Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Komm stirb mit mir: Thriller (German Edition)

Komm stirb mit mir: Thriller (German Edition)

Titel: Komm stirb mit mir: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elena Forbes
Vom Netzwerk:
sie schwanger wurde, hat er sich ziemlich schnell vom Acker gemacht. Mary war grade mal achtzehn, und er hat sie wenige Monate vor Gemmas Geburt sitzen lassen.«
    »Wissen Sie, wie wir ihn kontaktieren können?«
    Er zuckte mit den Schultern. »Keine Ahnung, wo der Kerl sich rumtreibt. Ab und zu kreuzt er hier auf, wenn er Geld braucht, aber immer nur, wenn ich auf der Arbeit bin. Mary kann schlecht nein sagen, wenn es um ihn geht. Vor einem Jahr habe ich ihn hier erwischt. Bin früher nach Hause gekommen, und wir haben uns eine handfeste Prügelei geliefert. Der überlegt es sich zweimal, ob er noch mal herkommt, das können Sie mir glauben.«
    Seine Wut war nicht zu überhören, und Donovan vermutete, dass neben der Fürsorge für seine Frau auch Eifersucht im Spiel war. Die Frage drängte sich auf, welchen Platz Gemma in diesem Dreieck eingenommen hatte. »Was war mit Gemma? Hatte sie Kontakt zu ihm?«
    Er schüttelte den Kopf. »Das wollte sie nicht. Soweit ich weiß, hat er eine ganze Horde Kinder gezeugt, mit verschiedenen Frauen, wenn er gerade nicht im Bau saß.«
    »Er ist im Gefängnis?«
    »Ich habe schon seit einer Weile nichts mehr von ihm gehört. Entweder er sitzt, oder es liegt an der Tracht Prügel, die ich ihm letztes Mal verpasst habe.« Ein freudiges Flackern huschte über sein Gesicht. »Er heißt Mick Byrne, falls Sie ihn überprüfen wollen. B-Y-R-N-E. Bei seinem Vorstrafenregister haben Sie den bestimmt im Computer.«
    Donovan machte sich eine Notiz. Es war leicht herauszufinden, ob Gemmas Vater im Gefängnis saß. »Was hat er verbrochen?«
    »Er hat lange Finger. Kann die Hände nicht vom Eigentum anderer Leute lassen. Ein Bauernfänger, aber nicht gewalttätig, Sie wissen schon.«
    »Könnte es sein, dass sich Gemma heimlich mit ihm getroffen hat, weil sie wusste, wie Sie zu ihm stehen?«
    Kramers Augen weiteten sich vor Zorn, und er presste die Lippen zusammen. »Ausgeschlossen. Sie hat uns nie etwas verheimlicht. Gemma war ein gutes Mädchen. Ich habe sie großgezogen, seit sie fünf war.« Er hielt inne und schluckte. »Für sie war ich ihr Vater. Ihr einziger Vater. Warum interessieren Sie sich für Mick?«
    »Gemma wurde kurz vor ihrem Tod mit einem Mann gesehen. Er wurde auf Ende dreißig oder Anfang vierzig geschätzt, groß mit dunklen Haaren. Den müssen wir finden.«
    Er zog eine Grimasse. »Mick kann das nicht gewesen sein. Das letzte Mal, dass ich ihn gesehen habe, war er fast so kahl wie ich, und das nicht, weil er beim Friseur gewesen wäre. Bei seinem letzten Knastaufenthalt sind ihm alle Haare ausgefallen. Alopezie heißt das, soweit ich weiß. Geschieht ihm recht bei all dem, was er verbrochen hat.«
    »Gemma war mit einem Mann zusammen. Wie gesagt, wir müssen herausfinden, wer das war. Das ist der Hauptgrund für meinen Besuch.«
    Einen Moment lang schaute er sie an, er sah ratlos aus. »Wie meinen Sie das, mit einem Mann zusammen?«
    Donovan atmete tief durch. »Gemma ist gesehen worden, wie sie diesen Mann vor der Kirche, in der sie starb, geküsst hat. Sie muss ihn also recht gut gekannt haben.«
    »Geküsst?« Das Wort schoss ihm aus dem Mund wie eine Pistolenkugel. »Da müssen Sie sich irren. Gemma hat sich nicht für Jungs interessiert.«
    »Es war ein Mann, kein Junge, Mr. Kramer.«
    »Gemma kannte keine Männer«, sagte er mit Nachdruck. Er biss sich auf die Lippe, schaute weg und heftete den Blick auf einen der Blumendrucke über dem Fernseher. »Sie war hübsch, natürlich. Kommt nach ihrer Mutter. Aber sie war kein Flittchen, so wie andere Mädchen in ihrem Alter.« Einen kurzen Augenblick lang schien er in Gedanken woanders zu sein.
    »Ich gebe nur wieder, was die Zeugin gesehen hat. Es ist sehr wichtig für uns, diesen Mann zu finden. Er könnte etwas Licht in das Dunkel um Gemmas Tod bringen.«
    Er stellte die Tasse ab und beugte sich zu Donovan vor, die Hände flach auf den Knien. »Es kann nicht sein, dass Gemma mit einem Mann zusammen war. Sie war ein gutes Mädchen, Sergeant. Ein sehr gutes Mädchen.« Er zeigte mit dem kurzen dicken Finger auf das Foto im Regal. »Sehen Sie das? Das stammt vom letzten Herbst. Man würde doch nicht denken, dass sie da vierzehn ist, oder? Sie sieht noch so jung aus.«
    Sie fragte sich, warum er sie so unbedingt davon überzeugen wollte, und war versucht zu sagen, dass Jugend noch kein Mädchen davon abgehalten hatte, ihren Träumen nachzulaufen oder eine Dummheit zu begehen. Und dass die Eltern, wie liebevoll und

Weitere Kostenlose Bücher