, ganz andere Nüsse zu knacken.
    Sie wusste Rileys Versuch, sie auf andere Gedanken zu bringen, zwar zu schätzen, doch leider ließ das Verhalten seiner Tochter darauf schließen, dass ihnen alles andere als ein entspanntes Wochenende bevorstand. Lizzie hatte sie überaus verdrießlich begrüßt und den ganzen Flug über ein langes Gesicht gezogen. Tja, da musste Sophie eben durch, damit Spencer und ihr Onkel ungestört um Cashman werben konnten.
    Da sich ihre Probleme in New York nicht von allein lösen würden, hatte sie sich vorgenommen, ihre Auszeit gut zu nützen und endlich gründlich darüber nachzudenken, wer ein Interesse daran haben konnte, ihr einen Schrecken einzujagen oder sogar Schaden zuzufügen. Sie würde wie üblich analytisch vorgehen, indem sie eine Liste aller in Frage kommenden Personen zusammenschrieb. Es ärgerte sie maßlos, dass jemand versuchte, sie einzuschüchtern. Sophie war wild entschlossen, sich nicht von einem Stalker derart in die Enge treiben zu lassen.
    Sie starrte aus dem Fenster der Limousine, mit der Rileys

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