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Komm stirb mit mir: Thriller (German Edition)

Komm stirb mit mir: Thriller (German Edition)

Titel: Komm stirb mit mir: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elena Forbes
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durchziehen können.«
    »Sie haben es sich also anders überlegt«, schaltete sich Tartaglia ein. »Aber Sie haben uns immer noch nicht erzählt, warum.«
    Asher zog die schmalen Brauen in die Höhe. »Warum? Ich hab kalte Füße gekriegt. Das ist doch nicht verboten, oder? Hatte schließlich keinen Vertrag unterschrieben.«
    Mitten in der Nacht, im eiskalten Wind, mit einer vollkommen Fremden auf einer zwölf Meter hohen Brücke – Tartaglia konnte es ihm nicht verdenken. Aber Tom war ein cleveres Kerlchen, und neben der Möglichkeit der völligen Unschuld war das die einzige halbwegs überzeugende Geschichte.
    Minderedes setzte sein Hartemännergesicht auf und beugte sich über den Tisch. Auch er schwitzte heftig, das sonst so flauschige dunkle Haar klebte ihm am Hinterkopf. Mit seinen seltsam grüngelben Augen und den buschigen schwarzen Brauen sah er tatsächlich ziemlich einschüchternd aus.
    »Legen Sie eine andere Platte auf, Tom. Vielleicht klingt die besser«, sagte er.
    »Warum nennen Sie mich andauernd Tom? Ich heiße Sean.«
    »Wie dumm von mir. Ich werfe mal wieder alles durcheinander«, sagte Minderedes. »Kelly haben Sie doch erzählt, Sie heißen Chris, oder nicht?«
    »Stimmt. Das habe ich schon erklärt.«
    »Sie sagten, Sie wollten ihr nicht Ihren richtigen Namen sagen, weil sie ja vielleicht verrückt war.«
    »Genau.«
    »Dabei sind Sie hier der Verrückte, oder?«
    Asher schüttelte den Kopf. »Gott, ihr Jungs seid so verdammt zynisch. Das ist echt traurig.«
    »Berufskrankheit. Wenn Sie wüssten, was wir hier jeden Tag zu sehen kriegen … aber ich vergaß, dass Sie das ja wissen.«
    Ashers Züge verhärteten sich. »Wenn ich mich umbringen will, ist das meine Sache. Das geht keinen was an. Und das heißt noch lange nicht, dass ich verrückt bin.«
    »O doch, wenn Sie jemand anderen mit reinziehen wollen, dann schon.«
    »Ich habe sie nicht ›mit reingezogen‹, wie Sie das ausdrücken. Sie hat aus freiem Willen gehandelt. Das ist doch nicht verboten, oder doch, hat Big Brother da schon wieder eine Gesetzeslücke entdeckt? Vergesst den freien Willen. Tut, was man euch sagt. So ist es doch!«
    »Sie halten das für eine Gesetzeslücke, Leute dazu zu überreden, sich vor einem umzubringen, und sie dann selbst von der Brücke zu stoßen, wenn sie nicht wollen? In unserer Welt ist das Mord.«
    Asher schüttelte langsam den Kopf, als könne er das alles nicht fassen. »Ich habe sie nicht gestoßen, und ich musste sie nicht überreden. Sie hat es gewollt. Wie oft soll ich das noch sagen?«
    Minderedes schlug mit der Faust auf den Tisch und stand auf. »Solange wie es dauert, bis Sie endlich mit der Wahrheit rausrücken, Kumpel.«
    »Mir reicht’s. Ihr Typen seid ja noch schlimmer als im Fernsehen.« Asher verschränkte die Arme vor der Brust und presste die Lippen zusammen, als gäbe es nichts weiter zu sagen. Wenn er glaubte, damit aus dem Schneider zu sein, hatte er sich geirrt.
    »Ich habe genug von Ihren idiotischen Geschichten«, sagte Minderedes und drehte Asher den Rücken zu, trat an das kleine vergitterte Fenster in der Ecke und schaute nach draußen. Eine beeindruckend dramatische Geste, solange man nicht wusste, dass da draußen nur der Parkplatz zu bewundern war.
    Tartaglia hatte sich bisher weitgehend im Hintergrund gehalten und Minderedes machen lassen. Er war ein exzellenter Ermittler und meist auch gut bei Verhören, weil er es verstand, den Verdächtigen so lange auf den Wecker zu gehen, bis sie sich aus reiner Genervtheit verquatschten. Aber bei Asher schien das nicht zu fruchten. Zeit für einen etwas subtileren Ansatz.
    »Okay, Sean. Tun wir so, als würden wir Ihnen glauben. Wir haben die E-Mails von Ihnen und Kelly Goodhart gelesen. Warum war sie so misstrauisch? Wovor hatte sie Angst?«
    »Ich sagte doch schon, sie hat mich für jemand anderen gehalten.«
    »Für wen?«
    »Keine Ahnung.«
    »Offensichtlich haben Sie bei einem Telefongespräch etwas gesagt, das sie beruhigt hat, sonst hätte sie sich wohl kaum mit Ihnen verabredet.«
    »Kann mich nicht erinnern.«
    »Das reicht nicht, das wissen Sie genau. Solange Sie uns nicht vom Gegenteil überzeugen können, droht Ihnen eine Anklage wegen Mordes.«
    Die Anwältin erwachte wieder zum Leben. »Moment mal. Wir drehen uns hier im Kreis. Sie haben nicht mal eine Leiche.«
    »Kommen Sie, Mrs. Wilson«, sagte Tartaglia. »Werden Sie nicht pedantisch. Sie glauben doch nicht, dass Kelly Goodhart überlebt hat, oder?« Wilson sah

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