Komm stirb mit mir: Thriller (German Edition)
Lippen vor. »Okay, fangen wir bei Marion Spear an. Du liegst verdammt richtig, da einen Zusammenhang zu sehen.«
Das aus Clarkes Mund zu hören, war eine riesige Erleichterung. Wenigstens Clarke, der Klügste von allen, hielt ihn nicht für verrückt. »Aber eigentlich gibt es keinen richtigen Grund.«
»Doch, da ist eine Verbindung, und du weißt das. Falls du noch mal erinnert oder überzeugt werden möchtest: Sie ist aus großer Höhe gestürzt, und sie passt ins Persönlichkeitsprofil. Und hör mir auf mit dem blödsinnigen Gelaber von Kennedy. Der redet und redet und stolziert durch die Gegend, dabei kann er seinen Arsch nicht vom Ellbogen unterscheiden. Was für ein Wichser.« Wieder legte Clarke eine Pause ein. »Sag mir eins: Warum sollte ein süßes Ding wie Marion Spear sich aus dem Parkhaus stürzen? Sie hatte ihre Mama, sie hatte einen vernünftigen Job, und sie hatte einen Freund. Auch wenn der ein verdammter Psychopath war, das wusste sie ja nicht.«
»Vielleicht hat er sie abserviert.«
»Kann sein. Kann sein, dass sie so fertig war, dass sie sich umbringen wollte. Aber nach allem, was du erzählt hast, würde ich denken, dass sie eine andere Methode gewählt hätte, die weniger Mumm erfordert... Pillen oder so was, das nicht so eine Sauerei macht. Und brave Mädchen wie sie … mit so einer Mutter … die würden doch einen Abschiedsbrief hinterlassen, oder? Sie war Einzelkind. Da liegt es doch nahe, davon auszugehen, dass sie nicht den Abgang macht, ohne ihrer armen alten Mutter zu sagen, warum.«
»Und der Freund?«
Clarke lächelte müde. »Ich würde Geld drauf verwetten, dass das Tom war.«
»Bei dir klingt das alles so einfach.«
Clarke schüttelte langsam den Kopf und ließ sich Zeit, bevor er antwortete. »Das ist ja keine Geheimwissenschaft. Ich hab einfach den frischen Blick von außen, das reicht schon. Im Grunde ist das natürlich Steeles Aufgabe. Auf Abstand bleiben, damit sie dir das geben kann.«
»Sie bleibt ganz schön auf Abstand.«
Clarke seufzte. »Gut gemacht von Sam, die Mitbewohnerin aufzuspüren. Richte ihr das von mir aus.« Wieder streckte er den Arm aus und drückte Tartaglias Hand. »Ich vermisse euch, weißt du das?«
Tartaglia musste die Zähne zusammenbeißen, um sich nicht anmerken zu lassen, wie nahe ihm das ging. Er fragte sich, ob Clarke wusste, dass er wahrscheinlich nie wieder würde arbeiten können. Sally-Anne hatte ihm am Morgen erzählt, dass Clarke zwar, Gott sei Dank, nicht querschnittgelähmt war, seine Beine aber so schwere Verletzungen davongetragen hatten, dass er den Rest seines Lebens wahrscheinlich im Rollstuhl oder bestenfalls an Krücken würde zubringen müssen, sofern die Medikamente und die Physiotherapie nicht ein Wunder vollbrachten.
»Hast du Carolyn davon erzählt?«, fragte Clarke nach einer Weile.
»Nein. War noch nicht der richtige Zeitpunkt.«
»Klar, sie hört nicht auf dich, stimmt’s … bei dem Getöse, das der idiotische Kennedy veranstaltet … und den süßen Nichtigkeiten, die er ihr ins Ohr flüstert. Ich kann mir genau vorstellen, was er über dich und mich zu sagen hat. Bestimmt nichts Nettes.«
»Meinst du, ich sollte ihr alles erzählen? Ich würde Angel gern vorladen lassen, um zu sehen, ob Nicola Slade oder Adam Zaleski ihn identifizieren können.«
Wieder schwieg Clarke eine Weile und rieb sich langsam den dicken Schnauzer, als wäre es ein gutes Gefühl, ihn noch dort zu spüren. »Besser nichts überstürzen. Selbst wenn sie deiner Meinung wäre … was sie wahrscheinlich nicht ist, so wie die Dinge laufen. Angenommen, einer der beiden identifiziert ihn bei einer Gegenüberstellung. Was bringt dir das? Okay, du weißt dann, dass er es war … und dass er schuldig ist. Aber was fängst du damit an? Ohne handfeste Beweise kriegst du ihn nicht ran, oder? Und dass er zusammenbricht und ein Geständnis ablegt, ist unwahrscheinlich. Du brauchst also mehr. Aber woher nehmen … keine Ahnung.«
»Aber wenn er identifiziert wurde, haben wir gute Gründe für einen Durchsuchungsbefehl.«
Clarke schüttelte den Kopf und schloss die Augen.
»Wirklich, Trevor, ich komme ein andermal wieder«, sagte Tartaglia nach einer Weile.
Clarke riss den Kopf herum und sah Tartaglia aus den Augenwinkeln an. »Hör auf mit dem Quatsch, ja? Wenn du dich jetzt verpisst, rede ich nie wieder ein Wort mit dir, klar?«
Sein Ton war so heftig, sein Gesichtsausdruck so wild, dass Tartaglia beschloss zu bleiben. Es war offensichtlich,
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