Komm stirb mit mir: Thriller (German Edition)
… hast du das noch nicht? Sie haben alle ihre Schwächen. Ich weiß, sie ist dein Boss, und du bist sauer, weil sie dir den verdammten Fall vor der Nase weggeschnappt hat. Aber das hat der Idiot von Cornish so eingefädelt. Das Problem ist, dass du nicht auf sie stehst … deshalb liegt dir nichts daran, deinen Frieden mit ihr zu machen. Du musst deinen Stolz runterschlucken und es versuchen. Das weißt du doch selbst.«
»Leichter gesagt als getan. Sie ist warmherzig und zutraulich wie eine Klapperschlange.«
Clarke machte eine wegwerfende Handbewegung. »Die harte Schale ist doch nur Show. Glaub mir. Im Grunde sind Frauen alle gleich … abgesehen von den Lesben natürlich. Bei denen würde selbst dein Charme nicht fruchten. Aber ich bin ziemlich sicher, dass Carolyn nicht in diese Kategorie gehört.«
»Trevor, du hörst mir nicht zu. Sie hat was gegen mich, aus welchen Gründen auch immer.«
»Hat sie das gesagt? Na, wohl kaum. Ihr müsst euch mal zusammensetzen, ihr zwei. Wahrscheinlich hält sie dich … genau wie wir auch …. für einen klugscheißerischen … arroganten … Arsch, der sich selbst als Geschenk Gottes an die Menschheit sieht. Aber auch du hast eine andere Seite. Wenn dir etwas wichtig ist. Und dafür lieben wir dich.«
»Danke, sehr liebenswürdig. Ich werd mich dran erinnern, wenn Steele mich gefeuert hat.«
»Wie gesagt, du musst die Dame bezirzen. Wie dieser Wichser Kennedy es tut. Der Typ weiß, worauf es ankommt. Carolyn ist im Grunde ganz in Ordnung. Gib dir Mühe, die Wogen zu glätten. Zieh sie auf deine Seite.«
»Meinst du, ich soll ihr erzählen, dass ich Kennedy beim Spannen beobachtet habe?«
Clarke dachte kurz nach, dann schüttelte er langsam den Kopf. »Zeitverschwendung. Aber du solltest ihn im Auge behalten. Finde heraus, was er im Schilde führt. Die Schwuchtel hat eine ordentliche Tracht Prügel verdient, wenn du mich fragst. Wenn er das noch mal macht, verpetz ihn an Cornish. Aber sorg dafür, dass nicht du derjenige bist, der ihn erwischt. So, und jetzt zurück zum Fall. Mein Bauch sagt mir, dass bisher so ziemlich alles schiefgelaufen ist. Es gibt auf dieser Welt kein Verbrechen ohne Spuren. Glaub mir. Entweder ihr seid blind … und die Lösung liegt euch praktisch vor der Nase … oder ihr habt an der falschen Stelle gegraben.«
»Danke, Trevor. Das tut gut.«
Tartaglia wollte gerade verkünden, dass es für ihn Zeit sei zu gehen, als sein Mobiltelefon klingelte. Wie immer hatte er vergessen, sich an die Krankenhausvorschriften zu halten und es auszustellen. Auf dem Display las er Steeles Namen. Er klappte das Telefon auf und hörte sich an, was sie zu sagen hatte. Als er fertig war, drehte er sich wieder zu Trevor.
»Ja!«, sagte er und reckte die Faust in die Luft.
Clarke verdrehte den Kopf, um ihn anzusehen. »Die dümmsten Bauern, wie? Was ist passiert?«
»Vielleicht ist das endlich der Durchbruch. Ein Fingerabdruck von der Hammersmith Bridge konnte zugeordnet werden. Er gehört einem Typen namens Sean Asher, und der entspricht der Beschreibung des Mannes, der mit Kelly Goodhart gesehen wurde. Er wird zum Verhör aufs Revier in seiner Nähe geholt, ich muss da sofort hin.«
Clarke seufzte. »Leck mich am Arsch. Vergiss alles, was ich gerade gesagt habe. Das Glück ist auf deiner Seite, Junge, auch wenn Carolyn Steele es nicht ist. Bei deinem Schwein … fällt dir wieder alles in den Schoß. Und nicht vergessen, ich erwarte unverzüglich einen Bericht.«
Mit skeptischer Miene schüttelte Tartaglia den Kopf. »Tut mir leid, Trevor. Sieht aus, als hätte ich in nächster Zeit alle Hände voll zu tun. Keine Ahnung, wann ich mal wieder reinschauen kann.«
Clarke verengte die Augen und sah ihn mit schiefem Grinsen an. »Du Arsch. Ich bin hier ans Bett gefesselt und muss mich von dir noch piesacken lassen. Ich dachte, dir liegt an mir und nicht nur an dem Scheißfall. Jetzt verpiss dich. Und lass dich erst wieder blicken, wenn du was vorzuweisen hast. Wenn nicht … lasse ich mich von Sally-Anne mitsamt Bett nach Barnes karren. Euch faulen Säcken werd ich Beine machen, und es wird Blut fließen, das schwöre ich dir.«
Siebenundzwanzig
Im Verhörzimmer drei der Wache Paddington Green, auf dem Tisch vor ihm halbleere Tassen mit kaltem Kaffee. Tonband und Kamera waren auch nach fast zwei Stunden noch eingeschaltet, und Tartaglia kam der Gedanke, dass er womöglich schon wieder eine Niete gezogen hatte. Es war ein langer und frustrierender Abend
Weitere Kostenlose Bücher