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Komm, spiel mit mir: Thriller (German Edition)

Komm, spiel mit mir: Thriller (German Edition)

Titel: Komm, spiel mit mir: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paddy Richardson
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gesagt: ›Peter, ich bereue nicht, was ich getan habe, also erwarte von mir bitte keine Entschuldigung.‹«
    »Das muss ein ziemlicher Schock für ihn gewesen sein.«
    »Ja, das war es. Er hat gesagt: ›Ich kann nicht fassen, was du gesagt hast. Alles lief prima, bis du einfach abgehauen bist und eine Abtreibung hast vornehmen lassen, ohne vorher mit deinem Mann zu reden, und dann hast du auch noch versucht, dich umzubringen. Und jetzt sagst du, dass es dir noch nicht einmal leidtut? Ich weiß ja nicht, was die dir hier erzählen, aber meiner Meinung nach warst du völlig benebelt, als du das gemacht hast, und offenbar bist du es immer noch, sonst würdest du nicht solche Sachen sagen.‹ Normalerweise bin ich immer enttäuscht von mir selbst, wenn Peter sauer auf mich ist. Dann denke ich: Peter ist so ein netter Kerl, und du führst dich auf wie eine Zicke. Aber diesmal wurde ich sauer auf ihn. Ich habe gesagt, vielleicht war ich benebelt, aber ich war nicht verrückt. Ich war völlig verzweifelt darüber, die Schwangerschaft nicht zu ertragen. Ich habe versucht, mit dir zu reden, aber du hast mir nicht zugehört.«
    »Beth, ich bin stolz auf Sie.«
    »Ja, das bin ich auch. Ich habe ihm auch gesagt, dass ich noch nicht bereit bin, ein Kind zu kriegen. Mein Gott, ich bin erst zweiundzwanzig, aber mit dem Haus und der Hypothek komme ich mir vor wie eine gesetzte Dame. Ich habe mir nichts in meinem Leben selbst ausgesucht.«
    »Haben Sie ihm gesagt, was Sie vorhaben?«
    »Ja. Ja, ich habe ihm gesagt, dass ich für eine Weile allein wohnen möchte und dass ich nicht wieder in der Bank arbeiten will, zumindest nicht sofort. Ich habe noch jede Menge Überstunden abzubummeln. Ich werde mir genug Zeit nehmen, alles zu überdenken.«
    »Wie hat er es aufgenommen?«
    Sie zuckt die Achseln. »Na ja, ich glaube, er war irgendwie erleichtert. Ich glaube, er weiß gar nicht mehr, wer ich bin. Meine Güte, ich weiß ja selbst nicht, wer ich bin.«
    Sie beugt sich mit feierlicher Miene vor. »Ich muss Ihnen was sagen. Als ich vor Wochen hier ankam … damals dachte ich, was soll’s, es wird sich ohnehin nichts ändern, und danach werde ich wieder zu Peter zurückgehen müssen … Wissen Sie, das klingt schrecklich, aber ich dachte mir: Wenn ich nicht mehr kann, versuche ich es einfach noch einmal, aber dann richtig. Im Grunde hat Peter mir einen riesigen Gefallen damit erwiesen, mich nicht zurückzuwollen. Am Anfang hatte ich Angst, aber dann habe ich mir überlegt, wie ich mein Leben selbst in die Hand nehmen könnte.«
    »Schön, dass Sie mir das erzählen, Beth. Ich möchte gern noch einmal einen Punkt ansprechen, den Sie eben erwähnt haben. Sie sagten, Sie bereuen die Abtreibung und den Selbstmordversuch nicht. Sie sagten, Sie hätten das nicht aus Verrücktheit getan, sondern weil sie so verzweifelt waren. Ist das richtig?«
    »Ja.«
    »Möchten Sie darüber reden?«
    »Über die … über die Abtreibung und den Selbstmordversuch?«
    »Ich kann verstehen, wenn Ihnen das nicht leichtfällt.«
    »Am schwersten ist es mir gefallen, über Gracie zu reden. Sobald ich das hinter mir hatte, fühlte sich alles anders an, so als würde sich dieser dicke Knoten in meinem Bauch auflösen.«
    »Sie haben Ihre Gefühle für Gracie unterdrückt und unter Verschluss gehalten?«
    »Ja, aber das war mir nicht klar. Ehrlich gesagt habe ich nicht so viel darüber nachgedacht. Aber als ich schwanger war, konnte ich nicht mehr. Ich konnte es nicht mehr ignorieren.«
    »Langsam, Beth. Sie machen das ganz toll.«
    »Auf einmal musste ich ständig an sie denken, und dann bekam ich plötzlich schreckliche Angst, ich könnte dem Baby aus Versehen weh tun oder es verlieren. Wäre doch möglich. Ich wollte es nicht lieben vor lauter Angst, alles noch einmal durchmachen zu müssen. Ich bin zur Abtreibung gegangen. Es war ganz einfach. Als ich aus der Klinik kam, fühlte ich mich wie jemand, der aus dem Gefängnis entlassen worden war. Aber dann holte es mich ein. Ich würde wieder gefangen sein, denn in ein paar Monaten würde Peter wieder anfangen, von einem Baby zu reden. Alles wäre von vorn losgegangen. Mir fiel kein anderer Ausweg ein, als mich umzubringen.«
    »Sie haben gesagt, Sie fühlten sich wie eine Gefangene. Wie geht es Ihnen jetzt?«
    »Ich fühle mich nicht mehr eingesperrt, eher ängstlich. Und außerdem bin ich ziemlich … aufgeregt.«
    »Ich kann mich noch an unser erstes Gespräch erinnern. Da meinten Sie, es wäre sinnlos zu

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