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Komm, spiel mit mir: Thriller (German Edition)

Komm, spiel mit mir: Thriller (German Edition)

Titel: Komm, spiel mit mir: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paddy Richardson
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Sinn nicht erkennen. Ich meine, hier zu sitzen und zu reden wird nichts ändern, oder? An der Vergangenheit nicht, und an der Gegenwart auch nicht.«
    »Ihre Einstellung könnte sich ändern.«
    »Meine Einstellung dazu ist vollkommen egal. In Wahrheit sitze ich in der Falle, verdammt.«
    Sie hat sich die Hände um den Leib geschlungen, ihre Fingerknöchel treten weiß hervor.
    »Beth, woher stammt Ihr Gefühl, in der Falle zu sitzen?«
    »Was, wenn ich wie meine Mutter ende?«
    »Sie haben Angst davor zu erkranken, so wie Ihre Mum?«
    »Zu Recht! Es ist längst passiert. Ich meine, sehen Sie mich an. Ich bin in der Klapsmühle gelandet. Ich habe versucht, mich umzubringen.«
    Stephanie sieht Beth an, direkt, in aller Ruhe, direkt in die Augen. »Ich glaube, Sie standen unter großem Druck, und nur deswegen sind Sie erkrankt.«
    »Ich werde nicht mein ganzes Leben lang krank sein?«
    »Meiner Ansicht nach? Nein.«
    Beth sackt auf dem Stuhl zusammen. »Aber das ist bloß Ihre Meinung, oder? Sie können es nicht sicher wissen. Außerdem würden Sie es mir sowieso nicht sagen, wenn Sie vom Gegenteil überzeugt wären. Scheiße. O Scheiße, das ist alles so ätzend. «

16.
    I nzwischen kommt sie regelmäßig, drei Mal pro Woche. Sie ist stets überpünktlich. Bei den Stationskonferenzen meldet sie sich zu Wort, und sie erfüllt freiwillige Aufgaben auf der Station. Ihr Zimmer ist immer tadellos aufgeräumt, sie zieht sich ordentlich an, frisiert sich und schminkt sich sogar. Sie lächelt ständig.
    Auf dem Flur zieht Elsie Stephanie beiseite. »Sie hatten recht«, sagt sie. »Ich bilde mir viel darauf ein, die meisten Situationen richtig einzuschätzen, aber in diesem Fall lag ich falsch. Sie hat sich um hundertachtzig Grad gedreht. Meinen Glückwunsch.«
    Ja, sie macht sich prima. Stephanie hatte vollkommen recht, als sie sie hierbehalten wollte. Beth ist zufrieden und zur Zusammenarbeit bereit, ihre Medikamentendosis wird zurückgefahren. In ein paar Wochen wird man darüber nachdenken können, sie aus der stationären Therapie zu entlassen. Dann wird sie nach Hause gehen und ein oder zwei Mal pro Woche zur Gesprächstherapie kommen; sie wird wieder arbeiten können, am Anfang wahrscheinlich in Teilzeit. Peter und ihr Vater waren da, und die Besuche verliefen allem Anschein nach reibungslos. Sie war ihnen gegenüber herzlich und aufgeschlossen. Sie sind im Park spazieren gegangen, haben Billard gespielt.
    Nun. Sie ist stets pünktlich, drei Mal pro Woche. Spricht über Peter, über ihren Dad, über ihre Freundinnen, manchmal, ganz selten nur, über ihre Mutter sie war eine gute Mum, sie konnte wirklich gut kochen, sie hat den Haushalt ganz allein geschmissen, wissen Sie. Sie spricht davon, ihre Eheprobleme gemeinsam mit Peter anzugehen, weil sie ihn so liebt. Spricht davon, in den Job zurückzukehren. Von einer Reise nach Australien, auf die sie sparen will ich dachte, Peter und ich könnten eine Auszeit gebrauchen. Beth ist die perfekte Patientin. Immer sagt sie das Richtige, sie präsentiert sich im richtigen Licht.
    Stephanie hat Angst um sie. Sie weiß nicht genau, warum, aber tief in ihrem Innern ist ihr klar, dass etwas gewaltig nicht stimmt. Sie beobachtet Beth. Ihre Augen blitzen nicht mehr, ihr Gesicht wirkt seltsam reglos. Wo ist die Wut hin, die Widerborstigkeit?
    Was ist los? Was ist passiert? Ist tatsächlich etwas nicht in Ordnung, oder bildet Stephanie es sich nur ein? Hat sie sich so weit verstiegen, dass sie es nicht mehr sehen kann?
    Warum bist du von ihr so fasziniert? Weil sie dunkle Augen hat und glänzendes Haar, weil sie so alt ist, wie sie es jetzt wäre? Weil sie dir vertraut hat und du gedacht hast, diesmal könntest du sie retten?
    Und machst du dir nur deshalb Sorgen, weil sie dich langsam nicht mehr braucht? Bist du in Wahrheit eifersüchtig? Du begegnest ihr im Gemeinschaftsraum, im Flur, sie redet mit den anderen Patienten, mit den Krankenschwestern und den Putzfrauen, und zwar im selben Ton wie mit dir: heiter und gelassen, so als sei alles in bester Ordnung.
    Du erwartest mehr von ihr, aber vielleicht ist da gar nicht mehr.
    Es geht ihr besser. Bald wird sie entlassen.
    Es ist spät, über der Stadt hängt dichter Nebel. Die Straßenlaternen leuchten schon, als Stephanie auf den Parkplatz vor ihrem Haus fährt, ein wässriges, gelbes Licht, das vom Nebel verschluckt wird. Sie hatte keine Zeit zum Aufräumen, und auf dem grauen Küchentresen aus Resopal stehen benutzte Kaffeebecher und

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